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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Jemand zupfte mich von hinten am Ärmel. Es war Finn. »Ich muss mal mit dir reden. Hörst du, auf der Stelle.«
    Verflucht, wo kam der denn her? Und was sollte dieses oberpeinliche Gezupfe? Meine Jungs sahen auch schon ganz irritiert zu uns herüber.
    Ärgerlich funkelte ich ihn an. »Nimm deine Pfoten weg, du Brathahn!«
    Finn schob zwar beleidigt die Unterlippe vor, trotzdem zupfte er weiter. »Nö, mach ich nicht. Es ist nämlich superwichtig. «
    David und Tobi grinsten breit und Alessio kicherte sogar.
    Genervt legte ich einen Schritt zu, aber Finn kam wie Bambi hinter mir hergehopst.
    Jetzt lachten die anderen laut und ich fuhr wütend zu Finn herum.
    »Mann!«, fauchte ich. »Schnall es doch. Ich hab keinen Bock.«
    »Auf mich?« Er guckte komisch und seine Stimme hörte sich seltsam belegt an.
    Oh nein, nicht dieser Dackelblick! Wenn er den brachte, dann fiel es mir echt schwer, fies zu ihm zu sein.
    Meine drei Kumpels standen direkt neben uns und spitzten neugierig die Lauscher.
    »Sollen wir euch mal für ein intimes Bruder-Bruder-Gespräch allein lassen?«, spottete David und griff sich dramatisch an die Brust.
    »Bestimmt nicht!«, blaffte ich ihn an und kam mir von Sekunde zu Sekunde blöder vor.
    Musste dieser Spargel mich eigentlich ständig vor meinen Jungs blamieren? Erst kriecht er in diesen bescheuerten Gully, dann sitzt er nach faulen Eiern stinkend neben mir im Bus und schließlich latscht er in UNSER Zimmer und ich muss mich seinetwegen mit den anderen anlegen. Verdammt!
    Klar hatten wir uns in den letzten Monaten aneinander gewöhnt und so einiges zusammen erlebt. Aber deshalb musste er doch nicht gleich zu meinem Schatten werden.
    Ich wollte mit meinen Jungs zusammen sein. Allein! Ohne diesen Besserwisserpopel, über den sich die anderen ständig lustig machten, weil er nun mal so war, wie er war: Finn, die Streberblassbacke! Die Jungs und ich, wir waren cool. Null Violinenspieler oder Buchbesprecher. Hier gehörte Finn nicht hin. Genauso wenig wie der Schiefe Turm von Pisa ans Maschseeufer.
    Doch er wollte es einfach nicht schnallen und dieser treuherzige Hundeblick machte mich langsam, aber sicher echt … aaaarrrgh!
    »Du nervst, Finn. Und zwar gigantisch!«
    Er fuhr zusammen, als ob ich ihm eine geknallt hätte. Dann begann seine Unterlippe zu zucken. Nur ein bisschen, aber trotzdem eindeutig.
    El Misto, der würde doch jetzt wohl nicht zu heulen anfangen?!
    »Weißt du, Rick«, krächzte er. »Ich hab auch keinen Bock mehr auf dich!« Damit knallte er die Hacken aneinander und rannte davon.
    Falsche Richtung, Junge!, wollte ich ihm erst noch nachrufen. Aber David prustete los und Tobi johlte: »Wie ’n Hase, der vorm Fuchs flieht!« Da klappte ich den Mund lieber wieder zu.
    »Dein blasser Halbbruder hat echt nicht mehr alle Würfel im Becher«, kicherte David.
    Ich nickte. Und lachte jetzt auch. Und fühlte mich – beschissen!
    Als wir endlich wieder am Schullandheim ankamen, war es Zeit zum Abendessen. Zum Glück! Alessios Magenknurren war inzwischen nicht mehr zu überhören, und ich wäre jede Wette eingegangen, dass er selbst Gras futtern würde, nur um was zwischen die Beißerchen zu kriegen.
    Nach dem Essen trommelten die Lehrerinnen uns dann noch mal zusammen.
    »Den Rest des Abends habt ihr Freizeit«, verkündete Frau Mopp.
    Bevor die Jubelrufe zu laut werden konnten, hob sie jedoch die Hand und fügte mit mahnender Stimme hinzu: »Es ist allerdings strengstens verboten, das Gelände zu verlassen. Außerdem gibt es hier im Schloss einige Gänge und Räume, die mit einem Absperrband versehen sind. Das bedeutet: betreten verboten! Also haltet euch bitte schön daran.«
    Hinter mir rief irgendeiner: »Boah, wie langweilig!«, und Frau Mopp reagierte mit diesem eiskalten Blick, den Lehrer scheinbar schon mit der Muttermilch aufgesaugt haben. Oder im Studium gelernt haben, bei einem Extrakurs mit dem Titel: Blicke, die Schüler auf Erdmännchengröße schrumpfen lassen .
    »Um neun seid ihr auf euren Zimmern und spätestens um elf ist das Licht aus und es wird geschlafen. Wir kontrollieren das!«
    »Und wenn ich vor Heimweh nicht einpennen kann?«, wollte Tobi mit unterdrücktem Glucksen in der Stimme wissen.
    »Dann zähl gefälligst Schäfchen! Aber wag es nicht zu schlafwandeln!« Das war Frau Püttelmeyer und die Ansage war ziemlich deutlich. Wer nicht spurte, der musste in den Kerker – oder so ähnlich. Echt, der traute ich alles zu! Wer Schüler in Jauchegullys schickte,

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