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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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daß es oben dämmerte.
    »Dozo.« Mit einem Lächeln reichte Akimoto ihm ein Lendentuch und einen überzähligen Kimono.
    »Domo«, sagte Tyrer, schockiert darüber, wie stark sein eigener Kimono verbrannt war. Er hatte Brandwunden an den Beinen, aber sie waren nicht sehr schlimm. Hiraga kletterte auf den Trittstützen hoch, um hinauszuspähen, aber die Hitze trieb ihn zurück.
    Wieder im Tunnel sagte Hiraga: »Nicht gut. Zu heiß. Hier.« Wieder gab er ihm Wasser, das dankbar angenommen wurde. »Taira-sama, am besten gehen diesen Weg.« Er zeigte den Tunnel hinunter. »Sie in Ordnung?«
    »Ja. Fujiko, war sie tot? Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja.«
    »Was ist passiert? Ich habe geschlafen, und dann… war es eine Bombe? Ich kann mich erinnern… ich glaube, ich wurde auf die entgegengesetzte Seite des Zimmers geschleudert wie… wie Fujiko. Es fühlte sich an, als wäre unter dem Haus eine Bombe explodiert. War es eine Bombe? Und warum das Feuer? Warum hat alles gebrannt?«
    Akimoto berührte Tyrer mit einem Lächeln und sagte auf japanisch: »Taira-sama, Sie haben Glück gehabt. Wenn Hiraga nicht gewesen wäre, wären Sie tot. Verstehen Sie?«
    »Hai, wakarimasen.« Tyrer verneigte sich feierlich vor Hiraga und fügte auf japanisch hinzu: »Danke, Hiraga-sama, ich bin wieder in Ihrer Schuld. Danke für Leben.« Übelkeit stieg in ihm auf. »Verzeihung, erst etwas ruhen.« Ungeschickt setzte er sich hin. »Was ist passiert?«
    »Wir sprechen Englisch. Warum Feuer? Böser Mann hat Feuerbombe. Legen Feuer hier, Wind tragen Feuer nach Yokohama, und…«
    Vor Schreck wurde Tyrer hellwach. »Die Niederlassung ist auch zerstört?«
    »Nicht wissen, Taira-sama. Keine Zeit sehen, aber Yoshiwara fort, glaube Dorf auch. Vielleicht Yokohama auch.«
    Tyrer rappelte sich auf und ging zum Brunnen.
    »Nein, nicht hier, diese Richtung.« Hiraga zündete eine weitere Lampe an. »Sie folgen, ja?« Auf japanisch sagte er zu Akimoto: »Du bleibst hier. Ich führe ihn ein Stück, ich will sehen, was passiert ist. Dann komme ich zurück.« Er ging voran durch den Tunnel und sagte, wieder auf englisch: »Böser Mann haben Feuerbombe. Will schaden Gai-Jin. Südwind machen aus kleines Feuer großes Feuer.«
    Das mit dem Südwind begriff Tyrer sofort. »Mein Gott, alles ist so leicht brennbar, es steht im Nu in Flammen. Mein Gott, wenn…« Entsetzt hielt er inne. Wasser lief an der Tunnelwand herunter. Er schöpfte etwas in seine Hand, um sich den Kopf zu kühlen. »Tut mir leid, fahren Sie fort. Ein böser Mann? Welcher böse Mann?«
    »Böser Mann«, wiederholte Hiraga dunkel und mit zwiespältigen Gefühlen. Er war einerseits wütend, daß Takeda die Initiative ergriffen und seine eigene sichere Zuflucht zerstört hatte, gleichzeitig aber auch entzückt über den Erfolg der Brandsätze. Bei dem Südwind mußte die brennende Yoshiwara das Dorf und auch die Häuser der Gai-Jin in Flammen aufgehen lassen. Und da ihre Basis in Yokohama zerstört war, mußten die Gai-Jin fortgehen, wie zuerst Ori und dann Katsumata vorhergesagt hatten. Sonno-joi war vorangekommen.
    Vor etwa einer Stunde hatte er versucht, aus dem Brunnen in Drunk Town zu spähen, um es sich selbst anzusehen, aber die Hitze war noch zu groß und hatte ihn vertrieben. Vielleicht waren die Ziegel nun genügend abgekühlt, so daß er das Ausmaß der dortigen Zerstörung sehen konnte. Doch zuerst mußte er sich um Tyrer kümmern.
    Der Erfolg seiner Geschichte hing davon ab, ob man Takeda lebend gefaßt hatte oder nicht. Die Chancen standen gut, daß das nicht der Fall war, und dann würde seine größtenteils wahre Version logisch sein: »Böser Mann will vernichten alle Gai-Jin, vertreiben aus Nippon. Mann von Bakufu. Bakufu wollen alle Gai-Jin fort, Yoshi will alle Gai-Jin fort. Bezahlen Spion für legen Feuer, geben Schuld Shishi, aber Mann von Bakufu.«
    »Sie kennen diesen Mann?«
    Hiraga schüttelte den Kopf. »Ein Satsuma-Mann, Mama-san mir sagen.«
    »Raiko-san?«
    »Nein, Wakiko, andere Herberge.« Hiraga erfand einen Namen. Sie hatten das Wasser erreicht. »Besser Kleider ausziehen. Sicher.« Sie zogen sich aus und durchwateten die Fluten mit erhobener Lampe. Auf der anderen Seile band Tyrer sich mühsam das Lendentuch wieder um und schlüpfte in den Kimono, während Hiraga noch immer erklärte, die Bakufu seien böse, sie würden die Schuld anderen zuschreiben, den Ronin, den Shishi, aber sie hätten den Plan gemacht und ausgeführt, Anjo, die Ältesten und vor allem

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