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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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fuhr ich meine Reißzähne aus, woraufhin Samael und seine Gehilfin unter wildem Geschrei noch energischer versuchten, mich zu bändigen. Meine Gegenwehr war allerdings nur von kurzer Dauer, denn plötzlich ließ ein weiterer Schlag auf meinen Schädel alles um mich herum in einem schwarzen, angenehm weichen Nichts versinken.

11
    Als ich wieder zu mir kam, wurde ein Draht in meine Wange gepresst, und der rhythmische Lärm einer tobenden Menschenmenge dröhnte in meinen Ohren. Mein Kopf vibrierte wie eine angeschlagene Gitarrensaite. Verzweifelt versuchte ich, ihn anzuheben, doch es war aussichtslos, da mir bei jedem Versuch speiübel wurde. Vorsichtig betastete ich den hinteren Teil meines Schädels mit den Fingern und fühlte, wie eine warme Flüssigkeit zwischen meinen Haaren in den Nacken lief.
    „Luna!“, drang eine vertraute Stimme aus der lärmenden Masse zu mir. Mit aller Mühe versuchte ich, mich auf die Person zu konzentrieren, und erkannte nach ein paar Augenblicken die verschwommenen Umrisse von Shelby, die sich fest im Griff von zwei Türstehern befand und von der aufgebrachten Menge hinter ihr verschlungen zu werden schien. Zwischen uns befand sich ein Maschendraht, und mir dämmerte langsam, dass man mich in den Käfig geworfen hatte.
    Als Nächstes griff eine fremde Hand meine Haare und riss meinen Kopf erbarmungslos in die Höhe. Als ich daraufhin halbherzig mit der Faust nach meinem Peiniger schlug, schrie dieser: „Was fällt dir ein?“ Es war Samael. Er stand über mich gebeugt im Käfig und schüttete mir ohne Vorwarnung den Inhalt einer Wasserflasche ins Gesicht. „Aufwachen, meine Hübsche!“, scherzte er, während das kalte Wasser sich über mein Gesicht ergoss und fürchterlich auf der durch den Draht geschundenen Haut brannte.
    „Meine Partnerin und ich sind Cops, Samael! Ich weiß zwar nicht genau, was Sie vorhaben, aber Sie werden nicht damit durchkommen!“, protestierte ich. Gänzlich unbeeindruckt und voller Hohn beugte sich Samael so weit zu mir herunter, dass ich seinen Atem an meinem Ohr spüren konnte. „Denken Sie wirk lieh, dass sich hier irgendjemand dafür interessiert, wer oder was Sie sind, Miss Superbulle?“, flüsterte er, und ich wusste, dass er recht hatte. Dann ging er auf die andere Seite des Käfigs hinüber und öffnete eine Tür, durch die zwei schlanke Männer in den achteckigen Gitterkasten traten. Nur mit einer Jeans bekleide! hielten auch sie sich an den vermeintlichen Dresscode für das Club-Personal, der allem Anschein nach „oben ohne und klapperdürr“ lautete.
    Ungeduldig liefen die beiden Männer hinter Samaels Rücken auf und ab und verströmten dabei eine schärfere Version jenes hormongeschwängerten Gestanks, der mich schon den ganzen Abend über irritiert hatte. Wie schon zuvor fühlte ich mich durch diesen intensiven Geruch an das Quartier der Redbacks erinnert, und mit einem Schlag erkannte ich, warum das so war – die beiden waren selbst Werwölfe! Sofort hörte ich alle Alarmglocken in meinem Kopf läuten und ahnte, dass das ganz und gar nichts Gutes verhieß.
    „Wollt ihr Angst sehen? Wollt ihr die tierischen Triebe erleben, die uns alle steuern?“, rief Samael den tobenden Gästen zu. Die Masse bejahte seine Fragen mit einem derart wilden Gejohle, dass man den Eindruck bekommen konnte, jeden Augenblick würden Led Zeppelin in Originalbesetzung auf die Bühne stürmen. „Dann freut euch jetzt mit mir auf ein einzigartiges Schauspiel!“
    Nach seiner Ankündigung verschwand Samael mit eiligen Schritten aus dem Käfig. Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, kamen die zwei Werwolfmännchen auf mich zu und packten meine Arme, um mich aufzusetzen.
     
    „Wagt es ja nicht, mich anzufassen“, drohte ich ihnen und funkelte sie wütend an.
    „Als Insoli hast du keine Rechte, also halt gefälligst die Klappe!“, schnauzte mich einer der beiden an.
    „So siehts aus, Süße! Wenn wir mit dir durch sind, gibt es keinen Rudelführer, bei dem du petzen kannst“, ergänzte der lindere mit einem fiesen Grinsen und bewegte dabei seinen Unterleib vor und zurück.
    Was für eine verfluchte Scheiße!, fluchte ich innerlich, als Ich erkannte, dass beide paarungswillig waren. Ganz offensichtlich wollten sie sich jetzt so richtig austoben – und zwar mit mir!
    „Du bist reif, Baby. Wir werden den Leuten eine tolle Show liefern, verlass dich drauf“, raunte mir das erste Männchen ins Ohr, nachdem es meinen Nacken beschnüffelt

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