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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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allerdings.«
    Sein belämmertes Männerhirn missverstand die Bemerkung, und er küsste mich auf die Wange. »Ich wusste doch, dass du das verstehen würdest.« Er ging davon.
    Ich lehnte mich an den Türrahmen, halb im Schummerlicht des Saals, halb auf dem erleuchteten Flur.
    Ich Idiot. Was war ich bloß für ein Idiot. Ich blinzelte, um nur ja keine Tränen aufsteigen zu lassen, und schlang die Arme um mich. Eigentlich hätte ich Herzschmerz verspüren sollen, aber da war nichts dergleichen. Weil mein Herz bei diesem zweiten Anlauf mit Luke überhaupt nicht mit im Spiel gewesen war. Ich hatte zwar jede Menge Hoffnung in diesen Versuch gesetzt, aber nie mein Herz in Gefahr gebracht. Ich spürte eine tiefe Enttäuschung. Ich hatte versucht, wieder ganz normal zu sein, und war damit kläglich gescheitert. Was für ein Versager ich doch war …
    Im Gegensatz zum ACT konnte ich diesen Teil meines Lebens nicht einfach wiederholen, um ein unbefriedigendes Ergebnis auszuradieren. Dafür gab es keine leere Leinwand, um noch mal von vorn anzufangen. Meine Mutter hatte an mir versagt, und meine vernarbten Arme garantierten mir, dass ich auch immer versagen würde.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass du was Besseres verdient hast.«
    Mein Herz machte einen Sprung, als ich diese tiefe, schelmische Stimme hörte. »Noah?«
    Wie ein Dieb kam er aus dem Halbdunkel hervor. Weißes Hemd, schwarze, gelockerte Krawatte, Jeans und schwarze Army-Boots. Seine dunkelbraunen Haare hingen ihm in die Augen. »Echo, du siehst …« Er ließ den Blick an mir entlangwandern, von oben nach unten und langsam wieder nach oben. Ein verschmitztes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »… lecker aus.«
    Ich lachte so schallend, dass ein paar vorbeikommende jüngere Schüler sich neugierig umdrehten. Zum ersten Mal seit langer Zeit war es mir egal. »Knusprig-lecker wie Chicken Wings oder saftig-lecker wie Hamburger?«
    Sein glucksendes Lachen kitzelte in meinen Eingeweiden. Noah kam näher. Definitiv zu nahe für übliche Maßstäbe. »Lecker wie in: Dein Freund ist ein Dummkopf, dich alleine zu lassen.«
    »Er ist nicht mein Freund.« Und würde es nie sein.
    »Gut. Weil ich dich nämlich zum Tanzen auffordern wollte.«
    Wie auf Kommando ging in diesem Augenblick noch ein langsamer Song los. Noah bot mir nicht den Arm, um mich auf die Tanzfläche zu führen, sondern schlang direkt da, wo wir standen, zwischen Turnhalle und Umkleideräumen, beide Arme um meine Taille und zog mich an sich. Gott, wie gut er sich anfühlte – warm und fest. Ich ließ die Arme in seinen Nacken wandern und berührte mit meinen behandschuhten Fingern seine Haut.
    »Ich dachte, du gehst nicht auf Bälle.«
    Noah hielt mich so eng an sich gedrückt, dass ich in diese schokoladenbraunen Augen sehen konnte. »Tu ich auch nicht. Und heute Nachmittag hatte ich auch noch nicht vor, hierherzukommen.« Er schluckte. »Dieser Ball schien dir so verdammt wichtig zu sein. Und du … du bist mir wichtig.« Er hörte auf, sich zu bewegen, und blickte an mir vorbei. Mein Herz schlug so laut, dass er es hören musste, wenn er es nicht sowieso an seiner Brust spürte.
    »Echo, ich kann dir nicht sagen, was passieren wird, weil ich es selbst nicht weiß. Ich laufe nicht Händchen haltend in der Schule herum oder setze mich in der Cafeteria an deinen Lunch-Tisch. Aber ich schwöre dir … bei meinen Brüdern, dass du niemals ein Witz für mich sein wirst und viel mehr als irgendein Mädchen auf dem Rücksitz meines Autos.«
    Ich war unfähig, die Gefühle in meinem Inneren irgendwie in Worte zu fassen. Die Nähe zu ihm war einfach zu überwältigend. Ich ließ die Hand von seinem Nacken nach oben gleiten, fasste in seine Haare und drehte seinen Kopf zu mir. Ich konnte es ihm nicht sagen, aber zeigen konnte ich es.
    »Lass mein Mädchen los, Hutchins.«
    Blitzschnell manövrierte Noah uns auf den Flur und schob mich hinter sich. Er stand zwischen mir und Luke. »Sie gehört dir nicht.«
    Luke lief rot an und ballte die Fäuste. Stephen, Chad und noch ein paar andere Jungs kamen wankend aus der Umkleide. Ihr Gelächter erstarb schlagartig, als sie Luke, Noah und mich sahen. Mist.
    Mein inzwischen Exfreund fixierte mich. »Komm hierher, Echo.«
    »Wir müssen reden. Gehen wir rein.« Bloß weg vom Flur. Rein in den Saal, wo haufenweise Lehrer Aufsicht schoben, um genau solche Szenen zu verhindern. Ich ging vorsichtig auf die Tür zur Turnhalle zu, aber weder Noah noch Luke

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