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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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die Nachricht verdaute.
    Leider bemerkte Derek es sofort und beeilte sich, ihr einen neuen zu machen. Für jemanden, der partout kein Sekretär war, machte er sich ziemlich gut.
    »Sein Vater?«
    »Ja«, sagte Harry.
    »Weiß Iain das?« »Oh ja«, sagte Harry. »Ich bin mir sicher, dass er das weiß. Und es würde klarerweise auf seiner Linie liegen, seinem Vater eins auszuwischen.«
    Die Sache wurde immer verrückter.
    »Worum geht es hier eigentlich?«, fragte Katie und legte ihren Stift hin.
    Harry seufzte schwer. »Es waren einmal zwei kleine Jungen .«
    »Ich wusste es!«, sagte Katie.
    »Was?«
    »Ihr seid auf dieselbe Schule gegangen und habt euch in dasselbe wunderschöne Mädchen verliebt.«
    »Auf der Dornoch Academy? Nein. Glaub mir, auf unserer Schule wimmelte es nicht von wunderschönen Mädchen. Und auch nicht von hässlichen. Wusstest du, dass Fair-lish den niedrigsten Frauenanteil im ganzen Land hat?«
    »Das wusste ich, ja.«
    »Du und deine blöde Freundin habt ihn über Nacht verdoppelt. Überrascht mich, dass ihr nicht mit Anträgen überhäuft werdet.«
    »Nicht wirklich«, sagte Katie, die verzweifelt von einer möglichen Anspielung auf Iain ablenken wollte. Teufel auch, im Grunde hatte sie sich mit dem Erzfeind eingelassen.
    Harry grinste. »Haben sie so schnell deinen Charakter durchschaut?«
    »Haha. Halt die Klappe. Hat die Geschichte mit Frauen zu tun?«
    Harrys Miene verfinsterte sich. »In gewisser Weise hat sie das.« Er machte eine Pause. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich .«
    »Erzähl nur«, sagte Katie sanft. »Ich verspreche, dass ich niemandem etwas verraten werde.« »Du entschuldigst, wenn mich das nicht sonderlich beeindruckt.«
    »Ich weiß. Ich verdiene es nicht, dass man mir vertraut.«
    Er sah sie an. »Dass ich trotzdem den Drang verspüre, dir alles zu erzählen, sagt vermutlich etwas darüber aus, mit wie wenigen Leuten man hier in der Stadt reden kann. Ganz schön frustrierend.«
    »Überleg es dir einfach«, sagte Katie.
    Harry seufzte und rieb sich den Nacken, als wollte er sein Gehirn dazu stimulieren, eine Antwort zu produzieren.
    »Iain und ich waren dicke Freunde«, begann er leise. »Er wohnte praktisch bei mir. Seine Mutter war - ist - eine graue Maus, und seinen Vater habe ich damals schon für ein Riesenarschloch gehalten. Bei seiner Mutter kam Iain mit allem durch, deshalb ist er ein so erfolgreicher Charmeur.«
    Interessant, dachte Katie und speicherte das für spätere Gelegenheiten ab.
    »Meine Mutter mochte Iain sehr. Er war ein so aufgeweckter kleiner Junge. Ganz anders als ich. Er war immer sehr vorwitzig und brachte meine Mutter zum Lachen. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich vermutlich meine gesamte Kindheit im Wald verbracht.«
    Katie nickte.
    »Dann wurde meine Mutter krank ... und, na ja, Iain kam nicht mehr zu uns.«
    »Warum nicht?«
    »Sein Vater hat es ihm verboten.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Iains Vater ist hier ein ganz großes Tier, ständig baut er irgendetwas. Er hatte auch die Fabrik gebaut, in der meine Mutter gearbeitet hat. Es hieß damals, viele der Mitarbeiter seien krank geworden. Aber es wurde nie etwas bewiesen oder vor Gericht gebracht oder so. Und er wollte nicht, dass unsere Familien miteinander verkehren, für alle Fälle. Vielleicht dachte er auch, Schilddrüsenkrebs sei ansteckend, wer weiß.«
    Katie spürte den unerklärlichen Drang, Harry in die Arme zu nehmen und ihn zu knuddeln.
    »Egal. Das ist jedenfalls der Grund, warum ich nicht so gut auf ihn zu sprechen bin. Und auf seinen Vater.«
    »Es war aber doch nicht Iains Schuld, oder?«, widersprach Katie. »Ich meine, er war ein Kind, er musste tun, was sein Vater sagt.«
    »Er war zwölf«, sagte Harry. »Und wir waren schon so oft heimlich irgendwohin geschlichen. Aber zu uns schlich er sich nie rüber. Na gut. Wen stört’s. Ist nicht so wich ti g.«
    »Doch«, sagte Katie. Sie lehnte sich vor und streichelte sanft seine Hand. Francis, der auf dem Boden döste, schielte träge herüber. Sie schwiegen eine Weile, und Katie suchte nach ein paar tröstenden Worten, die nicht in einen entsetzlich taktlosen Aufschrei ausufern würden, ein »Nur über meine Leiche werden sie ihren blöden Golfplatz bauen« oder so.
    »Okay«, sagte Harry nach einer langen Pause. »Immer noch froh, dass du nicht gefeuert bist?«
    Katie nickte. Obwohl sie innerlich ziemlich zwiespältig war, was ihre Einstellung zu Iain anging. Klar, wenn man so jung war und so dominante Eltern

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