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Noch einmal mit viel Gefuehl

Noch einmal mit viel Gefuehl

Titel: Noch einmal mit viel Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates
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können. Sobald Angelina der voll klimatisierten, schweren Limousine entstieg, die sie am Flughafen erwartet hatte, verschlug es ihr praktisch den Atem.
    Möglicherweise war es aber auch Angst, die ihr den Hals zuschnürte und ihr heftige Schweißausbrüche bescherte. Soweit der Blick reichte, kein Grün, keine lebende Seele … nichts als roter Sand.
    Das Einzige, woran sich ihr Blick festhalten konnte, war der Mann, der wie aus dem Nichts auftauchte und hinter dem sich erst im Nachhinein die Konturen eines prächtigen Palasts aus dem strahlend blauen Himmel zu formieren schienen.
    Taj wartete bereits auf sie. Hoch aufgerichtet, stolz, arrogant, die Arme vor der breiten Brust verschränkt. Hatte sie sich ihre Ankunft in Rahat so vorgestellt?
    Wie ein Tier in der Falle schaute Angelina fast flehend zu dem Chauffeur hinüber, der ihr in fließendem Englisch mitteilte, dass ihr Gepäck umgehend in ihre Räumlichkeiten gebracht werden würde.
    Ihre Räumlichkeiten!
    Also hatte sie wenigstens ein eigenes Zimmer. Eine erzwungene Intimität mit Taj konnte sie sich nur schwer vorstellen, zumindest im Moment.
    „Salaam …“ , sagte er und kam mit sicheren, ruhigen Schritten näher, um sie zu begrüßen. Kein Zweifel, hier war er zu Hause. Er wirkte selbst wie ein Teil der heißen, unnahbaren Wüste. Nie zuvor hatte Angelina sich so verlassen gefühlt.
    „Hallo, Scheich“, sagte sie flapsig und neigte den Kopf, wobei sie zum ersten Mal das volle Gewicht des Titels auf ihren Schultern zu spüren vermeinte. Natürlich wusste sie, was und wer er war … der Herrscher eines arabischen Staats. Trotzdem hatte es in Texas, in der Scheune, in der sie herumgealbert hatten, nichts bedeutet. Damals hatte sich alles so selbstverständlich angefühlt. Taj schien sich so mühelos in das Leben einzufügen, das sie gewohnt war.
    Aber davon war momentan nichts zu spüren.
    „Taj“, sagte er ruhig, legte einen Finger unter Angelinas Kinn und hob ihr Gesicht an. „Du wirst mich weiter Taj nennen. Wie geht es dir?“
    Sie hob die Schultern. „So, wie man es unter diesen Umständen erwarten kann … Taj .“
    Sein Blick verdunkelte sich. „Gut.“ Er schaute zum Himmel empor und beschattete die Augen mit der Hand. „Komm, Angel, diese Hitze ist nichts für dich.“
    Erst während sie ihm in den Palast folgte, registrierte Angelina, dass er sie nun schon zum zweiten Mal Engel genannt hatte.

5. KAPITEL
    „Ist alles zu deiner Zufriedenheit?“, fragte Taj später beim gemeinsamen Dinner. Heimlich machte er sich Sorgen, weil Angelina seiner Ansicht nach viel zu blass war. Sie sah aus wie jemand, dem großes Unglück bevorstand, und nicht wie eine Frau, die in einem prächtigen Palast residieren durfte und der die Position einer Königin angetragen worden war.
    Vielleicht war angetragen auch das falsche Wort.
    „Alles in Ordnung“, versicherte Angelina und sah konzentriert auf ihren Teller.
    „Und trotzdem wirkst du wie ein Kind, dem man zu Weihnachten das versprochene Pony verweigert hat.“
    Augenblicklich geriet sie in Alarmbereitschaft. „Den Eindruck mache ich auf dich?“
    „Allerdings.“
    „Und das sagt jemand, dem noch nie im Leben etwas abgeschlagen wurde!“
    „Du irrst dich“, erwiderte er rau und dachte an die letzten drei Jahre, die er ohne Angelina verbracht hatte. Und an die schmerzhafte Erregung, die ihn überfallen hatte, als er so unverhofft ihre Stimme am Telefon gehört hatte. „Ich gebe zu, dass ich sieben edle Araberpferde mein Eigen nennen konnte, als ich noch keine sechs war. Aber Dinge, die mir wirklich am Herzen lagen, wurden mir durchaus verweigert.“
    „Tatsächlich …“ Sie wirkte wenig beeindruckt.
    „Du hast keinen blassen Schimmer, wovon ich rede, oder?“
    Anscheinend gelangweilt spielte Angelina mit der Gabel auf ihrem leeren Teller herum. „Ich bin kein Fan von überflüssigen Ratespielchen, Scheich . Falls du mir etwas zu sagen hast, dann tu es einfach.“
    „Taj“, korrigierte er automatisch. „Du sollst mich bei meinem Namen nennen, und außerdem ist das kein Spiel. Was glaubst du denn, was ich in den vergangenen drei Jahren gemacht habe?“
    „Keine Ahnung. Sag es mir.“
    „Ich habe an dich gedacht, verdammt! Tag und Nacht!“, stieß er wild hervor. „Jedes Mal, wenn eine Frau in meine Richtung schaute, sah ich nur die eine vor meinem inneren Auge, die ich wirklich begehrte und die sich mir versagt hat“, endete er bitter.
    Angelina legte die Gabel zur Seite und schluckte

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