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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Spiel setzen, oder, Mac?“
    „Verdammt, Wilder, wenn ich siebzig bin, will ich mir ein Boot in Florida kaufen und den ganzen Tag fischen. Dazu brauche ich die verdammte Pension nicht“, erklärte er grinsend.
    Die Spannungen der letzten Tage hatten so sehr an meinen Nerven gezehrt, dass ich in diesem Moment nicht anders konnte, als meine Hemmungen fallen zu lassen und Mac zu umarmen. „Danke!“, flüsterte ich ihm ins Ohr und rannte hinaus zum Fairlane.

22
    Obwohl der Highway nach Basin Lake ein zweispuriger Albtraum war, der sich in scheinbar unendlichen Kurven und Serpentinen den Berg hinaufwand, raste ich wie eine Besessene. Durch Hügel und Vegetation verdeckt, zeigte sich der riesige See zuerst nur stellenweise, als sei er ein Geist, dessen rasche Bewegungen man nur flüchtig aus dem Augenwinkel wahrnehmen konnte. Gelegentlich erkannte ich den Umriss eines SWAT-Hubschraubers durch die Baumkronen, sonst aber schien ich mutterseelenallein auf dem Highway unterwegs zu sein.
    Nachdem ich endlich die letzte Kurve hinter mir gelassen hatte, erreichte ich ein kleines, heruntergekommenes Dorf, das außer einer Tankstelle und einem Supermarkt nichts zu bieten hatte, den Touristen aber Jahr für Jahr aufs Neue als idyllisches Urlaubsstädtchen verkauft wurde. Unter mir breitete sich in friedvollem Blau der Basin Lake aus. Nur noch wenig erinnerte an die Katastrophe vor vielen Jahren. In Anbetracht der unzähligen Opfer, die die Wassermassen damals nach dem Bruch der Staumauern unter sich begraben hätten, wirkte die Schönheit des Sees heute fast schon zynisch.
    Das Dorf wurde von einer zweiten Straße durchzogen, die den Highway auf Höhe des Supermarktes kreuzte. In die eine Richtung führte sie zu einem öffentlichen Bootsanleger, in die andere hingegen zu einem rustikalen Holztor, an dem ein nicht minder rustikales Schild mit der Aufschrift PRIVAT prangte. Obwohl das Tor aus imposanten Baumstämmen bestand, machte es insgesamt einen eher verrotteten Eindruck. Es wunderte mich, dass das Anwesen der O’Hallorans so nachlässig gesichert war. Nach dem, was ich im O’Halloran Tower gesehen hatte. hatte ich erwartet, eine Hochsicherheitsfestung vorzufinden.
    „Sechsundsiebzig, hier ist Tactical One“, krächzte eine Stimme aus dem Funkgerät am Armaturenbrett, als der SWAT-Hubschrauber über mich hinwegschoss, um noch eine Runde über dem See zu drehen.
    „Tac One, was gibt’s?“
    „Haben gerade die Bestätigung des Durchsuchungsbeschlusses vom County Sheriff über Funk erhalten“, teilte mir der unbekannte SWAT-Officer mit.
    „Verstanden, Tac One.“ Auch wenn es nach meiner Suspendierung eigentlich egal war, erleichterte es mich doch zu wissen, dass ich dank des Durchsuchungsbeschlusses keine Gefängnisstrafe für das unbefugte Betreten des O-Halloran-Anwesens kassieren würde. „Das Team wird hinter dem Gebäude landen und vom Heliport aus eingreifen“, krächzte es aus dem Funkgerät. „Voraussichtliche Ankunft in zehn Minuten.“
    Zehn Minuten? So lange konnte ich nicht warten. Die Entführer hatten Valerie mittlerweile seit vollen drei Stunden in ihrer Gewalt. Falls sie das arme Mädchen noch nicht getötet oder bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt hatten, würden sie es sicherlich tun, sobald sie den Hubschrauber hörten.
    „Verstanden, Tac One. Zehn Minuten.“ Ich hängte das Mikro zurück in die Halterung und schaltete den Funk aus. Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und setzte mit dem Fairlane zurück auf den Parkplatz des Supermarktes. Gewissenhaft überzeugte ich mich mit zwei Blicken nach links und rechts, dass mir weder ein vollbeladener Holzlaster noch ein betrunkener Angler in die Quere kommen konnten, trat die Kupplung und legte den ersten Gang ein. „Tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei meinem Wagen, bevor ich das Gaspedal voll durchtrat.
    Der Sechszylinder röhrte wie ein Kampfjet beim Start, und die Nadel des Drehzahlmessers tanzte aufgeregt um die 4000. Als Ich meinen Fuß von der Kupplung nahm, schnellte der Fairlane nach vorn, überquerte in Sekundenbruchteilen die Straße und durchbrach mit einem ohrenbetäubenden Knall das Holztor der O’Hallorans. Durch den heftigen Aufprall nach vorn geschleudert, verlor ich nicht nur die Kontrolle über das Lenkrad, sondern hatte auch mit dem Sitzgurt zu kämpfen, der meinen Körper einschnürte.
    Trotz des Klingelns in meinem Kopf gelang es mir, den Wagen wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen, bevor ich durch den

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