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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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wieder in den Lärm des Clubs und in die schwatzende Menschenmenge eintauchten. Sofort stürzte Shelby auf uns zu. „Was zum Teufel ist da drinnen passiert?“
    „Sie hat mich verprügelt!“, brüllte der Barkeeper. „Jemand soll die Polizei rufen!“
    „Halt die Klappe, du Vogelscheuche! Schließlich hast du zuerst versucht, Hand an mich zu legen“, wies ich ihn zurecht. „Und ganz nebenbei, wir sind die Polizei.“
    „Bravo, Luna! Und du erzählst mir dauernd, dass ich zu viel Aufmerksamkeit erregen würde!“, schnaubte Shelby.
    „Soll ich mich jetzt etwa bei dir entschuldigen, dass ich keinen Bock darauf hatte, verprügelt und vergewaltigt zu werden, oder was?“, blaffte ich zurück und wandte mich wieder dem Barkeeper zu. „Hey, du Filzlaus, wo ist Samael?“
    „Im Hinterzimmer“, stöhnte er. „Er empfängt gleich ein paar Kunden.“
    „Dann bring uns zu ihm!“, forderte ich und verdrehte seinen Arm noch etwas mehr, um ihn zu motivieren.
    Wortlos folgte er meiner Anweisung und schleppte sich mit wankenden Schritten voran. Obwohl er arg mitgenommen ans sah, musste er sich eigentlich glücklich schätzen, dass der Vollmond noch relativ weit entfernt war. Wenn ich mit der ganzen Kraft der Wölfin zugeschlagen hätte, würde er sein Gemach! nämlich jetzt als Turban durch den Club tragen.
    Das mysteriöse „Hinterzimmer“ entpuppte sich als eine unscheinbare Tür, die sich auf der anderen Seite des Käfigs befand und mit der Aufschrift PRIVAT gekennzeichnet war. Mittlerweile hatte man die Frau im Käfig durch eine Blondine ausgetauscht, aber die Ketten und die Spielzeuge waren noch dieselben.
    „Keinen Mucks“, warnte ich den Barkeeper und erhöhte den Druck an seinem Handgelenk, als er an die Tür klopfte.
    Nach einigen Augenblicken wurde die Tür geöffnet, und eine barbusige Frau, deren Brustwarzen mit Isolierklebeband abgeklebt waren, glotzte uns sichtlich amüsiert an.
    „Robbie, du fällst immer wieder auf die Schmucken rein, was?“, begrüßte sie uns mit einem Lächeln, bei dem ihre Mundwinkel zuckten. „Samael wird über diese Unterbrechung ziemlich verärgert sein, Ladies.“
    „Es tut uns wirklich sehr leid“, sagte ich, bevor Robbie auch nur ein Wort herausbringen konnte. „Wir wollten nur kurz mit ihm sprechen, bitte.“
    Zögernd musterte sie uns mit einem anzüglichen Blick und leckte sich dabei genüsslich mit der Zunge über die Lippen, sodass ich mich plötzlich so fühlte, als würde ich bei einem Wet-T-Shirt-Wettbewerb vor einer Jury aus Hafenarbeitern stehen.
    „Dann komm mal rein, du heißes Teil“, sagte sie zu mir, und ich überlegte kurz, ob ich mich wirklich von einem drittklassigen

Wendy-O.-Williams-Verschnitt als „heißes Teil“ betiteln lassen musste, um ein paar brauchbare Antworten für die Lösung meines Falls zu bekommen. Anscheinend lautete die Antwort „Ja!“, denn ich schob Robbie zurück in die Menschenmenge hinter mir und schlüpfte durch die Tür.
    „Ich bin auch heiß“, maulte Shelby, als Wendy uns durch ein kleines Foyer in einen Raum führte, der früher offensichtlich einmal ein riesiger begehbarer Kühlschrank gewesen war und jetzt mit Samt ausgehängt im gleichen rauchig-rosafarbenen Licht erstrahlte wie der Rest des Clubs.
    „Shelby, das ist jetzt ein ganz schlechter Zeitpunkt, um diese Frage zu klären“, flüsterte ich.
    „Hier sind ein paar Damen, die dich sehen wollen, Liebling“, kündigte Wendy uns an und winkte uns in den Raum.
    Nach einem ersten Blick auf Samael war ich etwas enttäuscht -er war mittelgroß, gut gebaut, aber eigentlich nichts Besonderes. Außer einer schwarzen Lederhose trug er nur noch eine kleine Superheldenmaske aus Leder, wie sie Batmans Robin alle Ehre gemacht hätte. Keine Tattoos, keine Narben, keine Ohrringe – es war einfach nichts Aufregendes an ihm auszumachen.
    Dann sah er mich an, und als sich unsere Blicke trafen, schaute ich in Augen, die so kalt waren wie ein Ozean im Winter. Sein Mund schien etwas zu groß für sein Gesicht, was seinen Zügen eine obszöne und gleichzeitig leicht wahnsinnige Ausstrahlung verlieh, die auch auf Shelby Eindruck zu machen schien. Plötzlich verströmte sie einen dezenten Kupfergeruch, der mir verriet, dass ihre verhaltene Nervosität in pure Angst abzurutschen drohte.
    „Aha“, murmelte er und legte dabei die Peitsche weg, um mir die Hand entgegenzustrecken. „Was verschafft mir die Ehre?“
    Seine Bewegungen waren geschmeidig und glatt wie Öl. Sie

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