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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Körper, half Krankendiagnosen zu stellen. Diese Neugierde ließ sich schnell darauf richten, anderer Leute Leben zu durchleuchten, nachdem mein Mann umgebracht wurde, der Privatdetektiv gewesen war, und ich sein Geschäft übernahm.
    Der neugierige Mr. Spade tauchte vor etwa zehn Monaten in meinem Leben auf. Vor Tommys Tod hatten wir in einem Reihenhäuschen gewohnt, jetzt lebte ich in einem Apartment.
    Glenda Knipstein, eine Freundin aus der Nachbarschaft, war eine große Katzenliebhaberin – regelmäßig kamen herumstreunende Katzen zu ihr. Es kam vor, daß sie zwölf Katzen um sich hatte. Sie schwört darauf: »Da sind Katzenabdrücke auf der Hauptstraße, die können nur Katzen sehen und weisen ihnen den Weg zu meinem Haus.«
    Wie dem auch sei, das winzige schwarze Kätzchen stand während einer kalten Regennacht plötzlich vor ihrem Haus, und da Glenda für ihre Herumstreuner ein Zuhause zu finden versucht, gelang es ihr, mich zu überreden, daß ich das Kätzchen mit nach Hause nahm.
    Ich weiß immer noch nicht genau, warum ich zustimmte. Sie hatte mich eingeladen, doch mal zum Mittagessen vorbeizukommen, und kaum hatte ich das Haus betreten und mich hingesetzt, sprang mir dieser schwarze kleine Pelzball auf den Schoß und begann seine winzigen Pfötchen auf meinem Pullover zu kneten. Eine Minute später rollte er sich zusammen und schnurrte sich in den Schlaf. Er schlief die ganze Mahlzeit über.
    Als ich gehen wollte, wachte das Kätzchen auf und schaute mich mit großen blauen Augen an. Und Glenda fragte: »Warum nimmst du ihn nicht einfach mit? Bis wir herausgefunden haben, wem er gehört.«
    Natürlich ließ sich der Katzenbesitzer nie ermitteln, und Spade beschloß, bei mir zu bleiben. Der ausgewachsene Spade hat goldene Augen, aber nie werde ich diese erschrockenen blauen Augen in jenem kleinen schwarzen Katzengesicht vergessen. Glenda kümmert sich um ihn, wenn ich weg bin. Ich gebe zu, jemandem, der alleine lebt, bietet er angenehme Gesellschaft, aber dennoch sind mir Katzen noch immer egal.
    Obwohl wir vorher schlechtes Wetter gehabt hatten, verlief der Flug glatt. Unwetter, die aus dem Nordwesten herangebraust kommen, können sich ebensoschnell wieder verziehen. Ich nippte an meinem Wein, las und näherte mich dem Ende des Buches.
    Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich gelesen hatte, als eine Erschütterung und der Aufschrei einer Frau mich jäh aus dem Schauplatz im Südwesten und von dem Navajo-Polizisten in meinem Buch wegrissen.
    Ein Steward aus dem vorderen Teil des Flugzeugs, wie ich annehme, machte eine knappe Ansage durch den Lautsprecher.
    »Meine Damen und Herren, bleiben Sie bitte ruhig. Stimmen Sie allem bereitwillig zu. Befolgen Sie, was man Ihnen sagt, und es wird niemandem etwas passieren.« Der Lautsprecher verstummte abrupt.
    Ringo, der Steward, marschierte langsam auf das Heck zu. Irgend jemand ging hinter ihm her. Zwei oder drei Passagiere standen ungefähr in der Mitte der Maschine in den Gängen, und ich vernahm Gesprächsfetzen, die durch den Raum schwirrten.
    »Was geht da vor…?«
    »Was ist los?«
    Als Ringo und die Person hinter ihm Reihe für Reihe passierten, verstummten jedenfalls die Gespräche, und die stehenden Passagiere wichen sofort zurück. Jeder nahm seinen Platz ein, blickte nach vorne, und niemand protestierte.
    Ringo lief auf seltsame Weise – ich würde sagen: breitbeinig. Als er sich mir näherte, wurde der Grund für seinen seltsamen Gang deutlich. Ein untersetzter kleiner Mann, der eine rote Skimaske trug, schob Ringo vorwärts. Der Arm des Mannes war um Ringos Hals geschlungen und ruhte auf einer Schulter in der Nähe des Halses. Etwas Metallisches blinkte in der Hand des Mannes auf.
    Als sie näher dran waren, konnte ich eine schmale Blutspur auf Ringos Hals erkennen; das Blut, das seinen Nacken entlang rann, breitete sich auf dem Kragen seines weißen Hemdes aus. Er hatte eine Schnittwunde, doch keine so schlimme.
    »Tun Sie, was der Mann sagt, und rühren Sie sich nicht«, sagte Ringo mit steifen Lippen, als sie an der Spanierin, die in der Kabinentür stand, vorbeikamen und an mir vorbei zum Heck gingen. Die Angst stand Ringo deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Das Mädchen wimmerte, als sie an ihr vorbeikamen.
    »Jedermann leert seine Brieftasche und Geldbörsen. Legen Sie auch allen Schmuck ab«, sagte Ringo mit leicht zitternder Stimme. Er stöhnte und wiederholte die Worte lauter, mit festerer Stimme.
    Dann wurden ein paar Worte gemurmelt, die

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