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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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wollte. »Sie wissen überhaupt nichts über mich und meine Brüder, also halten Sie sich da raus.«
    »Das ist ziemlich hart, mit so einer Einstellung zu leben. Niemandem zu trauen«, sagte sie in diesem ärgerlichen »Ich-bin-älter-und-weiser-als-du-Tonfall«. »Es ist nicht ›du und deine Brüder gegen den Rest der Welt‹. Bist du es nicht allmählich leid, dich so zu quälen? Willst du nicht wissen, wie es sich anfühlt, mal wieder glücklich zu sein?«
    Doch, aber leider war das in der Welt nicht so vorgesehen. Jedenfalls nicht für mich.
    Sie nahm eine Zeichnung mit, die Tyler für sie gemacht hatte. »Du wirst keine Freude finden, solange du nicht lernst, jemandem zu vertrauen. Irgendwo musst du mal anfangen, wieso dann nicht bei mir?«
    Dafür hatte ich eine Million Gründe.

[zurück]
Echo
    Ich zog zum vermutlich millionsten Mal an diesem Abend an meinen Handschuhen. Als Luke mit der Idee angekommen war, zusammen mit Lila, Grace, Natalie und noch ein paar anderen Mädchen und ihren Dates eine Stretchlimousine zu mieten, hatte ich sofort eingewilligt, weil ich dachte, auf die Art könnte ich verhindern, dass er mich ständig begrapschte. Aber das war wohl ein Irrtum.
    Die Limo fuhr vor der Schulturnhalle vor. Luke fasste mir seitlich an die Brust und raunte mir ins Ohr: »Du siehst so heiß aus, Echo.«
    Ich wich vor ihm und seinem nach Bier stinkenden Atem zurück, und blickte mich besorgt um, in der Hoffnung, dass niemand die unangemessene Berührung bemerkt hatte. »Hör auf damit. Wir sind nicht allein«, raunte ich zurück.
    Er kippte den Rest seines Biers runter und drückte sich an mich. »Sag, dass wir es heute Nacht machen, Echo. Meine Eltern sind bis morgen Nachmittag weg, und dein Dad hat mir gesagt, dass du ausbleiben darfst, solange du willst. Wir haben die ganze Nacht.« Seine Hand landete auf meinem Hintern.
    Na toll – mein Vater wollte offenbar, dass ich mich flachlegen ließ. Ich schob Lukes Hand weg. »Du hast gesagt, du gibst mir Zeit, es mir zu überlegen.«
    »Du hattest schon jede Menge Zeit zum Überlegen. Jetzt komm schon, du siehst sooo … umwerfend aus.« Oh Gott, er fing schon an zu lallen, und wir hatten noch nicht mal unseren ersten Tanz hinter uns.
    Die Limo hielt an, und Stephen machte die Tür auf. »Ladies first«, sagte er und ließ Lila galant den Vortritt, doch ich war schneller. Ich sprang aus dem Wagen, als stünden meine Kleider in Flammen.
    Lila stieg nach mir aus. Auch ihr Atem roch nach Bier. »Alles okay bei dir?«
    »Ja«, log ich. In den vergangenen Wochen hatte Luke sein Revier markiert wie ein Hund, der an einen Hydranten pisst (Händchenhalten, Arm um mich legen, mittags neben mir sitzen) und hatte mich damit wieder »gesellschaftsfähig« gemacht. Für Lila, Grace und Natalie war das Leben endlich wieder normal.
    Für mich fühlte sich normal noch schlimmer an als vorher. Zwar redeten viele wieder mit mir. Aber das Gegaffe und Getuschel hörte nicht auf, bloß weil ich mit Luke zusammen war und Grace sich wieder öffentlich als Freundin zu mir bekannte. Die große klaffende Wunde in meinem Inneren hatte sich nicht geschlossen, wie ich es gehofft hatte, sondern war irgendwie noch größer und tiefer geworden.
    »Stimmt gar nicht.« Lila verstummte, als Grace uns alle beide in die Arme schloss.
    »Oh, ist das toll!« Grace küsste erst mich, dann Lila auf die Wange. »Wir sind zurück!«
    Luke bot mir seine Hand. Ich nahm sie und ließ mich von ihm in den Saal führen. Die Dekorateure hatten versucht, unsere Turnhalle in ein Karibikparadies zu verwandeln. Drei glitzernde Palmen und ein Meeresbild als Hintergrund für den Fotografen konnten allerdings die Basketballkörbe und die Zuschauertribüne nicht verbergen, noch den Gestank nach Schweiß und alten Socken vergessen machen.
    Luke tanzte nur die langsamen Sachen, sodass ich zu den schnelleren Songs mit Lila, Grace und Natalie tanzte. Währenddessen verschwanden Luke und seine Freunde immer wieder in der Umkleide. Leider kam er jedes Mal noch betrunkener zurück.
    »Hab gehört, wir gehen nach dem Ball alle noch zu Luke«, sagte Grace, als wir uns zwischendurch an unserem Tisch ausruhten. Sie lehnte den Kopf an meine Schulter, und irgendwo in meinem Herzen freute sich etwas. Es war schön, Grace wieder zur Freundin zu haben.
    »Er hat es erwähnt, ja.« Zusammen mit dem Vorschlag, dass ich mich mit ihm in die Jungenumkleide schleichen und auch was trinken sollte, um »ein bisschen lockerer zu werden«.

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