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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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Stirn. »Ich habe allerdings von keiner gehört. Und mein Dad wird das schon verkraften. Bloß keine Flüche und Kraftausdrücke bitte, okay? Das kriegst du doch hin, oder?«
    »Ich war mal Pfadfinder.«
    Sie kicherte, drehte sich dann wieder zu dem Bild mit dem Nachthimmel um, und ihr Humor war schlagartig verschwunden.
    »Es ist ein wunderschönes Bild«, sagte ich.
    »Mom malte immer Sternbilder. Und jetzt stehe ich hier und mache dasselbe.« Sie schwieg. »In den seltenen Augenblicken, wo sich meine Mom dazu aufraffen konnte, eine Mutter zu sein, erzählte sie mir zum Einschlafen die Geschichte von Andromeda und Perseus. Warum hat sie sie mir an dem Tag erzählt, als ich verletzt wurde? Ich bin so dicht dran an der Wahrheit.«
    Mir tat es in der Seele weh, zu sehen, wie sie sich quälte, und einen Moment lang schaltete ich alle Gefühle ab. Eines Tages würde sie rausfinden, dass sie viel zu gut war für einen Versager wie mich, und ich wusste nicht, wie ich mit dem Schmerz umgehen sollte, wenn sie mich verließ. Echo tippte sich mit dem Pinsel ins Gesicht. Ach, zum Teufel, sie war es wert. Ich schlang erneut die Arme um sie und küsste sie in den Nacken. »Dann lass uns Ernst machen. Am Dienstag schauen wir uns deine Akte an.«

[zurück]
Echo
    »Sie grübeln.« Das schnurlose Telefon ans Ohr gepresst, hielt ich von meinem Schlafzimmerfenster aus nach Noah Ausschau. Vierundzwanzig Stunden ohne Mobiltelefon. Das Leben vor den Neunzigern musste die Hölle gewesen sein.
    »Weil Noah der Traum aller Eltern ist«, sagte Lila am anderen Ende der Leitung. Der abfällige Unterton war unüberhörbar. »Und ich habe mich umgehört. Es gibt keine Party. Jede Wette, seine Party findet auf dem Rücksitz seines Autos statt und Drogen gibt’s gratis.«
    »Du hast gesagt, du unterstützt mich.«
    »Ich habe gesagt, dass du immer meine beste Freundin bleibst. Aber eigentlich dachte ich, dass du nur mal mit ihm rummachst und das war’s dann. Und nicht, dass du dich jetzt total in den verknallst.« Lila seufzte. »Komm mit Stephen und mir ins Kino. Kannst ja Noah mitbringen, wenn es unbedingt sein muss.«
    Ich stellte mir vor, wie Noah stoisch neben einem genervten Stephen stand. Noah hatte sich entschieden, mit mir zusammen zu sein, und nicht, mit Leuten wie Luke und Stephen einen auf beste Freunde zu machen. »Vielleicht nächstes Wochenende.« Oder nie. Ein brummelndes Motorengeräusch näherte sich dem Haus. »Ich muss Schluss machen. Er kommt.«
    Ich sauste die Treppe hinunter in der Hoffnung, vor Ashley oder meinem Vater an der Tür zu sein.
    »Echo.« Zu spät. Barbie war bereits im Flur. »Du kennst die Regeln deines Vaters. Er geht zur Haustür, während du im Wohnzimmer wartest. Das gehört sich so, dass wir den jungen Mann begrüßen.«
    »Wir« hieß, dass Ashley diese Regel aufgestellt hatte, nachdem sie mitbekommen hatte, dass mit Luke und mir Schluss war.
    Aus dem Wohnzimmer war ein klackendes Geräusch zu hören, als mein Vater seinen Ruhesessel aufrichtete. Dann erschien er selbst im Flur. Seine üblichen Sorgenfalten und die erschöpften Ringe unter seinen Augen waren heute noch tiefer. Der leicht verärgerte Zug um seinen Mund verriet, dass er von »seinen« Regeln genauso begeistert war wie ich.
    Ashley warf einen Blick in den Flurspiegel und zupfte ihr Haar zurecht. Wahrscheinlich sollte ich ein Auge auf sie haben, wo sie doch einen Hang hatte, anderen Frauen die Männer zu klauen. Bisher hatte ich sie von Noah fernhalten können, weil ihre Lieblings-Talkshow im Fernsehen lief, während wir lernten.
    Dad lehnte sich an die Wand und wartete auf das Klingeln. Er schloss die Augen und ließ den Kopf nach hinten sinken. Mein Vater hatte schon immer Sorgen und Stress mit sich herumgeschleppt wie ein Bernhardiner sein Medizinfässchen, aber heute wirkte er noch mitgenommener als sonst. Es erinnerte mich an die Phase vor der Scheidung oder die Zeit, als ich nach dem Vorfall mit meiner Mutter erstmals wieder zur Schule ging. »Ist alles okay, Daddy?«
    Er schlug die Augen auf. »Ja. Bei der Arbeit war es anstrengend.«
    Wir starrten einander eine Sekunde lang an, während wir beide nach einem Gesprächsthema suchten, oder wenigstens nach irgendeinem zusammenhängenden Satz. Was trieb Noah da draußen? War der Motor durch den verrosteten Boden gefallen, sodass er sein Auto die letzten Meter schieben musste?
    Mein Vater räusperte sich. »Mit dem Konto deines Mobiltelefons hat irgendetwas nicht gestimmt. Du bekommst

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