Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
vielleicht mal drei Sekunden durchhalten, ohne an Noah zu denken?
»Noah ist heiß«, sagte Lila, »aber du weißt, dass das zu nichts führt. Du bist gerade dabei, dein altes Leben wiederzubekommen. Mit ihm was Festes anzufangen wäre gesellschaftlicher Selbstmord. Außerdem empfindest du nichts für ihn.«
Er hatte seinen Hamburger mit mir geteilt und mich zum Lachen gebracht. Nicht so ein höfliches Lachen. Kein gefaktes Lachen. Sondern ein so lautes Lachen, dass uns Leute angestarrt hatten. So ein Lachen, bei dem man sich verschluckt und einem die Cola durch die Nase wieder rauskommt. Und ich hatte ihm von meiner Mom erzählt, und er hat es geschafft, dass ich mich besser fühlte.
»Echo«, sagte Lila streng. »Bitte sag mir, dass du nichts für diesen Typen empfindest.«
»Es spielt sowieso keine Rolle«, murmelte ich. »Er geht ja nicht zum Valentinsball.«
»Genau. Das war jetzt zwar eine total komische Antwort, aber trotzdem. Also, Themawechsel. Du brauchst was zum Verhüten.«
Zum zweiten Mal an diesem Vormittag kam ich mir vor wie ein Goldfisch. »Nein. Brauche ich nicht.«
»Oh doch. Ich verwette meine Big-Buddha-Tasche, dass du dich noch vor dem Abschluss in unseren Kreis einreihen und es getan haben wirst. Mit wem, weiß ich allerdings nicht.« Flüsternd fügte sie hinzu »Luke«, bevor sie in normaler Lautstärke fortfuhr: »Aber du brauchst auf jeden Fall was zum Verhüten.«
Dazu musste man allerdings über Sex reden, und ich war heilfroh, dass ich das Thema bisher in jedem Gespräch mit irgendeinem Elternteil glorreich umgangen hatte. »Mein Dad flippt aus.«
Lila rollte sich vom Bett, packte meine Hand und zog mich hoch. »Keine Sorge, Süße, damit gehen wir nicht zu Daddy. Auf geht’s, Kleider shoppen!«
Fünf qualvolle Stunden später hatten sich Ashley und Lila schließlich auf ein Valentinsball-Kleid für mich geeinigt. Wenn ich nicht gerade wie die Mutter der Braut aussehen wollte, war ein langärmliges Kleid ausgeschlossen. So wurde es ein schulterfreies kurzes aus schwarzem Satin, und dazu lange schwarze Seidenhandschuhe, die mir bis zum Oberarm reichten.
Lila und ich nippten an unseren Caffè Latte, während Ashley noch an der Bar stand und bezahlte.
»Jetzt«, flüsterte Lila.
»Jetzt was?« Ich wusste nicht, was mir mehr wehtat, die Füße oder der Kopf.
»Stiefmutter in aufgekratzter Stimmung nach gemeinsamem Shoppingausflug – halt dich ans Skript, und alles wird gut gehen.«
Ich sah sie mit großen Augen an.
Oh, Mist.
Sie meinte, »jetzt« war der perfekte Augenblick, um meine Stiefmutter zu überreden, mir ein Verhütungsmittel verschreiben zu lassen.
Ashley setzte sich an den Tisch. »Das hat ja so viel Spaß gemacht mit euch beiden. Weißt du noch, wie wir früher jedes Wochenende einen Einkaufsbummel gemacht haben?«
Klar. Bevor du meiner Mutter ein Messer in den Rücken gerammt hast, indem du mit meinem Vater ins Bett gehüpft bist
. Lila versetzte mir heimlich einen Fußtritt. »Ich habe Regelschmerzen.«
Mein Bein fing an zu pochen, als mir Lila noch einen Tritt gab. Ashley blinzelte erschrocken. »Wie bitte?«
Lila räusperte sich. »Ich glaube, Echo wollte sagen, dass sie froh ist, dass wir hier zusammensitzen, weil sie noch was besprechen möchte. So was nur für Mädchen. Also, ihre Periode ist im letzten Jahr ziemlich stark geworden, und sie bekommt immer Bauchkrämpfe. Stimmt’s, Echo?«
»Aua«, sagte ich bloß, während ich mich bemühen musste, mir nicht die Augen auszublinzeln. Ich war richtig mies in solchen Sachen. Lila trat schon wieder zu. »Also, ja. Ziemlich viel Blut und Bauchkrämpfe. Wow. Richtig schlimme Bauchkrämpfe. Höllische Bauchkrämpfe. Genau, ich hasse diese Bauchkrämpfe. Krämpfe, Krämpfe, Krämpfe.«
Diesmal trat mir Lila richtig heftig auf den Fuß. »Als Echos beste Freundin habe ich ihr den Rat gegeben, mit Ihnen darüber zu sprechen. Meine Mutter hat mir die Pille verschreiben lassen, als meine Periode so heftig wurde.«
Ashley schaute einen Moment lang ratlos zwischen Lila und mir hin und her. Wer würde wohl siegen – die Frau, die sehr wohl wusste, dass mein Vater seinen Blackberry mit der bloßen Faust zerdrücken würde, wenn er erfuhr, dass seine einzige Tochter die Pille nahm, oder die Frau, die verzweifelt nach etwas suchte, um ihr schlechtes Gewissen zu lindern, weil sie mein Leben zerstört hatte?
»Ja. Ja, Lila, das war richtig von dir, Echo zu raten, dass sie mit mir darüber sprechen soll.« Ein
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