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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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auf dem Boden. Ich schluckte mehrmals, um die Trockenheit in meinem Mund zu lindern und mich wieder zu beruhigen. »Entschuldigung.«
    Mrs Collins schob mir das Haar aus dem Gesicht. Ihre Miene zeigte eine Mischung aus Begeisterung und Mitgefühl. Wäre sie ein Hund gewesen, dann hätte sie mit dem Schwanz gewedelt. »Es gibt nichts zu entschuldigen. Du hast dich an etwas erinnert, nicht wahr?«
    Ich weiß nicht – habe ich das?
Ich klammerte mich an Mrs Collins’ Arm. »Sie hat mir die Geschichte von Andromeda und Perseus erzählt.«
    Mrs Collins holte tief Luft und nickte. Dann half sie mir, mich auf den Boden zu setzen, direkt neben die heruntergefallnen Akten. »Ja. Das hat sie.«
    Die Hitze, die mich fast überwältigt hatte, wich auf einmal einer Eiseskälte. Ich bekam eine Gänsehaut und fing an zu zittern. Mrs Collins reichte mir eine ungeöffnete Flasche Diet Coke und ging zu ihrem Schreibtisch zurück. »Trink. Das Koffein hilft. Ich glaube, das reicht für heute. Ehrlich gesagt, ich finde, du solltest nach Hause gehen. Aber es ist deine Entscheidung.«
    Ich starrte die Flasche an und fragte mich, ob ich überhaupt die Kraft hatte, sie aufzumachen. »Warum hat sie mir diese Geschichten erzählt? Und warum hat sie gesagt, dass wir bald wieder bei Aires sein würden? Hatte sie vergessen, dass er tot ist?«
    Mrs Collins ließ sich vor mir auf die Knie nieder. »Stopp. Das war ein gewaltiger Durchbruch, aber jetzt musst du deinen Geist und deine Gefühle wieder zur Ruhe kommen lassen. Hörst du, Echo?«
    Sie wartete, bis ich ganz bei ihr war. »Du hast nicht den Verstand verloren.«
    Ich holte scharf Luft. Sie hatte recht. Ich hatte mich an etwas erinnert und nicht den Verstand verloren. Hoffnung keimte in mir auf. Vielleicht war es doch möglich. Vielleicht konnte ich mich erinnern und heil bleiben.
    »Und jetzt sag mir: Willst du in den Unterricht oder nach Hause?«
    Die Diet Coke wackelte in meiner Hand. »Ich weiß nicht, ob ich den Unterricht jetzt packe.«
    Sie lächelte sanft. »In Ordnung. Ist es okay, wenn ich kurz rausgehe und deinem Vater und Ashley Bescheid sage, was passiert ist und dass du nach Hause kommst?«
    »Sicher.«
    »Übrigens«, fügte sie hinzu. »Das hast du prima gemacht.«
    Mrs Collins zog die Tür hinter sich zu. Gott sei Dank. Das Letzte, was ich jetzt brauchen konnte, war, dass jemand mich vom Sekretariat aus zitternd auf dem Boden sitzen sah, umgeben von einem Chaos aus heruntergefallenen Aktenordnern.
    Mein Blick schweifte über das Durcheinander um mich herum, und binnen Sekunden entdeckte ich Noahs Akte. Meine lag noch auf dem Schreibtisch – aufgeschlagen. Da drin stand alles – jeder Augenblick, jedes Geheimnis, jede Antwort. Zuerst Noah. Doch meine Augen wanderten wieder zum Schreibtisch zurück. Das Bedürfnis, dieses schwarze Loch zu füllen, war unerträglich. Aber Noah brauchte nur ein paar Kleinigkeiten, Dinge, die man schnell nachsehen konnte, einen Name, Adresse, Telefonnummer, und … ich hatte ihn angeschrien. Zuerst seine, dann meine.
    Auf allen vieren kroch ich zu seiner Akte, schlug sie auf und überflog fieberhaft die Seiten. Ich suchte nach den Namen Jacob und Tyler. Erste Seite – nichts. Zweite Seite – nichts. Dritte, vierte, fünfte. Wieder starrte ich zu meiner Akte hinüber. Gott, mir ging die Zeit aus. Seite sechs, sieben, acht. Neun. Tyler und Jacob Hutchins. Nach dem Tod ihrer Eltern unter Vormundschaft des Staates Kentucky. Zurzeit in Pflege bei Carrie und Joe …
    Die Türklinke wurde gedrückt, und ich warf die Akte auf den Boden. »Echo, ist alles okay?«
    Ich setzte mich auf die Knie. »Ich habe versucht aufzustehen, aber mir ist schwindlig geworden.« Ich blinzelte dreimal.
    Sie stürzte voller Besorgnis zu mir. »Es tut mir so leid. Ich bin die unmöglichste Therapeutin im ganzen Universum! Dich hier einfach allein zu lassen, so schwach wie ein kleines Kätzchen. Dein Vater würde mich um meine Lizenz bringen, wenn er das wüsste.« Mrs Collins half mir auf die Füße. »Jetzt bringen wir dich erst mal ins Krankenzimmer, dann kannst du dich ein wenig hinlegen. Das Bett dort dürfte etwas bequemer sein als der Fußboden meines Büros.«
     
    »Noah!« Meinen ersten Ruf ignorierte er einfach. Die Schwester auf der Krankenstation hatte mich zehn Minuten vor Ende der Mittagspause endlich gehen lassen. Als ich die Cafeteria betrat, hatten Noah, Isaiah und Beth gerade ihre Tabletts weggestellt und waren am Gehen.
    Vielleicht hatte

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