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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Hai? Hai?«
    »Hai. Wir halten geheim. Also was?«
    Wieder unverständliches Japanisch und Pidgin, während sie die Umhänge anlegten, dann deutete Nemi, offenbar frustriert, weil sie es nicht richtig erklären konnte, parodistisch heftige Bewegungen an und flüsterte: »Shisaku gutt, arbeit’ gutt ganze Nacht.«
    »Tai-Pan gut?«
    Sie verdrehte die Augen. »Hai, Jami-san, Shisaku gutt!«
    All seine Fragen hatte jedoch nichts anderes zur Folge als weitere Verneigungen und weiteres Lächeln von beiden Mädchen; also dankte er noch einmal Shisaku, deren Bezahlung bereits arrangiert worden war. Nemi verlangte ein letztes Mal Geheimhaltung von ihm. Dann brachte der wartende Diener die Mädchen in die Yoshiwara zurück.
    Beunruhigt, ohne zu wissen, warum, aber sicher, daß man ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte, war er auf Zehenspitzen zum Bett zurückgeschlichen. Da Struan jedoch tief und fest schlief und ruhig atmete, war er in sein Büro zurückgekehrt und hatte gearbeitet.
    Bis kurz nach zehn.
    »Hallo, Doktor, nur herein! Schön, Sie wiederzusehen. Was gibt’s Neues?«
    Hoags Miene war grimmig. »Ah Tok hat mich holen lassen, und ich war gerade bei Malcolm, das gibt’s Neues. Ich wünschte bei Gott, Sie hätten mich gefragt, bevor Sie… Ach, um Himmels willen, Jamie!« setzte der bullige, liebenswerte Mann schnell hinzu, als er sah, wie Jamie errötete. »Ich weiß, er hat Sie gebeten, es in die Wege zu leiten, ich wünschte nur, Sie hätten mich vorher gefragt. Ich hatte gedacht, es sei verdammt offensichtlich, daß es verdammt gefährlich und verdammt lächerlich sein würde, so etwas so bald nach dieser Wunde zu versuchen, wo sein halbes Innenleben mühsam zusammengeflickt werden mußte und die Nähte jederzeit aufplatzen können…« Er unterbrach sich und nahm Platz. »Tut mir leid, aber das mußte raus.«
    »Schon gut. Ist es schlimm?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist Blut im Urin, und er hat starke Schmerzen im Unterleib. Wie es scheint, war sie sehr tatkräftig; er hat sich hinreißen lassen, und als er den Höhepunkt erreichte, sagte er, habe sich sein Leib dabei verkrampft. Armer Kerl! Obwohl ihn jetzt sehr starke Schmerzen plagen, hat er erklärt, es habe sich gelohnt.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Ja, mit einigen Einzelheiten. Erwähnen Sie nicht, daß ich es Ihnen gesagt habe, eh? Ich habe ihm Schmerzmittel gegeben, also wird er jetzt ein bis zwei Stunden schlafen.« Hoag seufzte und erhob sich mit grimmigem Lächeln. »Ich hab wieder einen Brief von Mrs. Struan gekriegt. Sie auch?«
    »Ja, immer dasselbe. Werden Sie ihm jetzt befehlen, nach Hongkong zurückzukehren?«
    »Ich kann ihm überhaupt nichts befehlen. Er wird reisen, wann immer er will; verdammt noch mal, wir haben die Zeit der Stürme. Er täte gut daran, hier zu bleiben – es sei denn, daß es in Hongkong Wichtiges gibt.«
    »Es gibt Dutzende von Gründen. Dort ist der Sitz der Macht, während es hier praktisch nichts für ihn zu tun gibt.«
    Hoag zuckte die Achseln. »Ich stimme zu, daß Hongkong besser für ihn wäre. Ich hatte vorgehabt, mit dem Postdampfer zurückzukehren, aber nach der letzten Nacht werde ich lieber noch einige Tage bleiben.«
    »Nehmen Sie ihn auf dem Postdampfer mit – bitte!«
    »Das habe ich ihm bereits vorgeschlagen und ein recht unhöfliches Nein zur Antwort erhalten. Vergessen Sie’s, Jamie, es kann ihm nicht schaden, wenn er sich hier ausruht, während ihm eine unruhige Seereise außerordentlich viel schaden könnte. Übrigens, ich hörte, daß es am nächsten Dienstag vielleicht wieder einen Ball mit Angélique als Ehrengast geben wird.«
    »Malcolm hat nichts davon erwähnt.«
    »Unter der Schirmherrschaft des Gesandten Seratard, Vater aller Franzosen. Nun, ich muß gehen. Halten Sie mich auf dem laufenden, und wenn Malcolm nach einem weiteren Abenteuer verlangt, setzen Sie sich zuvor mit mir in Verbindung – heimlich.«
    »Mach ich. Danke, Doktor.«
    Später klopfte Vargas an. »Senhor, Ah Tok sagt, der Tai-Pan wünscht Sie zu sehen.«
    Als Jamie die Treppe emporstieg, verspürte er plötzlich, als er sich an Malcolms Stelle zu versetzen suchte, einen scharfen Stich im Bauch.
    »Senhor McFay!« rief ihm Vargas vom Treppenhaus nach. »Entschuldigen Sie, aber die Choshu-Samurai sind eingetroffen. Sie wollen die Gewehre bestellen, Senhor.«
    »Ich komme sofort.«
    McFay klopfte und öffnete die Tür. »Hallo, Tai-Pan«, grüßte er freundlich. Struan saß, von Kissen gestützt, aufrecht im Bett;

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