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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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meine Informationen Ihnen helfen, Morgans Plan zu blockieren…«
    »Sie kennen die Details?«
    Gornt lachte leise. »O ja, und noch vieles mehr, von dem Morgan oder der alte Brock oder Greyforth nicht wissen, daß ich es weiß.« Er sprach nun noch leiser, seine Lippen bewegten sich kaum. »All dies muß unser beider Geheimnis bleiben, aber der Preis ist, daß Sie Morgan Brock zerbrechen, ihn in den Bankrott treiben oder ins Gefängnis bringen, wenn Sie können – falls es notwendig ist, Tyler das Genick zu brechen, ist es mir auch recht, aber Sie garantieren mir, daß ich aus den Trümmern Brocks fünfzigprozentigen Anteil an Rothwell’s bekomme, frei und unbelastet; daß Sie mir bei der Victoria Bank helfen, das zu bekommen, was notwendig ist, um Jeff Coopers Hälfte aufzukaufen; daß Sie mir zehn Jahre lang nicht anders zusetzen denn als normaler Konkurrent und mir in allen geschäftlichen Dingen den Status einer bevorzugten Nation geben – all das in einem brieflichen Kontrakt, von Ihnen geschrieben und unterzeichnet. Nach zehn Jahren können Sie die Samthandschuhe ausziehen.«
    »Akzeptiert«, sagte Malcolm sofort, da er härtere Bedingungen erwartet hatte. »Aber die Bastarde von der Victoria sind nicht unsere Freunde. Brock hat diese Bank ins Leben gerufen und uns immer ausgeschlossen, also ist von da nicht viel Hilfe für uns zu erwarten.«
    »Das wird sich bald ändern, Sir. Bald wird der ganze Aufsichtsrat furzen, wenn Sie ihm sagen, er solle furzen. Aber hören Sie, all dies muß natürlich sehr geheim bleiben. Was haben Sie nach dem Duell vor?«
    Malcolm zögerte nicht. Er fand es seltsam, daß er diesem Mann so unvermittelt vertrauen konnte, und erzählte ihm davon, daß er an Bord der Prancing Cloud gehen wollte. »Vorausgesetzt, daß ich der Sieger und nicht schwer verletzt bin. Wenn ich einmal in Hongkong bin, kann ich die Wogen glätten«, sagte er zuversichtlich.
    »Was ist mit Ihrem Schießen? Sie müssen ja Krücken benutzen.«
    »Mit einer kann ich mich ganz gut im Gleichgewicht halten für die Zeit, die notwendig ist.« Malcolm lächelte dünn. »Ich übe.«
    »Nun, dann schlage ich eine Täuschung vor, um ein gesetzliches Echo zu vermeiden; in Virginia hat sie gut funktioniert und sollte das hier auch tun, im Falle, daß einer von Ihnen beiden getötet wird: Jeder von Ihnen schreibt dem anderen einen Brief, datiert und überbracht in der Nacht vor dem Duell, in dem steht, daß Sie sich beiderseitig darauf geeinigt haben, daß Sie das Duell absagen und daß Sie morgen bei der Verabredung im Niemandsland als Gentlemen die gleichzeitige gegenseitige Entschuldigung annehmen werden.« Gornt lächelte. »Wir, die Sekundanten, werden bezeugen, daß eine der Pistolen tragischerweise losging, als Sie einander Ihre Waffen zeigten.«
    »Eine gute Idee. Hat Norbert zugestimmt?«
    »Ja. Ich werde Ihnen seinen Brief am Dienstag bringen. Schicken Sie ihm seinen durch Mr. McFay, aber halten Sie geheim, daß es eine List ist.«
    Das Wort ›Dienstag‹ hallte unablässig in Malcolms Kopf wider, aber er zwang sich, nicht daran zu denken. Gornt sagte gerade ganz sachlich: »Nach dem Duell – am besten wäre es, wenn Sie ihn töten und nicht verwunden würden – komme ich mit Ihnen zum Clipper hinaus. Im Austausch gegen den geschriebenen Vertrag werde ich Ihnen die Details darlegen, wie Sie Brock’s finanzielles Sicherheitsnetz vollkommen ruinieren können, mit einem Päckchen beglaubigter Kopien von Briefen und Dokumenten, die für jeden Gerichtshof ausreichen, und anderen, die Ihnen der Victoria gegenüber einen Knüppel in die Hand geben.«
    Malcolm spürte das Glühen in seinem tiefen Inneren. »Warum nicht jetzt, warum bis Mittwoch warten?«
    »Mr. Greyforth könnte Sie töten«, sagte Gornt ruhig, »dann wäre das Wissen vergeudet, und ich hätte mich grundlos in Gefahr gebracht.«
    Nach einer Pause sagte Malcolm: »Sagen wir, er tötet mich oder verwundet mich schwer, wie kommen Sie dann zu der Rache, die Sie anstreben?«
    »Ich werde an Mrs. Struan herantreten, Sir, sofort. Ich setze darauf, daß das nicht notwendig sein wird. Ich setze auf Sie, nicht auf Mrs. Struan.«
    »Ich hörte, Sie seien kein Spieler, Mr. Gornt.«
    »Mit Karten um Geld, nein, Sir, niemals – bei meinem Stiefvater habe ich gesehen, wie müßig das ist. Mit dem Leben? Bis an die Grenze.« Gornt spürte, daß er beobachtet wurde, und sagte leise: »Jemand sieht uns zu.« Er schaute sich um. Es war Angélique, die aus dem

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