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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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hatte.
    „Loslassen! Lasst mich endlich los! Sie ist meine Partnerin!“, schrie Shelby vor dem Käfig und rammte dann einen ihrer Hackenschuhe mit aller Kraft in den Spann des Türstehers hinter ihr. Vom Schmerz überwältigt, ließ er sie los, sodass Shelby entwischen und in Richtung Ausgang rennen konnte. Nur ein paar vereinzelte Hände versuchten halbherzig, sie aufzuhalten, während der größere Teil der Gäste sich mehr für meine bevorstehende Vergewaltigung zu interessieren schien.
    „Na klar, Shelby! Lauf ruhig schon vor, ich bleib hier und kümmere mich dann um den Rest!“, brüllte ich meiner flüchtenden Partnerin nach.
    „Halt jetzt lieber still und komm ja nicht auf die Idee, rumzuzappeln oder dich zu wehren!“, befahl mir das zweite Männchen, während es seine Nase an meinen Hals presste, um mir einen Dominanzbiss zu verpassen, wie es paarungswillige Wölfe tun, um ihr Anrecht auf den jeweils anderen zu bekräftigen. „Schreien kannst du natürlich, so viel du …“ Noch bevor er ausgesprochen hatte, drehte ich meinen Kopf zur Seite und rammte meine Stirn gegen seine Nase. Trotz des heftigen Lärms um uns herum konnte ich beim Aufprall das Knacken seines Nasenbeins hören, das wie Musik in meinen Ohren klang.
    Mit großer Mühe rappelte ich mich auf, streifte meine Stilettos ab und zuckte unweigerlich zusammen, als der kalte Maschendraht in meine Fußballen schnitt. Wankend versuchte ich, das Gleichgewicht zu finden, und bereitete mich, so gut es ging, auf den nahezu aussichtslosen Kampf vor. Obwohl die Auswirkungen der Gehirnerschütterung langsam nachließen, wusste ich, dass ich trotz der schnellen Heilungsprozesse bei Werwölfen nicht in der Verfassung war, um es mit zwei Männchen gleichzeitig aufzunehmen.
    Als das erste Männchen sah, dass seine Dominanz infrage gestellt wurde, brüllte es und schlug so heftig gegen die Seite meines Schädels, dass ich Mühe hatte, mich auf den Beinen zu halten. Nach einigen Augenblicken hatte ich mich aber wieder gefangen und drückte ihn mit einem starren Blick in seine Augen förmlich mit dem Rücken gegen die Wand. Wenn ich es schaffen würde, ihn zu dominieren, bestünde eine realistische Chance, lebend und relativ unversehrt aus dem Käfig zu entkommen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür war allerdings denkbar gering, da paarungswillige Werwolfmännchen – gelinde gesagt – überaus zielstrebig sind.
    Als er wieder auf mich zustürmte, trat ich ihm mit aller Kraft in den Bauch, sodass er rückwärts in den Maschendraht flog. Da mein Versuch, ihn zu dominieren, offensichtlich fehlgeschlagen war, trat ich die Flucht nach vorn an. Ich war fest entschlossen, nicht auf meinen Tod zu warten, sondern meine Haut so teuer wie nur irgend möglich zu verkaufen. Ich wollte kämpfen, und zwar bis zum letzten Atemzug, so wie es meine Art schon seit jeher getan hatte.
    Das Männchen mit der gebrochenen Nase sprang mir von hinten auf den Rücken und begrub mich fast unter seinem Gewicht. Blitzartig ließ ich meinen Ellbogen nach hinten sausen und versenkte ihn ein paarmal in seinem Bauch, woraufhin er mich loslassen musste. Rasch wirbelte ich herum und ließ meine Rechte in seine Visage krachen, sodass sich sein Kiefer seitwärts verschob. Einen Sekundenbruchteil später hockte er jaulend am Boden.
    Als ich plötzlich heftige Schmerzen in meiner Hand spürte, senkte ich meinen Blick und sah mit Erstaunen, wie ein paar lange schwarze Klauen aus meinen Fingern wuchsen. Statt in Farbe nahm ich meine Umgebung nun nur noch als Schwarz-Weiß-Schattierungen wahr und wusste sofort, dass meine Verwandlung eingesetzt hatte. Das Blut und die Sexualhormone hatten die Wölfin in mir geweckt, und ob es mir gefiel oder nicht, kam sie jetzt kampflustig aus ihrer Höhle.
    Das erste Männchen machte- Anstalten, wieder aufzustehen, was ich mit einem zähnefletschenden Knurren und einem dominanten Blick kommentierte. Meine Einschüchterungsversuche schienen diesmal sogar Wirkung zu zeigen, denn er bewegte sich nun vorsichtiger und mit eingezogenem Kopf, so als wolle er mich nicht herausfordern. An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich jedoch, dass er etwas plante. Hinterlistiger Bastard! Ich beschloss, ihn auszuschalten, bevor er eine List anwenden konnte.
    Die Schwachstelle meines Plans zeigte sich in dem Moment, als ich ihm näher kam. Urplötzlich fuhren die mit scharfkantigen Metallstücken besetzten Enden einer mehrschwänzigen Peitsche über mein Gesicht und rissen mir unter

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