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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Turbogeschwindigkeit schnappte ich mir meinen knallblauen Koffer. Linda-Schatzi hatte Finn und mir extra für die Klassenfahrt diese endpeinlichen Teile im Partnerlook gekauft. Ich hatte mich natürlich geweigert. Aber wer Linda kannte, der wusste, dass es quasi unmöglich war, sich ihr zu widersetzen. Egal! Jetzt rannte ich mit dem Teil in der Hand wie von der wilden Hornisse gestochen los.
    Alessio kämpfte sich hinter mir mit seinem riesigen Rucksack und der Sporttasche ab, und weil ich nun mal sein Kumpel war, half ich ihm.
    Genau das hätte ich mal lieber nicht tun sollen. Im Handumdrehen hatten uns etliche aus unserer Klasse überholt, sodass die ersten drei Zimmer schon voll waren, bevor ich überhaupt »MEINS« denken konnte.
    Auch im vierten saßen schon zwei Mädchen auf den Betten und ein drittes drehte sich gerade zur Tür um, als ich mit heraushängender Zunge und hundertpro Vollspackenblick keuchte: »Mierda! Auch schon besetzt!«
    »Rick«, strahlte mich Nelly an. »Warum bist du denn so außer Atem?«
    Äh … weil mein Kumpel mindestens Backsteine für den Bau von drei Mehrfamilienhäusern in seine bekloppte Tasche gepackt hat, lag es mir auf den Lippen. Aber stattdessen bekam ich nur einen röchelnden Ton heraus, der dafür sorgte, dass sich Nellys schmale Augenbrauen zusammenzogen und die beiden anderen Mädels albern kicherten. Schnell rannte ich wieder aus dem Raum, nur um festzustellen, dass inzwischen auch die nächsten drei Zimmer belegt waren.
    Kacke!
    Mit Feuermelderglühbirne flitzte ich weiter und stieß endlich die Tür zu einem leeren Zimmer auf.
    Im nächsten Moment keuchte Alessio hinter mir: »Shit, das hat sechs Betten!«
    »Ist doch cool«, fand ich. »David, Tobi, du und ich im Sechserzimmer. So haben wir wenigstens richtig Platz.«
    David kam ins Zimmer gestürmt, sah sich kurz um und erklärte: »Also, ich penne oben!«
    Ich schleppte meinen Koffer zu dem Etagenbett direkt am Fenster. »Das ist meins!«, verkündete ich und zeigte auf die obere Matratze.
    »Dann nehme ich das hier«, meinte Alessio und legte seine Jacke auf das letzte freie obere Bett. »Da hat Tobi, die Trantüte, eben Pech gehabt«, gackerte er. »Wer zuletzt kommt, muss unten liegen.«
    Aber es war nicht Tobi, der als Nächster seinen Kopf durch die Tür steckte.
    »Ist hier noch was frei?«, fragte Stinktier-Finn.
    »Nee, is nicht!«, behauptete David entschieden und wollte ihm den Weg versperren. »Tobi kommt gleich noch.«
    »Schon klar.« Finn drängelte sich an David vorbei und wuchtete seinen Koffer auf das Bett unter mir. »Sechs minus vier macht zwei. Was bedeutet, zwei Betten sind noch frei. Oder ist die Rechenaufgabe zu schwer für dich?«
    Finn tat cool. Aber das kaufte ich ihm nicht ab. Er umklammerte seinen Koffergriff, als ob er sich daran festhalten müsste.
    »Vergiss es, du Gully!«, knurrte David ihn an und ballte die Hände zu Fäusten.
    Finn schnitt eine Grimasse, holte ein Buch aus seinem Koffer und machte es sich damit auf seinem Bett bequem. Ich sah David an, dass er sich jede Sekunde auf Finn stürzen würde, um ihn mindestens zu würgen. Das konnte ich natürlich nicht zulassen, wegen des Ärgers, den ich dann mit Linda bekommen würde. Ist ja logisch!
    Also starrte ich Finn so grimmig wie möglich an. »Du kannst bleiben. Aber erst gehst du gefälligst unter die Dusche und ziehst dir andere Klamotten an. Capito?«
    »Wie … wie jetzt?« David war echt baff.
    Tobi, der gerade zur Tür hereinkam, auch. »Was ist denn hier los?«
    »Nichts. Alles paletti!«, erwiderte ich.
    David warf mir einen ärgerlichen Blick zu. »Ach ja, und das bestimmst du, oder was?!«
    »Jetzt hört auf zu streiten!«, mischte sich Alessio ein. »War doch klar, dass wir das Sechserzimmer nicht für uns haben würden. Da ist mir Ricks Stiefbruder echt lieber als irgend so ein anderer Knilch aus der 7.2.«
    Ich nickte wie verrückt. »Sag ich ja. Stellt euch nur vor, Skelettfinger würde hier reinspazieren.«
    David sah aus, als würde er jeden Augenblick platzen. Doch schließlich murmelte er: »Schöne Kacke, aber von mir aus«, und begann, seinen Koffer auszupacken.
    Finn strahlte mich stolz an, was mir absolut nicht passte.
    »Grins nicht so blöd«, zischte ich ihm zu. »Geh lieber duschen. Dieser Gestank ist echt abartig.«
    Er sprang vom Bett, kramte Duschzeug und frische Klamotten aus seinem Koffer hervor und watschelte auf den Flur hinaus.
    »Na ja«, sagte David. »Wenigstens spurt er.«
    Ich nickte.

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