Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
rührten sich von der Stelle.
Stephen stellte sich neben Luke. »Nicht gerade cool, sich das Mädchen eines anderen zu schnappen.«
Hallo? Hörte mich hier irgendjemand? Noch mal von vorn – ich musste mit Luke sprechen, und wir würden jetzt alle schön brav in die Turnhalle zurückgehen, wo es Aufsichtspersonen gab. Ich fasste Noahs Hand und zog sanft daran. »Noah.«
Er drückte sie und ließ sie dann los. »Geh du schon mal rein. Ich bin gleich da.«
»Äh, nein. Nicht ohne euch.«
Luke ging betrunken einen Schritt auf Noah zu. »Ja, geh schon mal vor, Echo.«
Das konnte nicht wahr sein. Luke legte es tatsächlich darauf an. Plötzlich nahm er Anlauf und rammte Noah. Die beiden krachten gegen die Wand. »Nein!«
Luke schlug Noah die Faust ans Kinn. Von Noahs Lippe tropfte Blut, während er Luke ins Gesicht boxte und von sich wegstieß.
»He, Mann«, sagte Noah und wischte sich das Blut ab. »Du willst das doch gar nicht.«
»Ich hab dir gesagt, du sollst die Finger von ihr lassen!«, schrie Luke und ging erneut auf Noah los.
Diesmal war Noah vorgewarnt. Er empfing Luke mit einem Boxhieb in den Bauch, der ihn zu Boden sacken ließ.
»Bleib bloß unten, Manning«, zischte Noah.
Luke kämpfte sich taumelnd wieder auf die Beine und stierte Noah an. Ich rannte auf die beiden zu. Das musste aufhören. Nur kam ich einen Tick zu spät. Luke stürzte sich schon wieder auf Noah, gerade in dem Moment, als ich zwischen die beiden trat. Ein Stoß, so hart wie Zement, landete in meinem Magen. Mir blieb der Atem weg, dann kam Schmerz, massiver, anhaltender Schmerz.
»Echo!« Der Schrei kam mehrstimmig aus verschiedenen Richtungen.
Mein Magen tat so weh, dass ich zu keiner Bewegung fähig war, nicht einmal die Augen öffnen oder sprechen konnte ich. Oh Gott. Es drang absolut keine Luft in meine Lunge. Ich sperrte den Mund auf. Nichts, gar nichts. Noch einmal …
jetzt, ja
. Nicht viel zwar, nur ein winziges bisschen, aber es war Sauerstoff … auch wenn es noch so wehtat. An einer Wange spürte ich den kalten Boden, auf der anderen meine Haare. Mist. Ich hatte eine geschlagene Stunde gebraucht, um sie alle in diese Spange zu kriegen. Lieber Gott, ich muss mir irgendwas gebrochen haben, meine Leber oder so was.
»Oh Gott … oh Gott, ich hab sie verletzt«, murmelte Luke ganz in der Nähe.
»Geh weg von ihr, Arschloch«, knurrte Noah ihn an. Seine warmen Finger berührten meine Gesicht, strichen meine Haare zur Seite. Er redete ganz leise: »Echo? Ist alles okay?«
Die warmen Finger verschwanden von meinem Gesicht und fassten meine Hand. Ich konzentrierte mich mit aller Kraft darauf, Noahs Hand zu drücken. Er erwiderte den Druck. »Ich halt dich, versprochen.«
»Was ist hier los?«
Ich stöhnte, nicht vor Schmerz, sondern weil ich diese Stimme sofort erkannte – Mrs Collins. »Echo? Echo!« Hastiges Klackern von Absätzen. Dann noch eine Hand auf meinem Gesicht, kühler und zierlicher. Ich zwang mich, die Augen aufzuschlagen, und blinzelte, um das verschwommene Bild scharfzustellen.
»Ist alles in Ordnung?«
Nein. »Ja.« Jeder einzelne Muskel in meinem Körper schrie auf, als ich den Kopf vom Boden hob. Noah legte die Hände auf meinen Rücken und half mir, mich aufzusetzen. Er saß direkt hinter mir.
Mrs Collins’ Blick wurde weicher. »Was ist passiert?« Sie blickte auf dem Gang herum, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Lukes Freunde waren wundersamerweise alle verschwunden. »Noah, du blutest.«
Noah wischte sich über den Mund. »Ja, Ma’am.«
»Und du bist Luke, oder?«
Luke saß mit aufgerissenen Augen bei meinen Füßen. »Ja.«
Mrs Collins schüttelte seufzend den Kopf. »Das wird mir nicht gefallen, oder?«
»Nein«, antwortete Noah.
»Ich bin gestolpert«, sagte ich.
Mrs Collins’ Lippen bildeten einen schmalen Strich. »Und Noah?«
»Ich auch.«
Sie schaute Luke an. »Und der hübsche blaue Fleck, der sich gerade an deinem Kinn bildet, ist von …?«
Luke rieb sich geistesabwesend das Kinn, jedoch ohne den Blick von mir zu wenden. »Ich bin vorhin in eine Schlägerei geraten.«
»Aber nicht hier gerade eben, oder?«
»Nein, nicht hier.«
Mrs Collins schloss die Augen und seufzte erneut. Wir hielten alle drei den Atem an und warteten auf ihren Urteilsspruch. Schließlich schlug sie die Augen wieder auf. »Luke, geh doch bitte schon mal zurück in die Turnhalle. Ich würde gern mit Echo und Noah sprechen.«
Luke starrte mich immer noch wie gebannt an. Es
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