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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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können, dass Jakes Lady vorhin noch nicht hier gesessen hatte. Nun, sie würde damit leben müssen, dass ich nicht länger blieb. Ich schuldete diesen Leuten gar nichts, weder meine Anwesenheit bei einem letzten Essen noch einen Abschiedsgruß. Ich hinkte weiter. Mit etwas Glück brachte die Dame des Hauses ihren betrunkenen Hintern nicht von ihrem Sitz hoch.
    Ich hätte es besser wissen müssen. Glück war etwas für andere, nicht für mich.
    Jakes Lady schwankte auf mich zu. In ihrer Hand hielt sie ein Glas mit Rotwein, der beinahe über die Ränder schwappte. »Ich würde dir gerne noch mein Atelier zeigen. Mein Reich. Ganz für mich allein. Niemand darf es betreten, nicht einmal die Putze.« Sie deutete auf eine Art Stall hinter dem Garagengebäude. »Umgebaut. Nach meinen Plänen. Ich bin nämlich Künstlerin, weißt du? Ich male. Bilder. Und ich schreibe.« Sie kicherte. »Aber nur für mich.« Die Hälfte des Rotweins verabschiedete sich aus dem Glas und versickerte im getrimmten Rasen. Jakes Lady schien es nicht zu bemerken. Verschwörerisch beugte sie sich vor und flüsterte: »Ich schreibe böse, böse Dinge über böse, böse Jungs. Die muss ich gut verstecken.«
    Die Frau hatte einen massiven Schaden. Und sie war betrunken.
    »Danke«, sagte ich artig. »Ich hätte mir Ihre Bilder gerne angeschaut, aber ich muss leider weiter.«
    »Schade.« Sie genehmigte sich einen weiteren Schluck. »Bist ein furchtbar süßer Kerl.«
    Ich schenkte ihr ein Lächeln. Nicht, weil ich es ihr schuldete, sondern weil trotz des Kicherns und ihres albernen Getues etwas furchtbar Trauriges in ihren Augen lag.
    »Zum Essen bist du zu früh.«
    Erschrocken fuhr ich herum. Auf der Veranda stand Jake, ein breites Grinsen im Gesicht. Bevor ich mich rühren konnte, war er schon bei mir und legte mir den Arm um die Schulter. »Hat sie dich in ihre Lusthöhle eingeladen?«, fragte er lachend. »Dort, wo sie sich selber glücklich macht. Mit ihrer Kunst und anderen Dingen.«
    Sein Lachen war zum Kotzen.
    »Ich zieh dann mal eine Ecke weiter«, sagte ich.
    »Ein Glas.« Jake führte mich zu einem der Sessel. »Und ein bisschen was zu essen. Du hast noch keine einzige richtige Mahlzeit gehabt, seit du hier bist.«
    Ich hatte nicht wirklich Hunger. Aber mir war am Pool schwindlig geworden und in meinem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. Etwas zu mir zu nehmen, bevor ich losging, war vielleicht keine schlechte Idee. Ich ließ mich auf das weiche Polster sinken.
    »Wein oder doch lieber ein Bier?«, fragte Jake.
    »Bier«, antwortete ich.
    »Für mich noch ein Glas Wein«, bat Jakes Lady. Sie drückte ihm ihr Glas in die Hand. »Diesmal vom Weißen.«
    Jake warf ihr einen kurzen Blick zu. Ich hätte schwören können, dass darin eine Menge Verachtung lag, doch schon einen Sekundenbruchteil später zwinkerte er ihr lächelnd zu und sagte: »Aber natürlich, Isabella-Schätzchen.«
    Isabella-Schätzchen sah Jakey-Daddy zu, wie er durch die Tür im Innern des Hauses verschwand. »Er liebt mich nicht«, sagte sie. Glasklar. Ohne zu kichern. »Er hat mich nie geliebt.«
    Ich sank tiefer in den Sessel, schaute zum Pool und tat, als hätte ich sie nicht gehört.
    »Prost.« Sie hob ihr leeres Glas in die Höhe. »Er wollte das Geld und die Firma. Aber das bekommt er nicht. Nie. Das bekommt alles Edy.« Ihr Blick ging ins Leere und über ihre Augen legte sich ein feuchter Schleier. »Sie … Sie hasst mich. Meine eigene Tochter … hasst mich. Aber du nicht, oder?«
    Mann, war die Frau schräg drauf! Ich schüttelte meinen Kopf und wünschte mich mindestens hundert Kilometer weit weg.
    »Ich gefalle dir doch«, flüsterte sie heiser.
    Nun, sie hatte geile Titten, wenn man auf solche Kunstberge stand. Aber ich dachte nicht, dass es das war, was sie hören wollte.
    »Klar doch.« Ich schaffte es, ziemlich überzeugend zu klingen. Es war nichts dabei. Ich log ständig Menschen an, die mir nichts bedeuteten. Das gehörte zur Überlebenstaktik. Sag ihnen, was sie hören wollen, und sie lassen dich in Ruhe.
    »Das meinst du nicht im Ernst.«
    Die Lady forderte ihr Schicksal heraus. Ich schwieg und war froh, dass Jake genau in dem Moment mit einem riesigen Tablett voller total lecker aussehenden Esswaren auf die Terrasse trat, alles Dinge, die ich nur vom Hörensagen kannte, sorgfältig zubereitet und arrangiert von Frau Blitzblanksauber oder einem ihrer gleichgeschalteten Küchenklone.
    Jake stellte die Köstlichkeiten auf den kleinen Tisch

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