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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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du willst, Cousinchen, ich werde trotzdem noch eine Weile mit hochrotem Kopf durch die Gegend laufen!«
    »Hätte mich auch überrascht, wenn du dich mal nicht von deiner Wut leiten lassen würdest«, antwortete Sunny. Jeder anderen hätte ich in dieser Situation die Selbstgefälligkeit aus dem Gesicht geprügelt, aber Sunny war meine Cousine, und meine Lieblingscousine noch dazu. Als ich in meinem Hirn nach einem verbalen Gegenschlag kramte, bemerkte ich plötzlich den Geruch eines nassen Hundes hinter mir. Sofort fuhr ich herum.
    Mein Blick fiel auf die grüne Limousine, die direkt gegenüber von Sunnys Cabrio auf der anderen Straßenseite parkte.
    »Warte hier!«, rief ich Sunny zu und setzte mich in Bewegung-
    »Luna, was soll das?«, rief sie zurück. Statt zu antworten, winkte ich nur mit der Hand ab und schlich mich vorsichtig zur Beifahrertür des Wagens. Durch das Fenster sah ich einen von Donal Macleods Wachhunden, der gerade wüst fluchend versuchte, ein paar Akkus ins Batteriefach einer Digitalkamera einzulegen. Ich lief um den Wagen herum auf die Straße, wo ich dem ungehaltenen Fahrer eines vorbeifahrenden Wagens meine Polizeimarke vor die Windschutzscheibe halten musste, damit er seine Hupattacke einstellte. Dann trat ich an die Fahrertür der grünen Limousine heran, zertrümmerte mit dem Ellenbogen das Seitenfenster und packte den schreienden Spitzel am Schlafittchen. Mit einem gewaltigen Ruck zog ich ihn durch das demolierte Fenster und schleuderte ihn auf den Asphalt.
    »Warum zum Teufel verfolgen mich die War Wolves?«, rief ich.
    »Da kommt ein Lkw!«, schrie er. Tatsächlich raste ein Sattelschlepper wild hupend die Devere Street herunter – geradewegs auf uns zu.
    »Noch ein Grund, das Maul aufzumachen!«
    »Ich befolge nur Befehle!«, jammerte er.
    »In weniger als fünf Sekunden wird von dir nur noch rotweißer Brei übrig sein. Mal sehen, wie du dann deine Befehle befolgst.«
    »Donal hat mich beauftragt. Er hat gesagt, ich solle dir folgen …«, krächzte er und blickte mit angsterfüllten Augen auf den Sattelschlepper, der nur noch wenige Meter entfernt war. »Damit du deinen Job machst und es Gerechtigkeit für Priscilla gibt! Gerechtigkeit für das Rudel!«
    Als ich bereits die Hitze des Motors spürte, riss ich den War Wolf mit einer kraftvollen Bewegung zur Seite und warf ihn auf die Motorhaube seines Wagens.
    »Du verrücktes Miststück!«, keuchte er und rang nach Luft, während ihm der Schweiß über das Gesicht rann.
    »Wirst keine finden, die noch verrückter ist als ich!«, stimmte ich zu und löste die Handschellen von meinem Gürtel. »Wie viel hast du mitgehört?«
    »Alles«, keuchte er. »Stinkende, dreckige Mistviecher.«
    Für den unattraktiven Kosenamen kassierte er eine wuchtige Schelle auf den Hinterkopf. »Dreh dich um und nimm die Hände auf den Rücken, oder ich werfe dich wieder auf die Straße!«
    Er tat, wie ihm geheißen, was bei einer Verhaftung von Werwölfen eher selten vorkam. Ich begann, ihm Handschellen anzulegen und ihm seine Rechte vorzubeten.
    »Sie haben das Recht zu …« Weiter kam ich nicht, denn er hatte blitzschnell den Fuß hochgezogen und mir einen kräftigen Tritt in die Magengegend verpasst. Der Treffer landete genau an der empfindlichen Stelle über dem Bauchnabel und quetschte mir die gesamte Luft aus dem Körper. Ich krümmte mich vor Schmerz und ging zwischen dem Wagen und einem nahe stehenden Hydranten in die Knie. Laut röchelnd versuchte ich, Luft zu holen. Der War Wolf rannte währenddessen auf dem Gehweg davon und riss dabei fast Sunny um, als diese versuchte, ihn an der Jacke festzuhalten. Nach ein paar Sekunden war er verschwunden, und mit ihm meine Handschellen. »Verdammt!«, ächzte ich, denn mittlerweile hatte ich schon zum zweiten Mal ein Paar Handfesseln bei der Verhaftung eines widerspenstigen Werwolfs eingebüßt. Zähneknirschend schwor ich mir, es würde das letzte Mal sein.
    Sunny kniete sich neben mich. »Luna, alles in Ordnung?«
    »Nein …«, presste ich japsend hervor. Dann gab ich dem Würgereiz nach und übergab mich auf den Bürgersteig. »Jetzt geht’s mir besser …«
    »Komm, Süße«, sagte Sunny und half mir vorsichtig auf. »Ich bringe dich nach Hause.«
    »Nein … ich muss … diesen Typen kriegen … bevor er es den anderen Rudeln steckt und den ganzen Fall vermasselt«, stammelte ich, während Sunny nur mit dem Kopf schüttelte.
    »Später, Luna«, sagte sie sachlich, ohne weitere Diskussionen

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