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Noch Viel Mehr Von Sie Und Er

Titel: Noch Viel Mehr Von Sie Und Er Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen von der Lippe
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Motor, den man mit zu wenig Sprit zum Stottern und mit zu viel zum Absaufen bringt.« Darauf haben wir uns erst mal einen Schnaps besorgt. »Wenn dich deine Speckröllchen stören, dann warte einfach ab, bis unsere Wissenschaftler einen funktionierenden Fettkiller entwickelt haben, z. B. eine Art von Pressluftbonbon, das die Fettzellen direkt in Antimaterie verwandelt. Oder beweg dich einfach mehr und schon sind die weg. Und wenn hier wer abnehmen sollte, dann sind es doch wohl die Männer. Schau dich doch mal um hier. Bis auf deinen Schachtelhalm lauter Waschbärbäuche, die zu ihrem eigenen noch das spezifische Gewicht von Bierfässchen mit sich herumtragen. Die können doch im aufrechten Zustand ihr Geschlechtsteil nicht mehr sehen. Aus den Augen – aus dem Sinn. Glaubst du etwa, die zermartern sich das Hirn mit der Frage, ob sie ohne Buhrufe vom Strandlaken zum Wasser kommen oder ob es nicht vorteilhafter wäre, den Urlaub über eine Ganzkörper-Tunika zu tragen? Stattdessen muten die uns ein paar Jahre Hosehochziehen zu, bevor sie endlich Hosenträger anschaffen. Die empfinden ihr Aussehen eher als kunsthistorisches Ereignis denn als Naturkatastrophe. Ich habe sogar mal unseren alten Hausarzt beiseitegenommen und gefragt, ob er meinem Wampi nicht mal eine Bier-Diät nahelegen könnte. Der hat sich ausgeschüttet vor Lachen.« »Wieso das denn?«, fragte sie empört. »Tja, Johanna, unser Hausarzt wiegt 140 Kilo.«

ER Diät
    Das Thema Diät möchte ich gerne uneingeschränkt negativ angehen. Die Fragestellung lautet also: Warum sollte man Diäten vermeiden? Man hört oft: Oh, ich bin zu dick, ich muss abnehmen. Noch öfter hört man: Du bist zu dick, du musst abnehmen. Die erste Äußerung ist bei labilen Menschen eine Folge der zweiten. Was heißt zu dick? Zunächst einmal nur, dass man sein Fett sichtbar außen am Körper trägt. Viele andere tragen es unsichtbar innen! Die sind innerlich zu dick! Das war für mich eine der faszinierendsten Meldungen der letzten Jahre. Sagen Sie in Zukunft jedem Dünnen, der Ihnen dumm kommt: Lass du dich erstmal checken, ob du nicht innerlich viel mehr Fett hast, dann reden wir weiter. Weiterhin ist Fettleibigkeit durchaus nicht in erster Linie auf zu viele Nahrungs- und Genussmittel zurückzuführen, denn wir alle kennen Menschen, die mehr essen als wir, aber dünner sind. Wir sind bessere Futterverwerter, evolutionär eigentlich im Vorteil, nur mit der Ungnade der späten Geburt behaftet, denn die Steinzeit ist vorbei. Aber jetzt kommt’s: »Die wahren Dickmacher sind dicke Freunde«, schrieb Bild. Wissenschaftler der Harvard Medical School fanden in einer Langzeitstudie heraus, dass Menschen mit dicken Freunden mehr als dreimal so häufig selbst übergewichtig werden. Ein Forscher: »Übergewicht ist sozial ansteckend.« Und das ist noch nicht alles: Eine Kinderärztin der Universität Boston fand heraus: autoritär erzogene Kinder haben ein fünffach höheres Risiko, so, damit ist doch wohl alles klar: Mein Vater hat mich durchaus ab und zu verprügelt und ich habe jede Menge dicke Freunde, auch die Menschen, die ich gut finde, sind durch die Bank stattlich oder waren es, wie im Falle Peter Ustinov, Heinz Erhardt, die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Warum lässt denn ein William Shakespeare seinen Cäsar sagen: »Lasst dicke Männer um mich sein!« Der war doch kein Dummer! In Deutschland ist nur eine Minderheit normalgewichtig, las ich in einer Zeitschrift. Der Schreiber gehört doch zwangsernährt. Wenn die Mehrheit dick ist, dann ist dick normal, weil es der Norm entspricht. Ein Ausländer oder auch Außerirdischer, der Deutschland besucht, wird zu Hause erzählen, normalerweise sind die Deutschen rundlich, das sah sehr hübsch aus, so gemütlich. Wir reden hier nicht von Ausnahmen wie der siebenjährigen Jessica aus Chicago. Sie wiegt 222 kg und ist das dickste Kind der Welt. Sie nimmt pro Tag ca. 10.000 Kalorien zu sich, denn Essen ist ihr einziges Hobby, neben Trinken, sie trinkt fünf Liter Cola. Aber das ist auch nicht viel unnormaler als bulimische Models, im Volksmund gern auch als Brechstangen bezeichnet. Warum hungert sich ein kluger Mann von 70 Jahren wie Karl Lagerfeld 30 Kilo runter? Damit ihm die Kleidchen passen, die er entwirft, oder was? Und dann noch nach der Montignac-Methode, einer verschärften Variante der Trennkost. Ich habe so gut wie jede Diät ausprobiert, früher, als ich noch nicht so in mir ruhte wie heute. Trennkost ist

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