Nocturne City 03 - Todeshunger
Rudelführer auch nicht erzählt, als ich die Redbacks übernahm.«
»Gibst du mir ein Handtuch?«, fragte ich und drehte das Wasser ab. Dmitri hielt mir ein Handtuch hin, zog es aber grinsend zurück, als ich danach griff.
»Ach, komm schon«, jammerte ich. »Ich bin verdammt nass und verdammt nackt.«
Sein Grinsend verbreiterte sich. »Das sehe ich.«
»Dmitri …«, warnte ich. »Du gibst mir jetzt das Handtuch, oder …«
»Oder was?«, fragte er und zog sich in Richtung Schlafzimmer zurück.
»Oder ich hole es mir – und du wirst klatschnass!«, drohte ich. Als er weiter grinste, warf ich mich auf ihn und trocknete mich mit seinem Hemd ab.
»Hör auf!«, jaulte Dmitri. »Ich habe heute schon gebadet!«
»Dann hättest du mir nicht das Handtuch wegnehmen sollen, du Trottel!«
Er warf mich auf den Webteppich im Schlafzimmer. Als Dmitri mich dann durchkitzelte, gackerten wir ausgelassen wie zwei kleine Schulkinder, die Helium inhaliert hatten. »Na gut«, kreischte ich, nachdem ich vergeblich versucht hatte, mich aus seinem Griff zu winden und seinen kitzelnden Fingern zu entkommen. »Na gut, ich gebe auf!«
Dmitri senkte den Kopf und ließ seine Lippen zärtlich über meinen Hals wandern, was meinen Leib – wenn auch aus anderen Gründen – abermals dazu brachte, sich zu winden und zu strecken. »Schön, dass du nicht mehr nach diesen Wilden riechst.«
Ich brummte zustimmend und machte mich an seinem Gürtel zu schaffen, während er die Hände auf meine Hüften legte.
»Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Glaub mir, es bringt mich um, wenn ich dich nicht beschützen kann.«
»Bitte fang ausnahmsweise nicht damit an. Freu dich einfach, dass ich da bin«, flüsterte ich sanft und schmiegte mich an ihn. Der nasse Stoff seines Hemds sorgte für flächendeckende Gänsehaut auf meinem Körper. »Lass uns die Nacht genießen.«
»Luna«, flüsterte Dmitri und küsste mich liebevoll. Seine Hände fuhren zu meinen Schultern und zogen mich fest an ihn. Zum ersten Mal seit Wochen entspannte ich mich in den Armen meines Gefährten. Eigentlich sollte es immer so sein.
»Luna«, flötete Dmitri in mein Ohr. »Ich will dich nicht verlieren …«
Ein winziger schwarzer Schatten hatte sich auf seine Augen gelegt, aber das war in Ordnung – so versuchte ich mir zumindest einzureden –, denn die Leidenschaft hatte ihn gepackt. Auch ich spürte, wie sich das Tier unter meiner kribbelnden Haut bemerkbar machte. Ich versuchte nicht, dagegen anzukämpfen, denn in diesem Zustand, in dem Erregung und Wandlung ineinanderflössen, hatte ich den besten Sex meines Lebens gehabt. »Ich bin hier. Du hast mich nicht verloren«, raunte ich in sein Ohr.
Dmitri bedeckte mich mit Küssen und ließ seine Zunge über mein Ohr und meinen Nacken wandern. Als er meinen Hals liebkoste und zu meiner Schulter hinabglitt, spürte ich seine Reißzähne auf meiner Haut, die durch die Erregung hervorgetreten waren. An den vier Bissmalen über meinem Schlüsselbein hielt seine Zunge plötzlich inne. »Luna …«, brummte Dmitri noch einmal, bevor ich ein Stechen spürte. Einen Sekundenbruchteil später kroch mir der Geruch meines eigenen Blutes in die Nase.
Ehe er wusste, was ihm geschah, stieß ich Dmitri so heftig von mir, dass er im Wäschehaufen neben dem Bett landete. Überrascht starrte er mich aus seinen schwarzen Augen an.
»Was zum Teufel …«, wütete ich mit gebleckten Zähnen, »… sollte das bitte?«
»Ich …« Dmitri wischte sich mit der Hand über Stirn und Gesicht. Als er die Augen öffnete, waren sie wieder grün. »Es … tut mir leid.«
»Es tut dir leid? Du hast versucht, mich zu beißen!« Ich übersprang die Phase der Empörung und ging stattdessen gleich zum wütenden Schreien über: »Ich glaubs einfach nicht! Du hinterlistiger Mistkerl!«
Ärgerlich streifte ich mir ein Nachthemd über, um meinen Körper vor Dmitris Blicken zu schützen.
»Ich konnte nichts dagegen tun … es ist ganz von allein passiert«, versuchte er, sich mit klagender Stimme zu rechtfertigen, während ich ins Bett krabbelte und sein Kopfkissen auf den Boden warf. »Ich musste daran denken, dass du bei den Wendigos warst und nicht zurückkommen würdest, und dann war da dieser Geruch an dir …«
»Tu uns beiden einen Gefallen, Dmitri, und versuch nicht, die ganze Sache an mir festzumachen, ja?«, blaffte ich ihn an und zog die Bettdecke hoch bis an mein Kinn.
Nach einer Weile kroch Dmitri ohne ein Wort zu sagen ins Bett. Ich
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