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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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bissigen und geballten Provokationen. Nein, das würde komisch wirken.
    Ihr war aufgefallen, dass in den Artikeln der Name der Person, die für die Golfplatzpläne verantwortlich war, nie genannt wurde. Immer war die Rede von einem »Pulk windiger Geschäftsmänner« oder einer »finsteren Gruppe von gesichtslosen Anzugtypen«. Das war zweifellos Absicht, aber es steckte auch echte Entrüstung hinter den Texten.
    In der Folge konnte Katie nicht mehr auf die Straße gehen, ohne dass Leute mit der Frage, wie sie helfen könnten, an sie herangetreten wären. Was auch immer sie sich im Einzelnen vorstellten - vier Mistgabeln und ein Luftgewehr hatte jeder in der Hinterhand. Zunächst versuchte Katie dann immer, von der Benefizparty zu erzählen, aber das kam nicht so gut an wie die Idee von blauen Hintern und totalem Krieg. Schließlich ging sie dazu über zu erklären, dass sie hundert Pfund für die Kriegskasse brauche, dass die Spender aber auch zu einer richtig guten Party eingeladen werden würden, und das schien zu helfen.
    Olivia in London hatte versprochen, alle Kunden mit auch nur der geringsten Verbindung nach Schottland zu mobilisieren, außerdem Sharleen Spiteri, Kevin McKidd, Ewans Bremner und McGregor (»nicht Sean, Schätzchen, der ist der größte Golffeind, den du dir überhaupt nur vorstellen kannst«), und schließlich erkundigte sie sich nach Louise.
    »Die ist unter die Eingeborenen gegangen«, sagte Katie. »Ehrlich, das ist wie bei diesen Polizisten, die auf Drogendealer angesetzt werden und plötzlich heroinabhängig sind. Sie bezaubert die halbe Stadt und spielt des Doktors liebes Vieh.«
    »Realitätsverlust, würdest du sagen?«, fragte Olivia ernst. »Dagegen gibt es Kristalle.«
    »Man könnte es so nennen«, sagte Katie. »Ich würde aber eher von massenhypnotisierender Psychose sprechen. Sie hat Clara nicht ein einziges Mal erwähnt.«
    Olivia seufzte. »Nun, das hilft ihr auch nicht.«
    »Ich wüsste nicht, warum es nicht helfen sollte. Wenn sie ihre Auszeit nur hinreichend verlängert, wird Max’ Kind zur Welt kommen, groß und erwachsen werden, dann aus dem Haus gehen, und alle Probleme sind futsch.«
    Tatsächlich hielt Katie die Frischlufttherapie für eine gute
    Sache, auch wenn Louise von ihren langen Märschen durch die Landschaft schwärmerisch und fast ein wenig überdreht heimkam. Was sollte sie denn sonst tun? Zu Hause bleiben in NW5, Martinis trinken und sich von Saftsäcken bumsen lassen?
    »Ich weiß, dass ich sie runterschicken sollte«, sagte Katie. »Aber sie kann mir hier oben wirklich helfen. Sie kennt alle Typen und überredet sie, zu uns zu kommen und ihre Hilfe anzubieten.«
    »Was?«, sagte Olivia misstrauisch. »Ich bezahle sie aber nicht dafür, das weißt du.«
    »Ich weiß, dass du sie nicht bezahlst. Sie will es so. Und es tut ihr gut. Außerdem hat sie sich von ihrem Chef eine Auszeit erbeten. Sie hat ihm erzählt, dass sie seit der Sache mit dem Baby unglaublich labil ist und vermutlich vor Kunden in Tränen ausbrechen würde, und das hat ihn dermaßen erschreckt, dass er ihr noch einen Monat freigegeben hat.«
    »Nun, das ist gut. Wenn sie da oben hilft. Ohne Bezahlung«, sagte Olivia, die nicht extrem glücklich mit der Sache zu sein schien. »Was soll ich derweil hier unten machen, übrigens? In einen Wanderverein eintreten? Die Volkshochschule besuchen? Ein herrlich unabhängiges Singleleben mit seinen Freundinnen zu führen ist nur ein halber Spaß, wenn deine Freundinnen nicht da sind, falls du verstehst, was ich meine.«
    »Tut mir leid«, sagte Katie. »Es sollte ja nicht so lange dauern. Und außerdem kannst du ja zu unserer großen Party kommen.«
    »Mein Therapeut sagt, dass ich nicht auf Partys gehen soll«, erklärte Olivia finster. »Zu viel Stress für mich.«
    »Wie sollst du dich dann amüsieren?«
    »Ashtanga Yoga, schätzungsweise.«
    »Ich hänge am Ende der Welt fest, zwischen zwei Ty-pen, die nicht zusammenarbeiten wollen, und einer depressiven Nymphomanin, und du machst Millionen und lebst in Butler’s Wharf«, sagte Katie. »Und doch bin ich manchmal echt froh, dass ich nicht du bin.«
    In Fairlish jemandem aus dem Weg zu gehen war nicht wirklich möglich, und außerdem musste Katie zugeben, dass sie Iain unendlich gern sehen würde. Wenn sie sich nur beim letzten Mal, da sie ihn getroffen hatte, nicht wie eine zimperliche Ziege aufgeführt hätte. Plötzlich merkte Katie, dass sie ihre beste Hose trug. Und überhaupt, sie musste

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