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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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hatte. Der Schädel des Mathias hingegen war auf den Grund der Siren Bay gesunken und für immer verloren – und das war das Einzige, was zählte.
    Die Erschöpfung und die eisige Temperatur des Wassers machten mir zu schaffen, sodass ich mich auf der Suche nach Hilfe in alle Richtungen umsah. Hinter mir entdeckte ich einen reglosen Körper, der mit dem Gesicht nach unten an der Oberfläche trieb. Es war Seamus. Langsam schwamm ich zu ihm und schaffte es trotz meines gebrochenen Arms, ihn umzudrehen und seinen Körper in den Rettungsgriff zu nehmen.
    Ich wusste, dass es jetzt vorbei war. Seamus war gescheitert – ein weiterer machtbesessener Hexer, der kläglich an seinen wahnsinnigen Plänen zerbrochen war.
    Das Heulen einer Sirene und laute Motorengeräusche rissen mich aus meinen Gedanken. Als ich mich umdrehte, sah ich ein Boot der Wasserschutzpolizei, das schnell näher kam. Nachdem man mir eine Rettungsweste zugeworfen hatte, hievte die Besatzung erst mich und danach den leblosen Körper des Hexers aus dem Wasser. An Bord brach ich sofort zitternd zusammen und war froh über die wärmende Decke, die mir jemand von hinten um die Schultern legte.
    „Eine Frau mit Hypothermie und ein Toter. Der Rettungsdienst soll am Dock auf uns warten“, informierte der Mann am Funkgerät zu meiner Linken die Kollegen an Land.
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und fühlte, wie sich mein Körper das erste Mal seit Tagen ein wenig entspannte. Mit dem Schädel war auch die Gefahr, die von Seamus und seinesgleichen ausging, in den unerreichbaren Tiefen der Siren Bay verschwunden.
    Nachdem das Boot an der Anlegestelle der Wasserschutzpolizei festgemacht hatte, kümmerten sich die Rettungssanitäter um mich. Die Kälte, der Schock und das Adrenalin hatten meinen Körper in einen unkontrollierbaren Schüttelfrostanfall geworfen, der mir erst so richtig bewusst machte, dass ich eigentlich hätte sterben müssen. Umso besser fühlte es sich an, doch noch unter den Lebenden zu weilen und auch morgen noch diese trostlose Welt durch meine müden Augen betrachten zu können.
    Unter Einsatz seiner Ellbogen bahnte sich McAllister seinen Weg durch die Traube der Uniformierten vor der Anlegestelle. Als er vor mir stand, nahm er mein Gesicht in seine Hände und kniete sich vor mich. „Wilder, Sie müssen unbedingt damit aufhören. Ich werde langsam zu alt für solche Sachen!“, flüsterte er. „Gott sei Dank sind Sie am Leben und unversehrt!“
    „Na … na … na … natürlich“, presste ich vor Kälte schlotternd hervor. „Ich bin doch bis jetzt immer lebend davongekommen … oder haben Sie etwa was anderes erwartet?“
    Ohne zu antworten, schaute Mac auf den durchnässten Körper, der auf den Holzbohlen der Anlegestelle lag. Zwei Rettungssanitäter versuchten, ihn mit einer Herz-Lungen-Massage ins Leben zurückzuholen, aber ihre Anstrengungen schienen vergebens. „Sagen Sie mir jetzt bitte nicht, dass das Seamus O’Halloran ist.“
    „War“, erwiderte ich mit einem müden Lächeln. „Das war Seamus O’Halloran.“
    „Okay, okay, okay“, sagte Mac und presste eine Hand gegen die Stirn, als würde er gerade einen heftigen Migräneanfall erleiden. „Ersparen Sie mir die Einzelheiten. Ich werde mich in den nächsten Tagen noch zur Genüge mit dieser ganzen Geschichte beschäftigen müssen …“ Ein leichtes Lächeln huschte über sein kantiges Gesicht, und es schien fast so, als würde mein Lieutenant mich umarmen wollen. „Im Moment bin ich einfach nur froh, dass Sie am Leben sind, Wilder. Für das, was wir Ihnen zahlen, würden wir nämlich im Leben keinen gleichwertigen Ersatz finden.“
    „Passen Sie mal auf, Mac …“, begann ich mich über seinen Kommentar zu beschweren, als mich ein Schrei unterbrach. Er kam von einem der Rettungssanitäter an der Anlegestelle. Mit einer blutenden Wunde am Hals kroch der arme Kerl schreiend auf den Holzbohlen entlang. Einen Moment später fuhr der Oberkörper des totgeglaubten Seamus in die Höhe. Er hielt ein Messer in der Hand, das ich erst auf den zweiten Blick als die krumme Klinge von Victor Blackburn erkannte.
    „Du …“, fauchte er wie von Sinnen und zeigte mit zitterndem Finger auf mich. „Das ist dein Ende!“
    Als er dann mit hasserfülltem Gesicht auf mich zustürzte, sah ich vor meinem geistigen Auge bereits, was als Nächstes passieren würde. Es war wie eine Vision: Der kalte Stahl der krummen Klinge würde sich in meinen Hals bohren, und während ich

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