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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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den Käfig hinein. Der große Kater klopfte mir verspielt mit einer seiner schweren Tatzen auf die Hand. Ich fummelte an seinem Halsband herum und zog es ihm aus. Danach schloß ich die Käfigtür wieder und sperrte sie zu. King Toy gab ein trauriges Schnurren von sich. Wahrscheinlich wollte er raus.
    Die Wirkung der Betäubung war so gut wie verflogen, und die Katze, die ich mitgebracht hatte, wurde immer unruhiger. Ich öffnete die Tür zu ihrem Käfig und befestigte das Halsband um ihren Nacken. Sie wehrte sich bereits ein wenig dagegen. Ich stellte den Käfig neben den von King Toy und nahm den Kingman Kater samt seinem kleinen Gefängnis mit zum Scheunentor.
    Ich sah, wie sich ein Wagen näherte, und eilte in den dunklen Schatten des Baumes nahe des Eingangstores. Der Mann im Wagen stieg aus, um das Telefon zu benutzen, und da erkannte ich ihn. Es war der Präsident der größten Bank von Bington. Ich hatte schon einmal mit ihm gepokert, und er hatte dabei eine Gerissenheit an den Tag gelegt, die wohl nur noch von einem Sack Stroh übertroffen wurde. Ich schwor mir feierlich, mein Konto auf seiner Bank so schnell wie möglich aufzulösen.
    Das Tor öffnete sich, und Mr. President fuhr seinen Buick hinein und auf den asphaltierten Parkplatz zu.
    Als das Tor sich wieder zu schließen begann und die Scheinwerfer des Wagens erloschen waren, spurtete ich los. Ich schaffte es gerade noch, mich durchzuquetschen. Erst einmal draußen, gab ich das verabredete Zeichen, und wenige Augenblicke später kutschierte ein aufgeregter Evans Kingman meinen alten Plymouth direkt neben mich. Ich stieg ein, nachdem ich King Toy samt Käfig auf dem Rücksitz verstaut hatte.
    »Hallo, King«, sagte Evans. »Wir fahren jetzt nach Hause auf einen Schluck Bier.«
    Der Kater gab ein zufriedenes Schnurren von sich und schien quietschvergnügt zu sein.
    Wir fuhren los. Hinter uns – es war genau halb acht – erstrahlte Anthonys Anwesen im gleißenden Licht der Scheinwerfer.
    »Was ist mit dem Halsband?« fragte Evans.
    Ich lächelte. »Ich werde nicht zurückgehen, um es zu holen. Aber vielleicht kriegen wir es noch. Warten Sie’s ab.«
    Am nächsten Tag ließ Bob Anthony sich gnädigerweise dazu herab, mit mir am Telefon zu sprechen.
    Die Dame, die meinen Anruf entgegennahm, erkannte meine Stimme. Sie war nicht gerade freundlich, aber nach einigem Hin und Her willigte sie schließlich ein, Anthony mitzuteilen, daß ich am Apparat war. Ich überlegte, ob sie wohl das hübsche Animiermädchen war, das Evans erwähnt hatte.
    Anthony hörte sich ein wenig außer Atem an, als er sich am anderen Ende meldete. »Robak, ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sie nicht mehr anrufen sollen.«
    »Ich melde mich nur, um herauszufinden, ob vielleicht die Möglichkeit besteht, daß wir miteinander ins Geschäft kommen«, antwortete ich in einem wehmütigen, unterwürfigen Ton. »Ich habe verschiedene Sachen nachgeprüft und muß zugeben, daß ich herausgefunden habe, daß der Kater tatsächlich Evans Kingman und nicht seiner Tante gehört hat. Er will das Tier zurückhaben.«
    »Wie sehr möchte er es denn wieder haben?«
    »Nochmal soviel, wie er Ihnen bereits angeboten hat. Das ist sein letztes Wort, und ich habe die Vollmacht, Ihnen dieses Angebot zu machen, darf aber keinen Cent darüber hinausgehen.«
    Er schwieg eine ganze Weile lang. »Okay, einverstanden. Sie kommen vorbei und nehmen das verdammte Vieh mit. Und Sie kommen alleine.«
    »Nein. Ich werde jemanden mitbringen, nur einen alten Mann. Er wird mich begleiten, um sicher zu gehen, daß ich ohne Probleme in Ihr Haus hinein und wieder hinaus komme. Ich werde das Geld in bar mitbringen.«
    »Abgemacht«, stimmte er zu.
    »Danke, daß Sie Ihre Meinung geändert haben«, fügte ich unterwürfig hinzu.
    »Nur, weil Sie diesmal wirklich brav und nett gefragt haben«, sagte er.
    Als ich die verwilderte getigerte Katze in ihrem Käfig hochhob, bemerkte ich, daß Bob Anthonys Hände dick bandagiert waren. Ich fragte ihn nicht nach der Ursache der Verletzung. Immerhin hatten drei Jäger fast einen ganzen Tag gebraucht, um eine Katze einzufangen, die wie King Toy aussah.
    Ich überreichte Anthony das Geld und erhielt dafür die Papiere, die Evans nach dem Pokerspiel unterschrieben hatte.
    Der alte Mann, den ich gebeten hatte, mich zu begleiten, hatte graue Haare, trug schmutzige Arbeitskleidung und einen Bart, dessen Farbe bereits von grau in weiß überging. Ich beobachtete, wie er schnüffelnd die kalte

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