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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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wenigstens für ein paar Sekunden mal aufhören, den scheinheiligen Idioten zu geben. Sagen konnte sie es nicht, weil sie ihre Finger nicht von den Nasenflügeln lösen mochte.
    Das Vieh von verschiedenster Größe und Farbe war in unterschiedliche Pferche eingesperrt, stapfte im Schlamm herum und machte einen Höllenlärm. Katie war nicht mehr in die Nähe von Tieren dieser Größe gekommen, seit ihre Mutter sie und Clara als Kinder zu einer Ponybahn mitgenommen hatte. Sie war hysterisch geworden, Clara dagegen hatte sich selbstbewusst in die Sache hineingestürzt, hatte sich wie ein Fisch im Wasser gefühlt und fortan an ihre besondere Beziehung zu Tieren geglaubt.
    »lieh, was passiert denn hier?«, fragte sie Harry und verkniff es sich, panisch an seinem Hemd zu ziehen.
    »Das ist ein Viehmarkt. Sie werden verkauft.«
    Ein Bulle brüllte grauenerregend und glotzte Katie aus sonderbar verdrehten Augäpfeln an.
    »Wieso das?«
    Harry schaute sie an und verzog das Gesicht. »Weißt du zufällig, wo die Babys herkommen?«
    »Mmh ...«
    »Es sind Zuchtbullen.«
    »Oh. Okay.« Katie versuchte, nicht auf den Penis des Bullen zu starren, und fast gelang es ihr. »Das ist ja wie in einem exklusiven Londoner Club hier«, sagte sie, aber Harry hatte ein Gespräch mit einem Mann zu seiner Rechten begonnen. Sie murmelten und nickten und bedachten das Vieh mit bedeutungsvollen Blicken.
    Was Katie jetzt entdeckte, war mehr nach ihrem Geschmack. In einen kleineren Pferch trieb ein Schäfer ein paar Lämmer. Ihr Fell war mit Nummern markiert.
    »Oh, schau mal die Lämmchen!«, quiekte sie.
    Harry und der Mann hörten sofort auf zu reden. Das Gesicht des Älteren verzog sich zu einem faltenreichen Grinsen. »Wen haben wir denn da?«, fragte er Harry, als wäre Katie fünf Jahre alt oder eines der Lämmer.
    Harry wurde rot. »Das ist unsere neue PR-Frau. Aus London.« »Ist sie das?«, sagte der alte Herr und musterte sie eindringlich.
    Katie spürte, dass sie ebenfalls rot wurde.
    »PR? Ist das so etwas wie Alastair Campbell?«
    »Nein«, sagte Katie, und Harry sagte: »So ungefähr.«
    Die freundliche Miene des Mannes verschwand sofort. »Diese Campbells!«, sagte er. »Machen immer nur Ärg er .«
    »Sie ist keine Campbell«, korrigierte Harry schnell. Aber der alte Mann hatte schon die Nase gerümpft und sich davongemacht.
    »Alte Rivalitäten unter Clans«, sagte Harry. »Er ist ein McKenzie.«
    Katie hatte keine Ahnung, wovon er redete. Aber es schien, als würde ihre Taktik, die Einheimischen sanft auf ihre Seite zu ziehen, nicht ganz so reibungslos funktionieren wie erhofft.
    Sie schlenderte alleine an den Tieren vorbei und kam dann zu einem anderen Zelt, in dem wunderbare große Früchte und Gemüse ausgestellt waren, riesige Lauchstangen, gigantische Rüben und glänzende Erbsen.
    »Ich fühle mich wie Alice im Wunderland«, sagte sie laut zu sich selbst, weil sie sich vor einer gewaltigen Pastinake wie ein Zwerg vorkam.
    »War das nicht das Mädchen, das immerzu in Schwierigkeiten geriet?«, fragte eine Stimme lachend.
    Katie fuhr überrascht herum. Es war Iain. Er stand mit einer großen Kamera hinter einem enormen Tablett voller Riesenmöhren.
    »Mensch, hast du mich erschreckt!«, sagte sie.
    »Erste Regel des Journalismus«, sagte Iain. »Erschrecke die Menschen, damit sie dir aus der Hand fressen.«
    Er fing an, die Möhren zu fotografieren, dann ein knall-buntes Blumengesteck. »Das ist von Hamish McTrell«, sagte er tadelnd. »Ist farbenblind, der alte Mann. Kommt trotzdem jedes Jahr. Vielleicht sollte ich wieder auf Schwarzweiß umsteigen.«
    »Bist du der offizielle Fotograf für dein Blatt?«
    »Nein, diesen Paparazzi-Kram mache ich nebenher und verkaufe ihn an den meistbietenden Interessenten von der West Coast. Ziemlich lukratives Geschäft. Wie mit Posh Spice, nur mit Gemüse.«
    »Du schreibst also die ganze Zeitung und machst auch noch die Fotos.«
    »Die Auslieferung nicht zu vergessen.«
    Katie kniff misstrauisch die Augen zusammen. Sie zupfte geistesabwesend eine Himbeere ab und aß sie. Er sah sie jetzt ernst an, und all die warmen, wirren Gefühle vom letzten Abend durchfluteten sie wieder. Sie hätte am liebsten ihren Kopf an sein ausgebleichtes grünes T-Shirt gelegt. Aber da war eine Kamera im Weg. Er sah besorgt aus. Vermutlich befürchtete er, dass sie den vergangenen Abend zutiefst bedauerte.
    »Entschuldigung, es ist nur ... ich habe heute Morgen merkwürdige Nachrichten bekommen.

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