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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Hauses, nein, er ist unten, verwundet, nein, das ist ein Traum, und er hat etwas gesagt, vom Leben im Großen Haus und vom Heiraten… Malcolm, ist er der Mann, derjenige, der mich berührt hat? Nein, der hat mir gesagt, er werde sterben. Dummchen, der Doktor hat gesagt, es gehe ihm wunderbar, alle haben wunderbar gesagt, warum wunderbar? Warum nicht gut oder ausgezeichnet oder einigermaßen? Warum?
    Sie gab auf; ihr Wunsch nach Schlaf war zu stark. Der Mond schien durch die Schlitze der Läden, und sie wankte durch die Lichtstreifen zum Bett, um sich erleichtert auf die weiche Daunenmatratze sinken zu lassen. Mit einem tiefen, zufriedenen Seufzer zog sie das Laken halb über sich und drehte sich auf die Seite. Sekunden darauf war sie fest eingeschlafen.
    Überrascht, daß er noch am Leben war, glitt Ori lautlos aus seinem Versteck. Obwohl er sich mit seinen Schwertern flach an die Wand gedrückt hatte, hätte ihn eine gründlichere Suche aufstöbern müssen. Wie er bemerkte, war die Tür verriegelt, waren die Riegel der Läden eingerastet, und das junge Mädchen atmete, einen Arm unter dem Kopfkissen, den anderen auf dem Laken, tief und ruhig. Gut. Sie kann warten, dachte er. Aber zunächst, wie komme ich aus dieser Falle heraus? Durchs Fenster oder durch die Tür?
    Da er durch die Schlitze nichts sehen konnte, schob er leise den Riegel zurück und stieß erst die eine, dann die andere Seite einen Spalt auf. Unten wimmelte es immer noch von Soldaten. Bis zum Morgengrauen waren es noch fast drei Stunden. Wolken zogen auf und begannen auf den Mond zuzutreiben. Shorins Leichnam lag verkrümmt wie ein totes Tier auf dem Weg. Einen Moment lang wunderte er sich, daß sie ihm den Kopf gelassen hatten; dann fiel ihm ein, daß es nicht Brauch bei den Gai-Jin war, Köpfe zum Zurschaustellen oder zum Zählen abzuschlagen.
    Auf diesem Weg zu fliehen, ohne gesehen zu werden, ist schwierig. Wenn sie in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen, werde ich die Tür öffnen und es durchs Haus probieren müssen. Das bedeutet, die Tür unverriegelt lassen. Dann lieber doch durch ein Fenster.
    Vorsichtig reckte er den Hals, um hinauszuspähen, und entdeckte unterhalb des Fensters einen schmalen Sims, der zu einem anderen Fenster und dann weiter ums Haus herum führte – dies war ein Eckzimmer. Seine Erregung wuchs. Bald werden die Wolken den Mond bedecken, dann kann ich fliehen. Ich werde fliehen! Sonno-joi! Nun aber zu ihr.
    Lautlos legte er den Riegel so vor, daß die Läden ein wenig offenstanden, dann kehrte er zum Bett zurück.
    Sein Langschwert, das noch in der Scheide steckte, legte er in Reichweite auf die zerwühlte, weiße Seidenbettdecke. Weiß, dachte er. Weiße Laken, weißes Fleisch, weiß, die Farbe des Todes. Paßt. Perfekt, um etwas darauf zu schreiben. Was sollte er schreiben? Seinen Namen?
    Ohne Hast zog er das Laken von ihrem Körper. Das Nachthemd ging über seine Begriffe, war fremd, dazu bestimmt, alles und nichts zu verbergen. Glieder und Brüste, so groß im Vergleich zu den wenigen Bettgenossinnen, die er gehabt hatte, die Beine lang und gerade. Und wieder ihr Duft. Während er sie mit den Blicken erforschte, spürte er, wie es sich in ihm rührte.
    Bei den anderen war es anders gewesen. Minimale Erregung. Viele Scherze und professionelles Geschick. Schnell vollzogen, gewöhnlich im Saké-Nebel. Nun jedoch hatte er endlos Zeit. Sie war jung und gehörte nicht zu seiner Welt. Sein Verlangen nahm zu. Und die Erregung.
    Der Wind ließ die Läden ächzen, doch das bedeutete keine Gefahr. Alles war still. Sie lag halb auf den Bauch gedreht. Ein leichter, geschickter Stoß, und noch einer, dann drehte sie sich gehorsam auf den Rücken, den Kopf bequem zur Seite gewandt, die Haare wie eine Kaskade. Ein tiefer Seufzer, wohlig im Nest der Matratze. Ein kleines Goldkreuz an ihrem Hals.
    Er beugte sich vor, schob die Spitze seines rasiermesserscharfen Schwertdolches unter die zarte Spitze an ihrem Hals, hob sie leicht an und drückte die Schneide gegen ihr Nachthemd. Der Stoff teilte sich bereitwillig und fiel zur Seite. Bis zu den Füßen. Noch nie hatte Ori eine Frau derart entblößt gesehen. Noch nie war er so verkrampft gewesen. Die Erregung stieg so hoch wie nie. Das winzige Kreuz glänzte.
    Unwillkürlich hob sie träge die Hand und schob sie sich zwischen die Beine, wo sie zärtlich liegenblieb. Er nahm sie fort; dann spreizte er ihre Beine. Sehr sanft.

6
    Kurz vor Tagesanbruch erwachte sie. Aber nur halb.
    Die Droge

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