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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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deine E-Mails gelesen?«
    Katie betrachtete schuldbewusst den vorsintflutlichen Computer, den Derek ihr hingestellt hatte. Er war staubig. »Mmh, nein, eigentlich nicht.«
    »Was ist mit deinem Handy?«
    »Hier ist kein Netz.«
    Zum zweiten Mal in fünf Minuten verstummte Olivia. »Du kannst dein Handy nicht benutzen?«, stotterte sie schließlich. »Schätzchen, ich würde sterben ... ich würde umgehend sterben.«
    »Du würdest nicht umgehend sterben«, sagte Katie. »Und wenn du dich erst mal daran gewöhnt hast, ist es angenehm. Friedlich.«
    Olivia schüttelte sich hörbar. »Barbaren«, sagte sie. »Egal. Check deine E-Mails.«
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Harry polterte herein. Offensichtlich war auch er bester Laune.
    »Los, wir müssen gehen«, sagte er und schlenkerte mit der Hand vor dem Hörer herum, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Katie nickte ihm zu.
    »Warum?«, fragte sie in den Hörer.
    »Kannst du sie nicht einfach lesen?«, sagte Olivia und klang nicht mehr so begeistert.
    »Ich lese sie nur, wenn du mir sagst, wieso.«
    »Wir müssen. jetzt!«, sagte Harry. »Das bedeutet jetzt.«
    Katie sah ihn an. Wie um alles in der Welt ist er je an eine überwältigende Frau geraten? Sehr rätselhaft.
    »Katie, es hat nichts mit der Arbeit zu tun ... Ich glaube, deine Schwester will etwas von dir.«
    »Clara? Was will die denn?«
    »Lies einfach deine E-Mails, bitte«, sagte Olivia. »Ich muss jetzt wirklich gehen.«
    »Wir müssen jetzt wirklich gehen«, sagte Harry und deutete an, dass er gerne für sie den Hörer auflegen würde, wenn sie das nicht selbst hinbekam.
    »Okay, okay!«, sagte Katie und knallte den Hörer auf und fühlte sich im nächsten Moment schuldig. Clara war immerhin ihre Schwester.
    »Los, los«, sagte Harry herrisch, sprang auf und zog sie an der Jacke.
    »Warte«, sagte Katie. »Ich muss erst meine E-Mails lesen.«
    Mitten im Schwung gebremst, sah Harry sie an, als hätte sie Mandarin mit ihm gesprochen. »Deine was?«
    »E-Mails. Du weißt schon, tipptipptipp, dann klickst du auf senden, und deine Nachricht wird zu so winziger Größe zusammengerollt, dass sie durch eine Telefonleitung passt und in ferne Länder verschickt werden kann.«
    »Ich weiß, was E-Mails sind. Aber was soll das jetzt? Du hast wichtigere Dinge zu tun, als mit deinen Freundinnen zu tratschen«, sagte er und zeigte auf das Telefon.
    »Nur zu deiner Information, das war meine Chefin. Und deine.«
    »Sie ist nicht meine Chefin.«
    »Klar, ist sie nicht. Meine aber. In jedem Fall war es ein
    geschäftliches Telefonat. Und das hier ... das duldet keinen Aufschub.«
    Katie sah ihn flehentlich an. Harry seufzte, wie man nur über Frauen seufzen konnte, und ging zu Derek hinüber.
    Es dauerte ein wenig, bis der Computer hochgefahren war - die meiste Zeit hatte das Entstauben gekostet. Katie, die an Breitband und ISDN gewöhnt war, fand sich zu ihrer eigenen Überraschung unter dem Schreibtisch wieder, Kabel umstöpselnd und dem vertrauten biiieee ... bipbip-bipbiiieeep ... prrrrrr lauschend. Als die Leitung zustande gekommen war, ging sie in ihr Hotmail und dachte seufzend, dass sie es seit vier Tagen nicht mehr aufgerufen hatte. Eine Rekordzahl an Menschen würde ihr etwas verkaufen wollen, verschreibungspflichtige Mixturen etwa, um ihren gigantisch überdimensionierten Penis zu erregen. Die Nachricht, die sie suchte, fand sich etwa nach der Hälfte der Seite. Typisch Clara, war sie mit fetten Buchstaben geschrieben und mit Smileys und Flaggen geschmückt.

WWOOOOOOOOWWWWW!! so lautete die Betreffzeile.
    Immer noch am Relaxen hier in Goa, Hand aufs Herz, ich könnte sterben, so schön ist es und so gut geht es uns, und Max-Clara haben was mitzuteilen - ja, der Storch macht sich dieses Jahr auf die Reise um die halbe Welt und hat hoffentlich seinen Lonely Planet Guide dabei!!!! Ein echt großartiges Ereignis, erfüllt von Freude und den Kräften der Erde, lässt dieses Jahr zwei Menschen zu einem Baby verschmelzen, also schickt eure Hoffnung und Liebe zu unser aller göttlichen Mutter!! Unklar, ob wir zurückkehren, Leute - vielleicht soll die Elfe eine würdige Geburt
    bekommen, fern der westlichen Medizin, falls ihr versteht, was wir meinen?
    Das war es. Eine andere Nachricht gab es nicht. Nichts von Clara an ihre Schwester, keine Erklärung, was da verdammt noch mal vor sich ging, nur eine Sammel-E-Mail über die baldige Ankunft einer »Elfe«. Katie überflog automatisch die cc-Liste.

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