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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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mich wieder ganz. »Du hast mir gefehlt.«
    Ich hätte schwören können, dass sie mich noch fester umarmte, bevor sie sich von mir löste und einen Schritt zurücktrat. »Tut mir leid. Das war total gegen die Regeln.«
    Widerwillig ließ ich sie los und lachte kurz. »Gegen die Regeln finde ich gut.«
    Ihr Lachen war wie Balsam und gab mir zugleich einen Stich. »Stimmt.« Sie biss sich auf die Lippe, und ich musste grinsen, als ihr Blick an mir nach unten und wieder herauf wanderte. Echo blinzelte. »Wie läuft es mit deinen Brüdern?«
    Ich deutete mit dem Kinn auf die Stühle, und wir setzten uns. Ihr Knie und ihre Schulter streiften mich für einen flüchtigen Moment, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als ihr mit den Fingern durchs Haar zu fahren. »Das Gericht hat einen Termin festgelegt, nach dem Abschluss, um mich anzuhören. Mrs Collins hilft mir, mich darauf vorzubereiten.«
    »Das ist großartig!«
    »Ja.« Ich zwang mich zu einem Mindestmaß an Begeisterung.
    Sie merkte es, und ihre Freude verschwand. »Was ist los?«
    »Carrie und Joe haben einen Anwalt eingeschaltet und mir das Besuchsrecht streichen lassen.«
    Echo legte ihre zarte Hand auf meine. »Oh, Noah, das tut mir so leid. Hast du sie inzwischen überhaupt mal gesehen?«
    Ich hatte Stunden auf der Couch im Keller gelegen, an die Decke gestarrt und mich gefragt, was sie wohl gerade machte. Ihr Lachen, die Erinnerungen an unser Zusammensein und die nagenden Gedanken, dass ich sie einfach so hatte gehen lassen, quälten mich. Ich wagte mich vor und verschränkte meine Finger mit ihren. »Nein. Mrs Collins hat mich überzeugt, dass es am besten ist, mich fernzuhalten und alles nach den Buchstaben des Gesetzes zu machen.«
    »Wow. Mrs Collins scheint ja wirklich Wunder bewirken zu können. Querkopf Noah Hutchins macht auf gehorsam. Wenn du nicht aufpasst, ruiniert sie noch deinen Ruf bei den Mädchen.« Echo wackelte mit den Augenbrauen.
    Ich sagte leise: »Das ist mir völlig egal. Für mich zählt nur noch, was ein bestimmtes Mädchen über mich denkt.«
    Sie entspannte ihre Finger zwischen meinen und streichelte mir mit dem Daumen über die Hand. »Wenn Mrs Collins dir hilft, bekommst du deine Brüder bestimmt zurück.«
    Ein paar Minuten zusammen reichten, und wir klebten wieder aneinander. Ich konnte ihr anlasten, dass sie Schluss gemacht hatte, aber ich hatte ihre Entscheidung akzeptiert. »Und du? Hast du deine Antworten gefunden?«
    Echo ließ sich die Haare ins Gesicht fallen und fing an, mit dem Knie zu wippen. »Nein.«
    Wenn ich schon die allgemeingültigen Trennungsregeln missachtete, dann konnte ich es auch gründlich machen. Ich schob ihr die Locken über die Schulter und ließ meine Finger länger als nötig in ihrem Haar. »Versteck dich nicht vor mir, Baby. Wo wir schon so viel zusammen durchgestanden haben.«
    Echo lehnte den Kopf an meine Schulter und ließ zu, dass ich den Arm um sie legte. »Du fehlst mir auch, Noah. Es ist so anstrengend, dich zu ignorieren.«
    »Dann hör auf damit.« Sie zu ignorieren, tat höllisch weh. Wieder mit ihr zu reden konnte auch nicht schlimmer sein.
    »Für ›bloß gute Freunde sein‹ sind wir aber auch nicht geschaffen.« Und wie um es zu beweisen, drehte sie das Gesicht leicht nach oben, sodass ihr warmer Atem meinen Nacken liebkoste. Die Lust, sie zu küssen, kitzelte in meinem ganzen Körper.
    Ich schluckte und versuchte die bittersüßen Erinnerungen an unsere letzte gemeinsame Nacht zu vertreiben. »Wo warst du die ganze Zeit? Es bringt mich um, wenn du nicht in der Schule bist.«
    »Hier und da. Ich war bei einer Kunstgalerie. Die Inhaberin war an meinen Bildern interessiert und hat zwei Tage später das erste verkauft. Seitdem klappere ich Galerien ab und verhökere meine Ware.«
    »Das ist grandios, Echo.« Ich streichelte abwesend ihre Schulter. Natürlich freute ich mich für sie, aber irgendwo in mir regte sich auch Panik, weil sie so große Schritte ohne mich machte. »Sieht so aus, als ob deine Zukunft perfekt wird.« Keine Sorgerechtsprozesse, kein Job in einem Fast-Food-Restaurant, keine Nöte eines alleinerziehenden Vaters. »Auf welche Uni wirst du gehen?«
    »Ich weiß nicht, ob ich auf die Uni gehe.«
    Ich war wie vor den Kopf gestoßen und löste mich ein Stück von ihr, um mich zu vergewissern, dass ich richtig gehört hatte. »Was ist denn das jetzt für ein Scheiß? Die Unis stehen praktisch Schlange, um dich zu kriegen, und du weißt nicht, ob du ein

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