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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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beschleunigten unsere Schritte gleichzeitig. Wir hätten es beinahe geschafft, doch dann rief Daniel meinen Namen. Einen Augenblick blieb ich wie festgenagelt stehen. Dann rannte ich los. Ohne zurückzuschauen raste ich hinter Smiley die Treppe hinunter. Auf jedem Stockwerk erwartete ich, einer Ladung Feinde gegenüberzustehen. Ein paarmal knickte mein Bein ein und ich schaffte es gerade noch, mich am Geländer festzuklammern und den Halt nicht zu verlieren. Meine Lungen fühlten sich an, als ob sie gleich explodierten. Ich glaubte, Stiche in meinem Rücken zu fühlen, während ich um mein Leben rannte.

 
    Herbert @HammerHerbi
    Mehrere Zeugen bestätigen: Mörder von Isabella Linder im Krankenhaus am Ring. Bullen, wo seid ihr? #Linder_Killer
     
     
     
    Smiley stieß die Tür zur Tiefgarage auf.
    »Notausgang!«, schrie ich. »Such einen Notausgang!«
    »Da!« Er zeigte auf eins der grün leuchtenden Schilder.
    Ich rannte zwischen den geparkten Autos hinter ihm her. Es waren Leute in der Garage, aber sie versuchten nicht, uns aufzuhalten. Einige riefen etwas, andere blieben stehen oder drehten sich nach uns um. Ich glaubte, einen Typen in schwarzen Hosen und einem blauen Hemd bei einer der Säulen zu sehen. Er schaute in unsere Richtung und redete in ein Gerät. Als ich mich noch einmal nach ihm umdrehte, war er weg.
    Smiley erreichte den Notausgang zuerst. Er riss die Tür auf und sprintete die Treppe hoch. Oben war noch eine Tür. Smiley bremste ab. Er drehte sich zu mir um und legte den Zeigefinger auf die Lippen. Ich blieb stehen. Er drückte die Klinke. Licht fiel durch den schmalen Spalt. Smiley hielt den Daumen in die Höhe. Dann verschwand er durch die Öffnung, als hätte ihn ein schwarzes Loch eingesogen.
    Ich kam nicht dazu, mich darüber zu wundern. Ein Schatten stürzte mir entgegen und knallte mich an die Wand. Eine Hand presste sich hart auf meinen Mund.
    »Wenn du nicht willst, dass dein Kumpel stirbt, gibst du keinen Ton von dir und tust, was ich dir sage«, flüsterte mir eine Stimme ins Ohr. »Verstanden?«
    Ich nickte.
    Die Hand gab meinen Mund frei. Ich wurde herumgewirbelt, mein Arm auf den Rücken gezogen. Das waren nicht die Bullen. Wir waren Jakes Männern direkt in die Arme gelaufen.
    Am Fußende der Treppe schepperte es. Jemand hatte mit voller Wucht die Notausgangstür aufgestoßen.
    »Mick!«, rief eine vertraute Stimme.
    Daniel musste mir gefolgt sein. Wenigstens rannte er nicht blind die Treppe hoch wie Smiley und ich.
    »Mick?«
    »Denk an deinen Freund«, raunte mir der Typ ins Ohr. Etwas Spitzes drückte mir in die Seite. Ich brauchte nicht nach unten zu schauen, um zu wissen, dass es ein Messer war.
    »Sag ihm, er soll stehen bleiben oder du schießt.«
    Ich kapierte nicht, wovon der Typ sprach, und war zu langsam. Die Klinge ritzte sich durch meine Haut.
    »Bleib stehen!«, schrie ich. »Oder … oder ich schieße.«
    »Mick, ich weiß, dass du keine Waffe hast. Was soll das?« Daniel klang verwirrt, doch er folgte meinem Befehl.
    »Du wirst auf ihn schießen, wenn er hochkommt«, befahl die Stimme in meinem Ohr. »Wenn du es nicht tust, sind die einzigen beiden Menschen tot, die dir etwas bedeuten.«
    Ich fühlte Blut über meine Hüfte rinnen, sah die Waffe, die der Typ mir hinhielt, die schwarzen Handschuhe, die er trug, hörte sein leises Lachen.
    »Ich werde diese Menschen auch töten, falls du es vorziehen solltest, statt dem Kerl da unten dich selbst ins Jenseits zu befördern.«
    Der Gedanke war mir noch nicht gekommen. Mir war überhaupt noch kein Gedanke gekommen.
    »Sina und Smiley«, flüsterte der Typ.
    Ich griff nach der Waffe.
    »Mick?«
    Bitte nicht, fuhr es mir durch den Kopf, komm nicht hoch, bitte.
    Heißer Atem streifte meinen Nacken. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Der Druck der Klinge wich. Lautlos verschwand der Typ. Es gab nur mich und Daniel. Und die Drohung.
    Ich hob die Waffe.
    Daniel blieb stehen, als er mich sah. »Mick? Das bist nicht du.« Er hob die Hände. »Du tust so was nicht. Lass die Waffe fallen.«
    »Geh zurück«, flehte ich.
    Er zögerte, doch dann setzte er seinen Fuß auf die nächste Treppenstufe. Ich wusste, dass ich weder seinen Kopf noch sein Herz treffen durfte, und zielte irgendwo in Richtung Beine.
    »Mick! Nicht!«
    Meine Hand umklammerte den Griff, mein Finger lag am Abzug. Vielleicht ist sie nicht geladen, dachte ich. Vielleicht ist es bloß ein Test. Und dann fiel mir ein, dass der Typ nur gesagt hatte: »Schieß auf

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