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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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ist sich ziemlich sicher, dass sie rennt. Ja, es ist mit Sicherheit nicht elegant, wie sie sich am Geländer festklammert und drei Stufen auf einmal nimmt.
    Max taumelt auf die Straße, am Türsteher und den wartenden Clubbesuchern vorbei. Die nackten Arme hat sie um sich geschlungen, aber gegen diese Kälte hilft nichts.

KAPITEL 11
    Max denkt nichts Konkretes, kann ihre Gedanken weder in Worte noch in Sätze fassen. Sie weiß nicht, seit wann sie schon hier im Dunkeln sitzt. Es muss sehr spät oder sehr früh am Morgen sein, denn vor ihrem Fenster fahren kaum noch Autos vorbei. Das Ticken der alten Uhr auf ihrem Bücherregal … das orangefarbene Glühen des Schalters am Mehrfachstecker unter ihrem Schreibtisch … all diese Sinneseindrücke scheinen aus großer Entfernung zu ihr zu dringen. Irgendwie ist sie nach Hause gekommen und hat ihre Tür aufgeschlossen. Ihre Schlüssel liegen neben ihr auf dem Boden. Und jetzt sitzt sie mit kerzengeradem Rücken auf ihrer Recamiere, die Hände auf die Knie gelegt. Sie fühlt sich, als habe sie gerade ein Auto angefahren. Gerade eben. Wie in einer Filmszene, in der der Schauspieler mit fassungslosem Gesicht zur Seite blickt, dann Schnitt zu dem Zug oder dem Laster, der gerade auf ihn zurast, dann … Bumm. Max ist im Augenblick des Aufpralls gefangen, kurz bevor ihr Körper in Zeitlupe durch die Luft geschleudert wird.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht. Dieses Nichts. Aber noch schlimmer schmerzt, dass er sich ganz offensichtlich dafür entschieden hat, nichts zu tun. Max schaut sich hektisch in ihrer dämmrigen Wohnung um. Ihr Schreibtisch, ihre Kommode, ihr Bett. Wo soll sie hin? Was soll sie tun, um den Schlag zu lindern? Sie würde am liebsten den Atem anhalten und aufhören, dieses Gefühl zu spüren, es daran hindern, sich in ihr festzusetzen. Sie kann den Gedanken daran nicht ertragen, sich zu bewegen und die nächste Sekunde anzugehen, denn das würde bedeuten, zu akzeptieren, dass es wirklich passiert ist. Max zwingt sich, aufzustehen. Ihren Mantel hat sie noch nicht ausgezogen und ihre Hände sind nervös ineinanderverknotet. Sie sollte jetzt eigentlich Schokolade essen, eine Baldriantablette einwerfen, Pink auflegen. Aber stattdessen geht sie zur Treppe. Insgeheim hat sie gewusst, dass das eines Tages passieren würde. Ungeschickt schaltet sie die Nachttischlampe ein, und dann hebt sie das lose Brett an, holt die Schachtel heraus und sinkt zu Boden, um sich in den Erinnerungen zu vergraben, die sie sich seit Monaten verboten hat. Max weiß, dass diese Fotos die Tür zu einem ausgewachsenen Heulkrampf öffnen werden und dass sie in ein paar Minuten ihre gemeinsamen Liebeslieder hören wird. Aber es ist ihr egal. Die erneute Zurückweisung hat sie verwundet und hilflos zurückgelassen. Und da sie keine Karte mit einer Telefonnummer an ihrem Handgelenk trägt, ist klar, wohin das führen wird.
    Am nächsten Tag in der Mittagspause öffnet Ben die Tür zur Jungentoilette im zweiten Stock seiner Schule. »Tay?«, ruft er und läuft zu den Kabinen. Unter den Türen sind keine Füße zu sehen. Er will gerade wieder gehen, da hört er ein Stöhnen. Es kommt von den stählernen Waschbecken. Ben kauert sich nieder und sieht Taylor auf dem Rücken auf dem Linoleum liegen, ein blutiges Papiertaschentuch an die Nase gepresst. »Hat dir jemand eine verpasst?«, fragt er. Taylor schüttelt den Kopf. »Warum schwänzt du dann Englisch?«
    »Meine Nase blutet, wenn ich …« Er bricht ab.
    »Wenn du was?«, fragt Ben. »Mann, Mr Gamble sucht schon nach dir.« Ben nutzt den von Lehrern unbeobachteten Augenblick, um sein Handy auf SMS von Max zu überprüfen. Immer noch keine Reaktion auf seine letzte Bären-Nachricht von gestern Nacht. Nach der Taylor ausgeflippt und abgehauen ist. Und Ben dann von einem Mädchen, das er aus dem Jungen UNO -Netzwerk kennt, angesprochen wurde. »Ich habe ihm gesagt, du hast die Koteletts nicht vertragen.«
    Taylor rutscht unter den Waschbecken hervor, das Tuch immer noch an die Nase gedrückt. Er scheint gar nicht zuzuhören und redet einfach weiter. »Das ist immer so, wenn ich … traurig bin«, würgt er hervor, steht auf und lehnt sich gegen den Waschtisch. »Dann blutet meine Nase.« Sein Blick wird glasig. »Einmal haben Bridget und ich zusammen Limonade verkauft, ich glaube, es war in der zweiten oder dritten Klasse. Es war Sommer, wahnsinnig heiß, sie trug ein Kleid … und ich habe einem Typen aus Versehen unseren ganzen Verdienst

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