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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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kennengelernt haben.«
    Vielleicht war ich tot und das alles passierte nicht wirklich. Ich schaute in den Nachthimmel über mir, an dem ein halbrunder Mond leuchtete, was jedoch nicht erklärte, warum es so hell war, viel zu hell für das bisschen Mond. Um Smiley und mich scharten sich in einem dichten Kreis Leute und irgendwo weit über uns wummerten die Bässe eines Technostücks. Neben mir kauerte ein Typ, den ich schon einmal irgendwo gesehen hatte.
    »Willkommen zurück unter den Lebenden, Mick. Ich bin Jasper, der Bruder von Johanna.« Er stand auf. »Alles andere später. Wir müssen erst die Karre versenken.«
    Der Kreis um mich lichtete sich und vor mir lag eine dunkle glatte Fläche, beleuchtet wie eine Theaterbühne. Ich schaute hoch und entdeckte weit über uns die Lichtkegel von Autoscheinwerfern. Deshalb also das seltsame Licht und die Technobeats.
    Wir müssen die Karre versenken.
    Erst jetzt bemerkte ich das Autodach, das ziemlich schief aus dem Wasser ragte, so, als hänge es nur irgendwo fest und würde gleich in die Tiefe rutschen. Hatten Smiley und ich da drin gesessen? Vor meinen Augen flimmerte es. Ich sah zu, wie zwei der Jungs vorsichtig ins Wasser stiegen. Bevor sie dazu kamen, den Wagen auch nur zu berühren, senkte er sich nach vorn, bäumte sich noch einmal auf und verschwand unter unheimlichen Geräuschen im Wasser.
    Niemand redete ein Wort. Alle starrten auf die aufgewühlte Oberfläche. Jedem war klar, was es für Smiley und mich bedeutet hätte, wären sie nicht hier aufgetaucht und hätten uns aus dem Auto gezogen.
    Jasper und seine Begleiter kamen zu uns zurück. Jetzt erinnerte ich mich, wer er war. Mein neuer bester Freund, der Typ mit der Mütze.
    »Was ist passiert?«, fragte ich ihn.
    »Du weißt es nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht alles«, sagte ich. »Der letzte Teil fehlt.«
    »Das ist der spannendste.« Jasper grinste mich an. »Da hast du was verpasst.«
    »Sag mal, kannst du wirklich nicht schwimmen?« Das Gesicht eines wunderschönen Mädchens mit schwarzen Haaren schob sich in mein Blickfeld. Johanna? Sie roch gut, genau so wie das T-Shirt, das ich trug. Ich senkte meinen Blick und schaute direkt auf zwei perfekt geformte Brüste, die von einem aufregenden BH nur knapp im Zaum gehalten wurden. Die offene Jeansjacke versteckte nicht viel. Ich sah nackte, schimmernde Haut, den Bund der Hose, endlos lange Beine.
    Smiley räusperte sich. »Nein, der Idiot kann wirklich nicht schwimmen.«
    Die Art, wie er das Wort Idiot betonte, ließ mich ganz schnell wegschauen.
    »Jojo!«, mahnte Jasper.
    »Schon gut, Bruderherz.« Schnell knöpfte Johanna die Jacke zu.
    »Sind wir uns alle einig, was wir den Bullen erzählen?«, fragte Jasper.
    Zustimmendes Gemurmel war die Antwort.
    »Was?« Smileys helle Stimme schwang über die anderen hinweg. »Was erzählt ihr den Bullen?«
    »Keine Bange! Das Richtige.« Jasper zog ihn auf die Beine. »Und jetzt nichts wie weg hier!«
    Johanna beugte sich vor und half mir aufzustehen. Ich konnte nicht anders, als ihr nochmals in den Ausschnitt zu schauen, denn sie hatte die obersten Knöpfe der Jacke offen gelassen.
    »Kommst du da hoch?«
    Einen peinlichen Augenblick lang verstand ich etwas ganz anderes, als sie gemeint hatte.
    »Ja«, antwortete Smiley für mich und ich begriff, dass Johanna von den Scheinwerfern und dem Technosound redete.
    Wir steckten eine ganze Ecke tiefer in der Senke mit dem Wassergraben. Der ideale Ort, um Smiley und mich zu entsorgen. Was uns gebremst hatte und wie Margots Chaotentruppe hierherkam, war mir ein Rätsel. Ich wusste nur, dass sie Smiley und mir den Arsch gerettet hatten. Und das Leben. Vielleicht auch nur das Leben. Gut möglich, dass oben an der Kante zur Senke die Bullen auf uns warteten und unsere Ärsche einkassierten.
    »Hast du das Handy noch?«, fragte Smiley.
    Ich erinnerte mich an kein Handy, das ich haben sollte. Bevor ich dazu kam, Smiley danach zu fragen, fuhr eine Hand über mein Gesäß.
    »Meinst du das da?« Johanna hielt ein Smartphone in die Höhe, das Ding, das ich dem Kerl in der Nähe des Busparks abgenommen hatte.
    »Wirf es weg!« Smiley griff danach.
    Johanna wich zurück. »Warum?«
    »Es gehört ihm nicht.«
    »Du meinst, er hat es geklaut?«, fragte sie gespielt entrüstet.
    »Mein Kumpel ist gefährlich«, murmelte Smiley genervt. »Und jetzt wirf das Handy weg. Sonst verrät es den Bullen, wo wir sind.«
    »Ist sowieso hinüber.« Johanna schleuderte es in hohem Bogen

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