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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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und aus dem DVD-Player lugte eine Disc. Das Blitzen des Silberlings zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war ein unbeschrifteter, silberfarbener Rohling – die Art von DVD, mit der man Pornos aufnimmt. Vielleicht hatte man Roenberg überrascht, als er seinen Bedürfnissen nachging, schoss es mir durch den Kopf. Ich riss die DVD förmlich aus dem Player und stopfte sie in meine Jackentasche. Dann rannte ich zur Küche und schlüpfte genau in dem Moment durch den Hinterausgang, als die Cops mit einem lauten Knall die Wohnungstür aufbrachen.

20
    Kurze Zeit nach meiner Flucht lümmelte ich auf einem muffigen Sofa mit Karomuster im Crown. Mir gegenüber saß Sunny mit affektiert übereinandergeschlagenen Beinen und beobachtete die Redbacks, die im Kinosaal umherliefen.
    Olya Sandovsky kam die Stufen aus dem Parkettbereich hoch und blieb mit versteinertem Gesichtsausdruck stehen, als sie mich erblickte. „Was, zum Teufel, machst du schon wieder hier?“
    „Dann verwandle dich und beiß mich doch, wenn s dir nicht passt“, schoss ich zurück, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    „Pass auf, was du sagst, Insoli“, entgegnete Olya. „Bald geht der Mond auf, und dann hast du es hier mit einem ganzen Haus voller Werwölfe zu tun, die alle verdammt viel Wert auf den Schutz ihres Reviers legen.“
    „Olya, wie kommst du eigentlich darauf, dass mich irgendwas, was du tust oder sagst, einschüchtern könnte?“
    Sie knurrte, und ich wusste, dass ich ihr in diesem Moment nicht in die Augen sehen durfte, da sie mich sonst dominieren würde. Als Eindringling in ihrem Rudel hatte ich keine Chance.
    „Wir sind Ihrem Bruder sehr dankbar dafür, dass wir hier sein dürfen“, warf Sunny ein und stellte sich zwischen uns. Olya nahm kurz Witterung auf und schürzte dann mit einem Blick auf Sunny angewidert die Lippen.
    „Großartig. Erst eine Insoli und dann noch eine mit dem Blut.“ Sie machte einen Schritt zurück, als würde Sunny sie durch ihre bloße Anwesenheit besudeln.
    „Ja, pass lieber auf, sonst belegt sie dich noch mit einem Fluch, sodass du nie wieder in diese Röhrenjeans passen wirst“, sagte ich.
    Sunny verschränkte die Arme und versuchte, mich mit einem bedrohlichen Starren zu bestrafen, was aber eher so aussah, als hätte sie gerade in eine Zitrone gebissen.
    „Ihr beide seid ein Witz“, sagte Olya, und als sie sich dann umdrehte, um die Treppe zum Vorführraum hochzugehen, warf sie mir provokativ ihre Haare ins Gesicht.
    Ich ließ mich wieder auf das Sofa fallen, und Sunny lümmelte sich neben mich. „Luna, wenn ich auch nur noch eine Stunde inmitten dieser Werwölfe verbringen muss, dann werde ich wahnsinnig.“
    „Wir können aber nicht nach Hause gehen“, erklärte ich.
    „Warum nicht?“
    „Weil Roenberg weiß, wo ich wohne, und mit ihm wissen es alle, die Zugriff auf meine Personalakte haben.“ So auch Lockhart.
    Sunny nestelte besorgt am Saum ihres Rocks. „Glaubst du, dass Lockhart versuchen wird, dir was anzutun?“
    „Die Frage ist viel eher, wann er es tun wird“, sagte ich.
    „Also ist er der Bluthexer. Wenigstens wissen wir das jetzt“, sagte Sunny mit einem Seufzer.
    „Weißt du“, flüsterte ich und begann das Gefühl, das mich seit meiner Flucht aus Roenbergs Wohnung umtrieb, in Worte zu fassen, „darüber bin ich mir eben nicht so sicher. Wenn er ein Bluthexer wäre, hätte er mich direkt vor Roenbergs Wohnung töten können, als ich ihn traf. Aber das hat er nicht getan. Stattdessen nimmt er diesen ungeheuren Aufwand auf sich, um mir eine Falle als Copkiller zu stellen, und entfernt dann noch nicht mal entscheidende Beweise seines Verbrechens in Roenbergs Wohnung.“
    „Er spielt eben gern Spielchen“, meinte Sunny mit einem Schulterzucken.
    „Oder er ist nicht der Bluthexer, den wir suchen“, erwiderte ich, „sondern nur ein weiterer Handlanger. So oder so – wenn ich ihn das nächste Mal treffe, werde ich ihm so heftig in die Eier treten, dass er sie danach auskotzt. Er war es nämlich, der für meine Entlassung gesorgt hat, und jetzt hat er auch noch Officer Thorpe auf dem Gewissen.“
    „Hmm … über den Part mit der Entlassung haben wir übrigens immer noch nicht gesprochen“, warf Sunny ein.
    Als im nächsten Moment Dmitri die Stufen runterkam, war ich unendlich froh, Sunny nicht antworten zu müssen. Olya folgte ihm wie ein kläffender Köter und verdrehte bei meinem Anblick sofort die Augen. „Könnt ihr Frauen nicht einmal miteinander

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