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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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habt, aber … « Peters Blick richtete sich auf Mike und für einen Moment hielt Carly die Luft an, dann wandte Peter sich wieder an sie. »Ich dachte, wir hätten uns auf eine konventionelle Hochzeit geeinigt.«
    Erleichtert, dass alles normal zu sein schien, stieß Carly den Atem aus. Auch wenn sie daran zweifelte, dass die Dinge je wieder ins Lot kommen konnten. Doch da Peter im Moment darauf konzentriert war, den »richtigen Look« zu finden und dann ins Büro zurückzufahren, war das Leben in bester Ordnung. Sie war in Sicherheit. Im Moment.
    Carly betrachtete ihren Verlobten, der kopfschüttelnd seinen Bruder musterte. »Bei all den Geschäftspartnern, die eingeladen sind, ist das völlig unmöglich.«
    Zum ersten Mal, seit sie mit der Hochzeitsplanung begonnen hatten, schwankte Carly – zwischen dem altbekannten Bedürfnis, Peter glücklich zu machen, und dem neuentdeckten Wunsch, Mike zu gefallen. Zwischen ihrem alten, nachgiebigen Ich und dieser unbekannten, abenteuerlustigen Frau, die sie noch nicht kannte.
    »Das war doch nur ein Witz, Pete.« Grinsend knöpfte Mike den purpurfarbenen Kummerbund auf. Carly drehte sich zu ihm um und sagte stumm »Danke« in seine Richtung. Obwohl er den Mund fest zusammengekniffen hatte, nickte er unmerklich.
    Carly atmete tief durch und sog die dringend benötigte Luft in ihre Lunge. Das ist ja nochmal gutgegangen, dachte sie, während Mike den ersten Anzug wieder auflas und in der Umkleidekabine verschwand.
    Sie hätte erleichtert sein müssen. Also warum fühlte sie sich stattdessen so leer?
    »Geschafft.« Carly griff nach ihrer Handtasche, die sie an den mannshohen Spiegel gehängt hatte. Sie brauchte unbedingt frische Luft und etwas Zeit für sich.
    »Vergiss nicht, dass wir morgen Abend mit deinen Eltern essen gehen«, erinnerte Peter sie. »Dein Vater möchte meinen Bruder kennenlernen.« Er wandte sich an Mike. »Und so schnell wie du deine Pläne änderst, könnte dies in nächster Zeit seine letzte Chance sein.«
    Carly hielt die Luft an und machte auf dem Absatz kehrt. »Ich dachte, du würdest die vier Wochen bis zu unserer Hochzeit hierbleiben.« Zu ihrem Entsetzen verriet ihre Stimme, wie erschrocken sie war.
    Mike schenkte ihr ein warmes Lächeln, das ganz anders war als das jungenhafte Grinsen, das er vorher für sie gehabt hatte. Es war fast so, als wolle er sie beruhigen, als wüsste er, dass sie eine Bestätigung brauchte. Aber das war natürlich dumm. »Tu ich auch«, sagte er entschieden. »Das möchte ich auf keinen Fall verpassen.«
    »Oh.« Carly wischte sich den Pony aus der Stirn. »Na dann gehe ich jetzt besser. Ich kann es mir nicht leisten, zu spät zu kommen.« Sie beugte sich vor und hauchte Peter einen Kuss auf die Wange.
    Außerdem riskierte sie einen kurzen Blick zu Mike, der sie nicht aus den Augen ließ. »Tschüs«, wisperte sie, ehe sie ging.
    Das Bimmeln der Türglocken hallte noch lange nach ihrem Abschied nach. »Tja«, sagte Mike, während er sich seinem Bruder zuwandte, »dieser Heimaturlaub verspricht sehr interessant zu werden.«
    »Wieso?«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag erlebe, an dem du deine Freiheit gegen einen weißen Lattenzaun eintauschst.«
    Peter öffnete den obersten Knopf seines weißen, gestärkten Hemdes und steckte seine Paisley-Krawatte in die Tasche seines Jacketts. »Menschen verändern sich.«
    »Aber nicht so sehr. Ich dachte, du hättest nur eines im Kopf: auf schnellstem Wege Sozius zu werden.«
    Pete grinste. »Ich bin doch gerade dabei.«
    Und das war genau das, was Mike irritierte. »Bist du dir sicher bei dieser Heirat?«
    »Vollkommen sicher. Weißt du, manchmal muss man Kompromisse eingehen, um das zu erreichen, was man haben möchte. Carly und ich kommen sehr gut miteinander aus. Sie versteht, wie wichtig meine Arbeit für mich ist.«
    »Sie ist wirklich toll«, murmelte Mike. Und in seinen Armen war sie wie Wachs gewesen. Die Erinnerung daran ließ ihn nicht los und machte es ihm noch schwerer, seine dürftige Selbstbeherrschung zu wahren. Selbst in ihrer Erregung hatte sie eine Unschuld ausgestrahlt, die er in seiner Abgestumpftheit schon lange nicht mehr gesehen hatte. »Wie habt ihr beide euch denn kennengelernt?«, fragte er seinen Bruder.
    »Bei einem Abendessen zu Ehren ihres Vaters. Sie war mir in den letzten Jahren eine gute Freundin.«
    Kein leichtes Unterfangen bei seinem überdrehten, egozentrischen Bruder. »Ich weiß, dass es mich nichts angeht, aber ist das ein Grund zum

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