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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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»Ich habe Beth kennengelernt.«
    Ich musste mitlachen. Wenigstens nannte sie die Dinge beim Namen. In den vergangenen paar Wochen hatte Mrs Collins immer wieder versucht, mehr von mir rauszubekommen, aber ich hatte unsere Gespräche strikt auf die Angelegenheit mit meinen Brüdern beschränkt. Manchmal redeten wir über meine Zukunft an der Uni, die nie eintreten würde.
    »Wie läuft es mit Jacob?« Nach meinem Besuch bei der Rechtsberatung hatten Carrie und Joe einen Haifisch von Rechtsanwalt engagiert und mir das Besuchsrecht streichen lassen. Irgendein Unsinn von wegen Drogen und Partys und dass ich einen schlechten Einfluss auf meine Brüder hätte. Daher der Drogentest. Ein kluger Schachzug von ihnen. Vor Echo hätten sie damit Erfolg gehabt.
    »Du weißt, ich darf keine privaten Dinge preisgeben, aber ich kann dir eine Geschichte von diesem wunderbaren kleinen Jungen namens Jack erzählen, der drei Jahre lang Albträume hatte.«
    Meine Mundwinkel zuckten. Mrs Collins war irgendwie doch ganz okay. »Und? Wie geht es Jack?«
    »Letzte Woche hat er eine ganze Nacht durchgeschlafen, ohne einen Albtraum zu haben.«
    Ich musste scharf Luft holen. »Danke.«
    »Der Dank gebührt dir. Ich glaube nicht, dass Carrie und Joe darauf gekommen wären, was ihn so quälte, wenn du es mir nicht gesagt hättest.«
    Wir saßen ein paar Sekunden schweigend da. Ich starrte auf meine Armeestiefel.
    »Ich würde gerne mit dir über das sprechen, was
dich
quält.«
    »Echo war mehrmals nicht in der Schule.« Vorletzte Woche hatte sie ganze drei Tage gefehlt, letzte Woche zwei Tage.
    Sie zog die Brauen hoch. »Das hatte ich jetzt eigentlich nicht im Sinn, aber von mir aus. Ja, stimmt.«
    Je mehr ich sagte, umso mehr trieb ich mich selbst in die Enge, aber es war mir egal. Vielleicht wollte ich ja genau das. »Ist alles okay mit ihr?«
    »Warum fragst du sie nicht selbst?«
    »Wir reden nicht mehr miteinander.« Aber das musste ich. Das Ersatzteil für Aires’ Auto war da.
    Mrs Collins beugte sich auf ihrem Schreibtisch vor. »Was ist passiert?«
    »Wir haben Schluss gemacht«, stieß ich knapp hervor. »Ich hab’s mir anders überlegt. Ich will nicht über Echo sprechen.« Ich wandte den Blick ab. Bloß an sie zu denken, tat weh.
    Sie schaute mich mit ihrem Hündchenblick an und schlug meine Akte auf. »Dann sprechen wir über die bevorstehenden ACT -Testtermine.«
     
    Mrs Collins kriegte mich mit einem Bestechungsmanöver herum, mich für den ACT anzumelden. Wenn ich den Test ablegte und mich bei ein paar Unis bewarb, dann würde sie mir bei der Vorbereitung auf den Gerichtstermin helfen. Sie vergeudete ihre Zeit. Falls ich noch irgendwelche Zweifel gehabt hatte, ob ich das Sorgerecht für meine Brüder beantragen sollte, hatten Carrie und Joe mit der Streichung meines Besuchsrechts diese endgültig weggefegt.
    Ihr Mobiltelefon klingelte, was in der ganzen Zeit, seit ich sie kannte, noch nie passiert war. Sie ging sofort ran und wandte sich dann an mich. »Wir sehen uns nächste Woche wieder. Bitte sag Echo Bescheid, dass ich in ein paar Minuten so weit bin.«
    Wir hatten überzogen. Ich rieb mir das Gesicht, als ich die Tür aufmachte. In den letzten drei Wochen war ich jedes Mal wie ein Gestörter hier rausgerannt, um Echo nicht zu begegnen, und jetzt das. Scheiße.
    Sie saß allein auf der Stuhlreihe an der Wand, schaute auf ihr iPhone und wippte in ihrem eigenen stummen Rhythmus mit dem Fuß. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. »Isaiah hat das Ersatzteil für Aires’ Auto.«
    Sie schaute überrascht auf, und ihre grünen Augen leuchteten. »Im Ernst? Ich dachte, nachdem wir … also … dass er da keine Lust mehr hätte …«
    »Isaiah hat praktisch rund um die Uhr einen Ständer, seitdem er das Auto gesehen hat. Außerdem hatte ich versprochen, dir zu helfen.« Etwas in mir schwebte, weil ich sie so glücklich sah, der Rest versank in Elend. »Er sagt, er könnte dieses Wochenende vorbeikommen und es fertig machen.«
    »Dieses Wochenende?« Echo sprang auf. »Isaiah wird dieses Wochenende das Auto meines Bruders fertig machen? Oh Gott. Oh mein Gott!« Sie hielt sich die Hände vor den Mund. »Das ist der Wahnsinn!«
    Sie fiel mir um den Hals, und ich schloss die Augen. Meine Hände berührten die vertrauten Stellen ihres Körpers, und ich atmete ihren Duft ein. Drei Wochen lang hatte ich mich wie ein Puzzle gefühlt, in dem Teile fehlten. Ihr Körper passte perfekt in meinen, und ich fühlte

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