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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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Vater ist schuld«, sagte sie tonlos. »Er hat sie in unser Leben geholt, und jetzt ist Aires tot.«
    Diesmal antwortete ich, als ob ich sie nicht gehört hätte. »Nicht ›Ich liebe dich‹ oder ›Komm gesund nach Hause‹? Du hast zu ihm gesagt, dass du nie wieder mit ihm reden würdest?«
    »Diese Hexe hat unsere Familie zerstört. Sie hat uns deinen Vater gestohlen.«
    »Es geht hier nicht um Ashley oder Dad, nicht mal um Aires. Sondern um dich und mich. Was hast du mir verdammt noch mal angetan?«
    An einem benachbarten Grab klimperte ein Windspiel. Meine Mutter und ich hatten die gleiche Augenfarbe, die gleiche Augenform. Diese Augen starrten mich jetzt dumpf und leblos an. Ich hoffte, dass meine freundlicher aussahen.
    »Gibt er mir die Schuld an jener Nacht?«, fragte sie. »Hat dein Vater sich wenigstens herabgelassen, dir zu erzählen, dass er dich einfach so bei mir abgesetzt hat? Dass er nicht ans Telefon ging, als du ihn anriefst?«
    »Mom.« Ich hielt einen Moment inne, um die richtigen Worte zu finden. »Ich will nur, dass du mir erzählst, was passiert ist.«
    »Er hat es dir nicht gesagt, stimmt’s? Natürlich nicht. Er schiebt alles mir in die Schuhe. Verstehst du denn nicht? Ich habe Aires verloren und konnte es einfach nicht ertragen. Ich dachte, wenn ich wieder malen kann, ginge es mir besser.« Sie riss büschelweise Gras aus der Erde.
    »Dad schiebt dir überhaupt nichts in die Schuhe. Er steht zu seinem Teil der Verantwortung. Aber ich erinnere mich nicht, was passiert ist. Ich bin in die Glasscherben deines Buntglasbilds gestürzt, und dann lagst du neben mir, während ich blutete.« Meine Stimme wurde lauter. »Ich verstehe das nicht. Haben wir uns gestritten? Bin ich versehentlich gefallen? Hast du mich gestoßen, aber warum hast du dann keinen Krankenwagen gerufen, und warum hast du mir Gutenachtgeschichten erzählt, während ich blutete?«
    Sie zupfte weiter Gras aus. »Ich kann nichts dafür. Er hätte es wissen müssen. Aber so ist dein Vater. Er hat sich nie bemüht, mich zu verstehen. Er wollte eine Bilderbuchehefrau und hat sich von mir scheiden lassen, sobald er eine an der Hand hatte.«
    »Mom, du hattest deine Medikamente abgesetzt. Damit hat Dad nichts zu tun. Erzähl mir, was passiert ist.«
    »Nein.« Sie hob den Kopf und reckte starrsinnig das Kinn nach vorn, eine Geste, die ich nur zu gut an ihr kannte.
    Ich zuckte zusammen. »Nein?«
    »Nein. Wenn du dich nicht erinnerst, dann sage ich nichts dazu. Ich habe gehört, dass er irgendeinen überteuerten Harvard-Therapeuten engagiert hat, um dir zu helfen.« Sie verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln. »Was anderes fällt ihm ja nicht ein, als alles mit Geld und Kontrolle in Ordnung bringen zu wollen.«
    Einen flüchtigen Augenblick lang kam mir der Friedhof wie ein Schachbrett vor, und meine Mutter hatte gerade mit ihrer Königin gezogen. Wenn Aires und ich nur Schachfiguren im Spiel meiner Eltern waren – war ihr dann überhaupt aufgefallen, dass ich nicht mehr mitspielte?
    »Gehört?«, sagte ich, weil ich das merkwürdig fand. »Es gibt doch ein Kontaktverbot, wie hast du es da ›gehört‹?«
    Mom sah mich blinzelnd an, und alle Farbe wich aus ihren Wangen. »Ich wollte wissen, wie es dir geht, deshalb habe ich deinen Vater angerufen.«
    Mir wurde übel. »Wann?«
    Sie senkte den Kopf. »Im Februar.«
    »Mom, … warum hast du nicht mich angerufen? Ich hatte dir doch meine Nummern gegeben?« Ich schwieg, weil ich mit meinen Gefühlen und den ganzen Fragen in meinem Kopf kaum noch Schritt halten konnte.
Februar
. Irgendwas klingelte in mir. Das war der Monat, in dem mein Vater mir mit fadenscheinigen Vorwänden erst das Handy und dann das Auto abgenommen hatte. Er hatte mich angelogen, um mich im Dunkeln zu belassen. »Ich wollte mit dir sprechen. Ich hatte dich im Dezember schon angefleht, mich anzurufen. Warum hast du dann Dad angerufen? Ich meine, dafür hättest du ins Gefängnis gehen können. Es gibt ein Kontaktverbot.«
    »Nein, gibt es nicht«, sagte sie schlicht. »Es wurde dreißig Tage nach deinem achtzehnten Geburtstag aufgehoben.«
    Ich kam mir vor, als hätte mir jemand einen Boxhieb in die Magengrube versetzt. »Wie bitte?«
    »So lautete der Beschluss, den das Gericht vor zwei Jahren ausgestellt hat. Dein Vater wollte es bis zu deinem Schulabschluss verlängern lassen. Aber inzwischen war so viel Zeit vergangen, dass das Gericht mich nicht mehr als gefährlich einstufte.«
    Ich bekam keine Luft

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