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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Ghosttown, Detective.“
    „Ich weiß, Pete.“
    „Okay, aber wenn mich dort was anknabbern sollte, werde ich Sie dafür verantwortlich machen“, sagte er nach einer weiteren Pause.
    Ich ging hinaus vor das Crown und wartete am Bordstein darauf, dass die Schweinwerfer von Petes Wagen auftauchen würden. In Momenten wie diesem wünschte ich mir immer, ich würde rauchen oder stricken oder irgendetwas anderes tun können, außer nervös auf meinen Fußballen zu wippen, um meine Gedanken zu beruhigen.
    Über den dämmrigen Lichtern von Ghosttown hing der Mond, dessen perfekter Kreisform nur eine leicht abgeschrägte Kante im Weg stand. Er wirkte wie ein blasses, offenes Auge, das über den Horizont linste. Ich schaute in den Himmel und fühlte neben einem Prickeln auf meiner Haut auch ein Stechen in meiner unteren Rückenpartie. Meine Atmung verlangsamte sich, und die Macht der Wandlung kam über mich. Der Mond war zwar noch nicht vollkommen aufgegangen, aber das würde schneller passieren, als mir lieb war. Langsam traten die Geräusche der ruhenden Stadt in den Hintergrund, und auf einmal gab es nur noch mich und den wunderschönen hellen Mond.
    „Gar nicht so schlecht, was?“
    Vor Schreck fuhr ich fast aus meiner sich wandelnden Haut. „Dmitri!“
    Mit einer raschen Handbewegung zündete er sich eine Nelkenzigarette an und blies den Rauch hinaus in den schwarzen Himmel. „Wenn du dich nicht dagegen wehrst, kann es wunderschön sein. Allerdings lernst du das nur, wenn du Teil eines Rudels bist.“
    Ich fühlte ein Stechen auf meinen Händen und in meinem Gesicht. Die Wandlung brach ab und zog sich wieder in meinen Körper zurück. Mit einem Blinzeln entfernte ich die gelbe Farbe aus meinen Augen.
    „Ich denke nicht, dass wunderschön jemals unter den Adjektiven war, mit denen ich die Wandlung beschrieben habe.“
    Dmitri zog mich an sich und rieb sein Kinn an meiner Schulter. „Er hat dich ganz schön zugerichtet.“
    Ich war froh, dass keine Straßenlaternen in der Nähe waren und Dmitri meinen schamroten Kopf nicht sehen konnte. „Wen meinst du?“
    „Du weißt schon, wen. Diesen Wichser von den Serpent Eyes, der dich erst gebissen hat und dich dann doch nicht haben wollte.“
    „Sein Name war Joshua“, flüsterte ich. „Und er wollte mich. Sehr sogar. Aber ich wollte ihn nicht, denn ich war diejenige, die davongelaufen ist.“ Sicherlich war das nicht die ganze Wahrheit, aber ich konnte vor Dmitri unmöglich zugeben, dass Joshua mich so schlecht behandelt hatte, dass ich auch jetzt, mit der Erkenntnis, wie schwer das Leben ohne Rudel und Unterstützung ist, wieder genauso handeln würde wie in jener Nacht, als mein Schicksal als Insoli besiegelt wurde.
    Dmitri ließ die Kippe fallen und trat sie aus. „Du musst nicht seinetwegen leiden, Luna.“
    Ich schielte ihn kurz von der Seite an. „Wie bitte?“
    Dmitri holte tief Luft. „Ich könnte dich beißen und dich zu einer von uns, einem Redback machen“, sagte er schnell.
    Mein Herz machte einen Satz und rutschte dann in meine Bauchgegend, wo es in der Höhe meiner Gürtelschnalle liegen zu bleiben schien.
    „Wie bitte?“, wiederholte ich flüsternd.
    „Es ist ganz einfach“, erklärte Dmitri mit einem Schulterzucken. „Ein Insoli wird von einem anderen Rudelführer gebissen, und dann erhebt er Anspruch auf den Rudellosen.“
    „Anspruch erheben? Wie auf einen Sklaven?“
    Dmitri schüttelte heftig den Kopf. „Niemals. Einige Rudelführer gehen so vor, aber ich nicht. Ich würde nicht den Fehler wiederholen, den Joshua offensichtlich begangen hat.“ Er schaute mir tief in die Augen. „Du verdienst ein Rudel, Luna. Denk drüber nach.“
    In diesem Moment fuhr plötzlich ein weißes Auto an den Bordstein heran und hielt. Ich war überglücklich, durch die Ankunft von Pete Anderson mein Gespräch mit Dmitri auf der Stelle beenden zu können.
    Dmitri witterte sofort, dass Pete ein einfacher Mensch war, und fletschte die Zähne. „Wer, zum Teufel, ist das?“
    „Heilige Scheiße“, quiekte Pete und hielt seinen Laptop vor sich, als wäre er ein Schutzschild. Mit einem zitternden Finger zeigte er auf mich. „Ich gehöre zum Detective!“
    „Du hast diesen Menschen hierher eingeladen?“, presste Dmitri hervor.
    „Er wird uns mit der DVD helfen“, beschwichtigte ich ihn. „Alles okay.“
    „Okay? Gerade als ich anfing, dich zu mögen, ziehst du so eine Nummer ab, Luna“, blaffte Dmitri. Dann stieß er die Tür des Crown auf und stürmte

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