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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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brauchen.«
    »Und wird das Ergebnis dieser Zusammenarbeit die Rückkehr von King Toy sein?«
    »Wäre möglich.«
    Sein Ton wurde entschiedener. »Nun denn, so sei es. Ich werde heute nacht trocken bleiben.«
    »Noch eins. Sie haben an diesem Pokerspiel teilgenommen. Jetzt mal Ihre Wut beiseite: Haben Sie irgend etwas bemerkt, das darauf hindeutet, daß dabei betrogen wurde?«
    »Die Leute, mit denen ich gespielt habe, schienen mir über jeden Verdacht erhaben.«
    »Seltsam«, sagte ich.
    Später.
    Ich hatte mir einen simplen und zugleich gefährlichen Plan zurechtgelegt, wie ich in Anthonys Enklave gelangen konnte. Ich wartete, bis es völlig dunkel geworden war und versteckte mich dann im Straßengraben neben dem Eingangstor. Das Wetter hatte sich noch immer nicht geändert. Es war kalt, und ein feiner Nebel aus Regen, vermischt mit winzig kleinen Eiströpfchen, fiel auf mich herab. Ich hatte sowohl einen Käfig als auch eine Katze des Maine-Coon-Züchters bei mir. Die Katze schlief unruhig in ihrem Käfig. Sie stand unter Betäubung. Der Käfig glich jenem, den ich von weitem gesehen hatte, doch ich hatte vor, noch einen genaueren Vergleich anzustellen, wenn ich es erst bis zur Scheune geschafft hatte.
    Evans Kingman wartete in seinem Versteck nervös auf mein Zeichen. Mein altes Auto parkte nicht weit entfernt in einem dichten Gehölz. Die Welt um mich herum roch nach Winter.
    Der erste Besucher kam in einem hellen, glänzenden Lincoln. Ein etwa vierzigjähriger Mann, ein Arzt aus der Gegend, den ich kannte, stieg aus dem Wagen, benutzte das Telefon und wartete, bis das Tor sich öffnete. Ich wußte, daß der Doktor ein kluger Mann war – und ein exzellenter Pokerspieler. Er war auf jeden Fall klug genug, nicht an einem Pokerspiel teilzunehmen, bei dem falsch gespielt wurde.
    Tief gebückt folgte ich seinem Wagen durch das geöffnete Tor. Hätte er jetzt in seinen Rückspiegel gesehen, hätte er mich vielleicht entdeckt. Allerdings sprachen keine Anzeichen dafür, daß er es tat. Hinter einem Baum in der Nähe des Eingangstores fand ich Deckung, bevor ich die Scheune aus Ziegelsteinen erreichte. Ich sprang in eine Pferdebox, die mit Leinensäcken – wahrscheinlich voller Futter – gefüllt war, und machte mich so klein wie möglich. Um mich herum war es still. Nicht das kleinste Geräusch. Auch in anderen Boxen lagen diese Futtersäcke, aber in der ganzen Scheune gab es kein einziges Tier. Ich erinnerte mich daran, daß ich auch auf den Feldern keinerlei Tiere gesehen hatte. Ein unbestimmter Duft stieg mir in die Nase, den ich von früher kannte, den ich aber nicht genau einordnen konnte.
    Ich wartete. Nach einer Weile hörte ich Schritte, die sich näherten.
    Ich schielte durch die Querbalken der Pferdebox.
    Es war Bob Anthony, der mit der Katze kam. Goldhalsband und goldene Augen glitzerten in reflektiertem Licht.
    Anthony gab der Katze einen liebevollen Klaps. »Du und ich, wir sind gute Freunde, großer Kater. Schon bald wirst du mir zu ein paar ordentlichen Gewinnen beim Pferderennen verhelfen.«
    Ich lächelte still vor mich hin.
    Ich wußte, wenn ich entdeckt würde, könnte das zu ein paar wirklich unangenehmen Problemen führen, aber im Falle eines Falles hätte ich immer noch schwören können, daß ich nur gekommen war, um nach dem Wohlergehen des Katers meines Klienten zu sehen. Eine fadenscheinige Ausrede, aber eine mögliche.
    Anthony setzte den Kater in den Käfig hinein. Das war gar nicht so einfach, denn King Toy wollte sich absolut nicht einsperren lassen. Ich konnte ihn gut verstehen. Es war eine kalte Nacht, und im Haus war es warm und gemütlich gewesen. Das war jetzt vorbei.
    Die Katze, die ich mitgebracht hatte, bewegte sich unruhig in ihrem Käfig neben mir. Ich hielt den Atem an. Gott sei Dank beruhigte sich das Tier rasch wieder.
    Anthony mühte sich gerade damit ab, die Leine von King Toys Halsband zu haken.
    Draußen traf ein weiterer Besucher ein. Ich machte mich noch ein Stückchen kleiner, als das Licht der Scheinwerfer durch das offene Scheunentor strich. Es war sieben Uhr fünfundzwanzig. Zeit zu handeln.
    Anthony ging. Ich wartete lange genug, um sicher zu sein, daß er die Tür seines Hauses erreicht hatte. Dann öffnete ich einen der Futtersäcke und steckte mir eine Handvoll seines Inhaltes in die Tasche. Schließlich hastete ich zum Katzenkäfig hinüber. Der Kater hatte mich bemerkt und beobachtete jede meiner Bewegungen. Ich öffnete die Maschendrahttür und griff in

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