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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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hatte keine Ahnung.
    Mehrfaches Stöhnen, und dann folgte etwas, das sich anhörte, als prallten beim Football-Endspiel zwei Verteidigungsspieler mit den Schulterschutzen gegeneinander.
    Ich hoffte, daß Ringo den Gangster angesprungen hatte, und wollte mich in den Gang hinauslehnen und nachschauen, fürchtete aber, daß meine Handlungsweise mißverstanden werden könnte.
    Ewiglange Sekunden verstrichen, in denen bloß das schrille Motorengeräusch zu vernehmen war.
    Als Ringo nicht schrie, daß alles in Ordnung sei, hatte ich das schreckliche Gefühl, er sei die Zielscheibe dieses Stoßes gewesen und nun bewußtlos oder Schlimmeres.
    Plötzlich landete die Maschine; sie schlug einmal auf, bevor sie zu einer glatten Landung auf der Rollbahn ansetzte. Ich fühlte die Anspannung, als der Pilot die Bremsen zog und die Maschine langsamer wurde. Der Motorenlärm ebbte ab.
    Was war mit dem maskierten Mann geschehen? Und was mit Ringo und Esperanza?
    Als ich es nicht länger aushielt, warf ich einen schnellen Blick ins Heck der Maschine, konnte aber nichts erkennen.
    Währenddessen begann die Maschine das Flugfeld ziemlich schnell zu überqueren. Das Flugpersonal vorne war auffällig abwesend. Nur das Flugzeug selbst machte Lärm. Es schien, als wären das Flugzeug, die Piloten und die Passagiere Roboter.
    Kurzum, ich fühlte mich wie in einer Dämmerzone, wie das einzige Lebewesen in der ganzen Maschine. Dann fing ein Baby an zu weinen, aber es wurde schnell wieder still. Als nächstes hörte ich ein gedämpftes Husten und ein Schniefen irgendwo vor mir. Normale menschliche Laute gestatteten mir, mich etwas besser zu fühlen, wenn auch nicht viel.
    Irgendwie müssen wir sofortige Erlaubnis zum Landen und Ausrollen erhalten haben. Ich nahm an, wir waren am Robert-Mueller-Flughafen von Austin, obwohl ich mir dessen auch nicht ganz sicher war.
    Die Maschine wurde langsamer und stoppte schließlich. Es war zu dunkel, um draußen etwas zu erkennen, aber ich glaubte nicht, daß wir das Gate schon erreicht hatten.
    Hinten hörte man ein schleifendes Geräusch. Metall schabte, und dann gab es das unverwechselbare Geräusch einer luftdicht verschlossenen Tür, die sich plötzlich öffnete. Ein Plumpsen und Aufprallen waren vernehmbar, und ich hatte das Gefühl, der Gangster sei hinausgesprungen. Das Flugzeug setzte sich wieder in Bewegung, obwohl, soviel stand fest, die Tür noch offen stand.
    Die Maschine rollte noch, als ich einen schwachen Hilferuf vernahm. Die Stimme war so leise, daß nur die Menschen im hinteren Teil der Maschine sie gehört haben konnten.
    Das hört sich nach Ringo an, dachte ich und schob alle Vorsicht beiseite; ich drehte mich leicht und schaute nach. Ich sah ein paar Füße und Beine. Mehr war von der Person nicht zu sehen.
    Eine Stimme keuchte. »Helfen… Sie… bitte.« Das war eindeutig Ringos Stimme. Er stöhnte und hustete.
    Ich öffnete meinen Gurt und stand auf, hielt mich an den Rücklehnen fest und ging langsam nach hinten – bereit, mich sofort hinzusetzen, falls der maskierte Mann noch da wäre.
    Die zwei Männer, die in getrennten Reihen hinter mir saßen, saßen bloß da, und keiner von ihnen wagte mir in die Augen zu sehen. Ihr Schweine, dachte ich, wollt nicht in irgendwas verwickelt werden.
    Das Mädchen lag auf dem Boden, zwischen den Sitzen der letzten Reihe. Ihr Oberkörper lag flach auf dem Rücken, ihre Beine und Füße waren seitlich weggerutscht. Sie bewegte sich nicht, und ihr Gesicht war kalkweiß.
    Falls sie atmete, so konnte ich es jedenfalls nicht erkennen. Sie hatte ein großes klaffendes Loch unterhalb ihrer linken Brust, das schräg nach oben zum Nacken verlief. Blut strömte nicht heraus, aber der Boden um sie herum war voll davon, und es hatte sich eine Lache neben ihr gebildet.
    Ich kniete mich hin und fühlte nach ihrer Halsschlagader, dankbar dafür, daß ich genug Erfahrung hatte, um zu wissen, wo ich nachschauen mußte. Der Pulsschlag war da, allerdings kaum wahrnehmbar.
    Sie benötigte sofort Hilfe. Mehr Hilfe, als ich zu leisten vermochte. Ich öffnete trotzdem das Gepäckfach in Kopfhöhe und fand ein Kissen und einige Decken. Ich breitete eine Decke über ihren Beinen aus, eine andere über Brust und Schultern, dann nahm ich ein Kissen und legte es direkt auf die blutende Stelle, drückte dabei leicht darauf.
    Wieder bat Ringo um Hilfe, als das Flugzeug ruckartig zum Stehen kam. Ich verlor beinahe das Gleichgewicht, so wie ich im Gang hockte. Ich griff nach der

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