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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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jener vorwurfsvollen Strenge, die er immer für meine Mutter reserviert hatte. Ganz offensichtlich hatte er bei dem Wort »Pflegeeltern« komplett abgeschaltet.
    Die Temperatur stieg noch mal um dreißig Grad. Warum konnte niemand aus meiner Familie erkennen, wie großartig Noah war? Ich schob meine Ärmel nach oben und genoss die Kühle auf meiner Haut.
    »Echo, nein!« Ashley sprang beinahe aus ihrem Sessel.
    Ich erstarrte vor Schreck, bis mir wieder einfiel, dass Ashley ja geistig minderbemittelt war. Ich wollte mit einem Jungen ausgehen, nicht mit ihm nach Las Vegas durchbrennen.
    Noahs kraftvolle Hand glitt über mein Handgelenk, dann verschränkte er die Finger mit meinen. Ein Zittern durchlief mich, ausgelöst von der warmen Berührung auf einem Teil meiner Haut, den ich sonst nie jemanden sehen, geschweige denn berühren ließ. Und dann, auf einmal, ging mir auf, was ich getan hatte! Deswegen war Ashley so entsetzt! Was war bloß in mich gefahren? Ich schob niemals meine Ärmel hoch. Ich zog sie ständig herunter. Seit wann war mir das … egal?
    Noah streichelte mit dem Daumen meine Hand. »Ich wollte sie mit zu mir nach Hause nehmen und sie meinen Freunden vorstellen.«
    Er hätte genauso gut sagen können, dass er mich ins Ghetto bringen und wir uns Crack besorgen würden, sie hätten es nicht gehört. Ashley stand wie angewurzelt da und starrte meine entblößten Narben an, während mein Vater den Blick nicht von unseren ineinanderliegenden Händen wenden konnte. Ich griff mit der freien Hand nach dem Ärmel, um ihn herunterzuziehen, doch Noah legte geradezu beiläufig die Hand auf meinen Unterarm, um es zu verhindern. Mir blieb komplett die Luft weg. Noah Hutchins, ein menschliches Wesen, berührte absichtlich und vor Augenzeugen meine Narben.
    Ich hatte schon vor Sekunden aufgehört zu atmen, und Ashley genauso. Noah fuhr fort, als wäre nicht das Geringste geschehen. »Um wie viel Uhr muss Echo zurück sein?«
    Ich blinzelte, um wieder zu mir zu kommen, und antwortete anstelle meines Vaters. »Um elf.«
    »Mitternacht.« Mein Vater stand auf und streckte Noah die Hand hin. »Ich hatte mich vorhin gar nicht richtig vorgestellt. Owen Emerson.«

[zurück]
Noah
    Echo schwieg den ganzen Weg zu Shirley und Dale. Immer wieder zog sie ihre Handschuhe hoch und ihre Ärmel herunter. Offenbar brauchte sie eine Weile, um sich von diesem hochinteressanten Treffen zu erholen. Meine Lieblings-Punkband lief im Radio, und ich trommelte auf dem Lenkrad den Bass. Ich konnte es noch immer nicht glauben. Echo Emerson saß aus freien Stücken in meinem Auto, um den Abend mit mir zu verbringen. Mom hätte sie gemocht.
    Eine Reihe schrottiger Autos parkte am Straßenrand. Ich machte schon so lange die Freitagnachtschicht beim Malt & Burger, dass ich vergessen hatte, wie es sich anfühlte, mit Freunden am Wochenende einen draufzumachen. Okay, sie waren immer noch wach, wenn ich nach Hause kam, aber zu dem Zeitpunkt waren sie meist so bedröhnt, dass man nichts Vernünftiges mehr mit ihnen anfangen konnte.
    Ich parkte auf der Straße hinter Ricos Wrack von Gangsterkarre. Echo schaute zu dem kleinen kunststoffverkleideten Häuschen hinaus. »Wo sind wir?«
    »Das Haus meiner Pflegeeltern. Dale und Shirley sind in ihrem Wohnwagen am See.«
    Ihr Fuß wippte gegen die Fußmatte, während sie das Haus betrachtete. Die Verkleidung musste dringend erneuert oder zumindest neu gestrichen werden. Isaiah und ich hatten auf der Rückseite mal ein Stück davon gründlich sauber gemacht und festgestellt, dass die Kunststofflatten unter der grauen Schmutzschicht eigentlich mal gelb gewesen waren. Das Haus unterschied sich in nichts von den anderen schäbigen Hütten in diesem Viertel, alle mit kleinen, baumlosen und unbepflanzten Vorgärten. An der Haustür lehnten rauchend drei große dunkle Gestalten und lachten rau.
    Ich stieg aus und ging rasch ums Auto herum, um ihr die Tür zu öffnen. Sie stieg aus, ohne den Blick auch nur eine Sekunde vom Haus zu wenden. »Wie viele Leute sind da drin?«
    »Zehn oder so.«
    Da sich jetzt, Ende Februar, die Luft tagsüber erwärmte, waren die Nächte nicht mehr ganz so eisig. Trotzdem schob Echo die Hände so tief in ihre Jackentaschen, als wäre sie am Erfrieren. Wenigstens hatte sie ausnahmsweise mal eine Jacke an. Ich wollte, dass sie sich hier wohlfühlte, aber ich wollte auch mit meinen Freunden abhängen und Spaß mit meinem Mädchen haben. Ich drückte sie gegen das Auto. »Isaiah und Beth

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