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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Buchstäblich, meine ich.«
    »Wir sind bei der Regionalschau natürlich«, sagte Harry. »Gleich beginnen die Preisverleihungen. Daher wollte ich, dass du dich beeilst.«
    »Warum?«
    »Weil alle hier sind. Wir müssen mit so vielen Leuten wie möglich reden.« Er versuchte, wölfisch zu grinsen, was ihm gänzlich misslang. »Vielleicht wurde irgendjemand darauf angesprochen, ob er eventuell für irgendetwas ein wenig Land verkaufen würde, und das musst du ganz unauffällig herausfinden.«
    »Für irgendetwas wie einen zweitausend Morgen großen Golfplatz, meinst du?«
    »Aber unauffällig, denk dran.«
    »Harry, bist du ganz sicher, dass du dein Geheimnis wahren willst? Gibt man nicht zu tausend Gerüchten Anlass, wenn man solche Fragen stellt?«
    »Nicht, wenn man es richtig anstellt.«
    »Es wäre sicher besser, wenn jeder die Pläne kennen würde und man sich gemeinsam dagegen zur Wehr setzen könnte.«
    »Nein«, sagte Harry. »Zum letzten Mal. Ich möchte keinen panischen Hühnerhaufen, verstehst du? Geh ganz unauffällig vor und schau, ob du etwas herausfindest. Ah, Laird Kennedy. Wie geht’s?«
    Kennedy sah Harry unter seinen riesigen Augenbrauen ernst an. »Gut, Barr. Wann kommst du und holzt die verdammten Wälder auf meinem Anwesen aus, eh? Jeder Idiot hat die Entwicklungsgelder dafür schon eingesackt, und ich will meinen Anteil, hörst du?«
    »Aber die Bäume beherbergen ein intaktes Ökosystem ... sie sind so alt wie deine Familie, Laird.«
    »Und sie zahlen sich genauso wenig aus.« Der alte Mann schnaufte verächtlich. »Immer diese Baumliebhaber. Keine
    Ahnung von den wahren Problemen. Ob ich noch einen Winter in diesen kargen Zeiten überstehe, ist alles andere als klar.«
    Harry wirkte gequält. Katie sah nicht, wie er jetzt noch die Sache mit den Landverkäufen thematisieren sollte, ohne dass es nach einem sehr willkommenen Angebot klingen würde.
    »Hallo, kleine Katie«, sagte Kennedy in einem erheblich weniger barschen Ton.
    »Hallo, Laird«, sagte Katie.
    Harry sah sie entsetzt an und schob sie weiter. »Du kennst den Laird?«
    »Ich kenne viele Leute«, sagte Katie, um ihn ein wenig zu ärgern. »Ich bringe die Leute auf unsere Seite, wenn du die dämliche Idee aufgibst, alles geheimhalten zu wollen.«
    »Das ist keine dämliche Idee«, sagte Harry und sah verärgert aus. »Sondern Pragmatismus.«
    »Es ist dämlich«, sagte Katie leise und handelte sich einen warnenden Blick ein.
    Im nächstgelegenen Zelt hatte man zu Katies großer Freude Unmengen von hausgemachten Kuchen, Zitronentörtchen, Marmeladentörtchen und großen Schichttorten aneinandergereiht, und einen Moment lang waren der Wald, ihre Schwester und Louise komplett vergessen.
    »Wow«, sagte sie zu Harry. »Wenn du in London so etwas gegessen hättest, wäre sofort die Atkins-Polizei gekommen und hätte Jagd auf dich gemacht.«
    »Hier käme die richtige Polizei«, sagte Harry ernst. »Die sind für den Backwettbewerb. Große Sache, das. Michael Craven hat mit seinem Früchtekuchen drei Jahre hintereinander den ersten Platz gemacht. Für Spannung ist also gesorgt.«
    Ein großer, eher magerer Mann kam herüber. »Ah, Barr.« »Hallo, Ross«, sagte Harry ernst.
    »Was hältst du von meinen Teekuchen dieses Jahr?«, fragte der Mann mit einem leidenden Unterton.
    »Sie sehen wunderbar aus, Ross«, sagte Harry. »Natürlich ist es, wie du weißt, ein wenig schwierig, sie nur nach dem Aussehen zu beurteilen.«
    Der Mann nickte. »Denk ich mir«, sagte er. »Dieser Bastard Craven wird wieder gewinnen, oder?«
    »Du weißt doch, dass Derek und ich deinen Teekuchen lieben.«
    »Hier zählt das nicht viel, scheint mir«, sagte Ross und marschierte davon.
    Katie sah ihn durch den Zelteingang verschwinden und blickte dann wieder zu Harry.
    »Sie nehmen das alle sehr ernst«, sagte Harry. »Lauter Junggesellen, die nachts auf ihren Höfen vereinsamen. Wenn sie backen, haben sie wenigstens etwas zu tun.«
    »Warum suchen sie sich nicht im Internet eine fette amerikanische Freundin?«, wunderte sich Katie.
    Harry zuckte mit den Schultern und führte sie weiter durch das Zelt und am anderen Ende wieder hinaus.
    Sofort wurde der Duft frischer Backwaren von durchdringendem Viehgestank überlagert. Katie rümpfte unwillkürlich die Nase, versuchte aber, ihre Reaktion zu verbergen.
    »Tiere, was?«, sagte Harry. »Verpesten die natürliche menschliche Umwelt von raffiniertem Zucker und Diesel.«
    Katie wünschte sehnlichst, er würde

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