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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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ständig sich wiederholende Spiel: Am Tor des elektrischen Zauns gab es ein Telefon. Vor dort konnte man im Haus anrufen, das Tor öffnete sich, und der Neuankömmling fuhr seinen Wagen hinein. Hinter ihm schloß sich das Tor wieder.
    Gegen sieben, als ich schon beschlossen hatte, aufzubrechen, kam ein großer Mann aus einer Hintertür des Hauses. Er führte ein Tier an einer Leine. Eine Katze. Die Katze war groß, langhaarig, und sie trug ein goldenes Halsband.
    Er begleitete das Tier bis zum Käfig in der Scheune. Dort tätschelte er es ein paarmal freundlich und steckte es dann in sein Gefängnis.
    Als er über den Parkplatz ging, wo ich ihn besser sehen konnte, erkannte ich in dem Mann Bob Anthony. Er spazierte zur Vordertür seines Hauses und sah sich um. Ich machte mich klein. Exhäftlinge entwickeln manchmal ein geradezu übersinnliches Gefühl dafür, ob sie beobachtet werden.
    Ich blieb noch eine Weile auf meinem Posten. Ständig trudelten weitere Fahrzeuge ein. Ganz genau um halb acht gingen ein paar große Lampen an, die auf Masten um das Haus verteilt waren und mit ihrem Licht alle Konturen scharf hervortreten ließen.
    Ich fuhr nach Hause. Wie üblich versagte die Heizung des Plymouth, und ich kam völlig durchgefroren an. Ich machte mir einen Kaffee und schaltete den Fernseher an. Während ich zusah, wie die Hoosiers Ohio State schlugen, dachte ich darüber nach, welche Möglichkeiten mir noch offenstanden.
    Schon vor langer Zeit hatte ich eine grundlegende Entscheidung getroffen. Wenn ich mit Hilfe des Gesetzes gegen Betrüger etwas ausrichten konnte, dann wandte ich dieses Gesetz auch an. Konnte ich es nicht, nun, dann griff ich auf andere Methoden zurück.
    Es war fast zehn Uhr, als ich Evans Kingman anrief. Ich hatte Glück und erwischte ihn zu Hause.
    »Ich muß Ihnen eine Reihe von Fragen stellen, Mr. Kingman. Erstens: Haben Sie noch einen Käfig wie den, mit dem Sie King Toy spazierengetragen haben?«
    »Nein. Aber ich schätze, ich könnte dort, wo wir King gekauft haben, ohne weiteres noch einen besorgen.«
    »In Ordnung. Zweite Frage also: Sie haben mir doch erzählt, daß dieser Züchter eine ganze Menge Maine-Coon-Katzen hat und daß ihm einige entwischt sind und jetzt frei auf der Farm leben?«
    »Ja. Es sind sogenannte wildlebende Tiere, und man hat uns gesagt, daß einige der Tiere tatsächlich regelrecht verwildert sind.«
    »Wann könnten wir dieser Katzenfarm einen Besuch abstatten?«
    »Wann Sie wollen«, meinte er. »Ich muß Sie daran erinnern, daß meine Tante in sechs Tagen zurückkommt. Ich habe mich mit einigen Freunden in Louisville in Verbindung gesetzt und einige juristische Ratschläge eingeholt. Sie bezweifeln, daß Sie mir innerhalb einer so kurzen Frist helfen können. Um ehrlich zu sein, sie haben nicht einmal geglaubt, daß Sie mir überhaupt helfen können, egal, wieviel Zeit Sie zur Verfügung haben. Werden Sie mir helfen können?« In mir keimte der Verdacht auf, daß er sich ein paar Drinks hinter die Binde gekippt hatte.
    »Sind Sie noch immer bereit dazu, etwas Geld springen zu lassen, um die Katze zurückzubekommen?«
    »Geld spielt keine Rolle.«
    »Ich habe den ganzen Tag über versucht, vernünftig mit Mr. Anthony und einigen anderen Leuten zu reden.« Mir fiel etwas ein. »Haben Sie vielleicht Beziehungen zur hiesigen Presse?«
    »Nein. Wir haben keine einzige Lokalzeitung abonniert, lesen sie auch nicht. Wir bekommen die New York Times und das Wall Street Journal mit der Post zugeschickt. Tantchen und der Verleger des Bingtoner Blattes sind eingeschworene Todfeinde.«
    »Ich verstehe. Wir werden uns gleich morgen King Toys Geburtsstätte ansehen. Lesen Sie mich um acht Uhr früh an der Stelle auf, an der die State Road Seven auf die Interstate trifft.«
    »Wieso soll ich Sie denn dort auflesen?«
    »Ich möchte nicht, daß man uns beide zusammen sieht, wie wir die Stadt verlassen.«
    »Wie Sie meinen«, sagte er. Ich spürte deutlich, daß er resigniert hatte und sich mit der Vorstellung abzufinden versuchte, daß sein Tantchen ihre Pferderanch bei ihrer Rückkehr wohl ohne King Toy vorfinden würde.
    »Sie müssen pünktlich am vereinbarten Treffpunkt sein – und nüchtern«, ordnete ich an.
    »Also wirklich, Robak. Ich bin kein Alkoholiker.«
    »Ich hoffe nicht. Möglich, daß ich bald noch einmal auf Ihre Zusammenarbeit zurückkommen muß. Von nun an müssen Sie stets in Alarmbereitschaft sein. Ich könnte von einem auf den anderen Moment Ihre Hilfe

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