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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Struan-Building auf der anderen Straßenseite trat. Sie winkte. Malcolm winkte zurück und stand auf. Die beiden Männer sahen zu, wie sie näher kam.
    »Hallo, Angel«, sagte Malcolm herzlich; die Worte des Admirals tanzten in seinem Kopf. »Darf ich dir Mr. Edward Gornt von Rothwell’s in Shanghai vorstellen? Meine Verlobte, M’selle Richaud.«
    »Ma’am!« Gornt nahm ihre Hand und küßte sie galant. »Erfreut, Sie kennenzulernen.«
    »Mr. Gornt«, murmelte sie und las in seinen Augen. Eine abrupte, eigenartige Stille breitete sich zwischen den drei Personen aus, und dann begannen sie aus keinem ersichtlichen Grund plötzlich zu lachen.
    »Was ist?« fragte sie, und ihr Herz klopfte schneller.
    »Joie de vivre«, sagt Gornt.
    Sie schaute zu ihm auf. Ihr gefiel, was sie sah, und sie nahm Malcolms Arm, während sie die Begegnung schon in ihrem nächsten Brief schilderte:
    »Ich gestehe, liebste Colette, daß ich sie auf der Promenade ausgespäht und so meine beste Haube aufgesetzt und sie überrascht und den Arm meines Malcolm genommen habe (ZUR VERTEIDIGUNG), denn dieser Neuankömmling ist groß und gutaussehend und hat das ungezogenste Funkeln in den Augen, das ich sofort sah, obwohl Malcolm das unmöglich gemerkt haben kann, sonst wäre er eifersüchtiger gewesen als gewöhnlich, der arme Liebling! Ich wollte diesen großen Fremden beiläufig kennenlernen. Er hat einen ganz leichten Südstaaten-Akzent, breite Schultern, schmale Taille, vermutlich Fechter, und ist ein großartiger Tänzer – ich hoffe, er wird ein Freund sein, die brauche ich hier so sehr…«
    »Ah, chéri«, sagte sie und fächelte sich gegen die sofortige und angenehme innere Erhitzung, eine unbewußte, katzenhafte Reaktion auf Gornts Männlichkeit. »Entschuldige, ich wollte keine wichtige Konferenz unterbrechen…«
    »Das hast du auch nicht, Angel«, sagte Malcolm.
    »Ich wollte gerade gehen«, sagte Gornt. Unnötig, seine Bewunderung zu verbergen. »Ich habe mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Ma’am.« Er verbeugte sich. »Guten Tag, Sir, ich melde mich wieder.«
    Sie sahen zu, wie er sich entfernte. »Wer ist dieser Mr. Gornt?«
    Er sagte es ihr, verriet aber nichts über den wahren Mr. Gornt. Der Gedanke an Dienstag machte ihn benommen.
    »Noch Schweinefleisch in schwarzer Bohnensauce, Jüngere Schwester?« fragte Ah Tok, geräuschvoll ein Stück Fleisch kauend.
    »Danke.« Ah Soh griff mit ihren Stäbchen über den Tisch, um ihre Schale nachzufüllen, und schob sich dann das Erwählte, eine fritierte Garnele, die sie erspäht hatte, in den Mund. »Bitte fahre fort, Ältere Schwester.«
    Die beiden Frauen waren in Ah Toks Zimmer. Ihr Mittagsmahl war aufgetragen, eine frische Kanne Jasmintee stand in Reichweite. »Ayeeyah, es ist sehr schwierig. Illustrious Chen hat keine klaren Anweisungen gegeben.«
    »Das sieht ihm gar nicht ähnlich.« Ah Soh nahm noch etwas von den saftigen Rindfleischstücken in Austernsauce. »Das sieht ihm nicht ähnlich, überhaupt nicht.«
    »Ich stimme zu, aber seine neue Konkubine, die Hure aus Soo Cho, nimmt gewiß den größten Teil seiner Konzentration in Anspruch.«
    »Ayeeyah! Ist es wahr, daß sie vierzehn ist und keine Schamhaare hat?«
    Ah Tok nahm ein weiteres Stück Fischkopf und sog genußvoll daran. »Bloß die Knoblauchleute von Chosen haben keine Schamhaare.« Sie spie die Gräten auf den Boden und wählte ein anderes Stück.
    »Interessant. Ob es an dem Knoblauch liegt, den sie essen? Darf ich seinen Brief lesen, Ältere Schwester?«
    Er lautete:
    Sei gegrüßt, Ah Tok, Zweimal Entfernte Sechste Cousine. Du hast sehr gut daran getan, mich sofort zu Rate zu ziehen. Der Korken der Flasche wies klare Spuren von Dunkel des Mondes auf, was der Austreiber von Dog Land in der Östlichen See sein muß. Eine Abtreibung! Die Hure war weise und unweise, sie anzuwenden, der Master weise und unweise, sie anzuraten. Bis wir wissen, ob er die Entscheidung getroffen hat oder sie es ohne sein Wissen tat, darfst du nichts tun. Cousine, belausche ihn im Schlaf – er hat seit Kinderzeiten immer im Schlaf gesprochen –, vielleicht wird er Dir mehr verraten. Weise Ah Soh an, dasselbe zu tun, und seid beide wie Fledermäuse. Gehorcht unbedingt.
    »Ayeeyah, was meint er damit, wie Fledermäuse zu sein?« fragte Ah Soh gereizt. »Fledermäuse sind leise, aber sie quieken. Fledermäuse können im Dunklen fliegen, sind aber bei Licht blind, nachts unsichtbar, tagsüber hilflos. Ihr Kot ist wertvoll, aber er

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