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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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er sich in Richtung Tür. Er wirkte wie eine mit Bewegungssensoren ausgestattete Selbstschussanlage, die ihr Ziel erfasst hatte. »Ich bin nicht sicher, ob es dafür nicht schon zu spät ist.«
    Langsam, aber unaufhaltsam legte sich ein markanter Duft über den angenehmen Geruch der Burritos. Er war mir zwar vertraut, in diesem Augenblick aber mehr als unwillkommen. Es war der Gestank nasser Hunde, der allen Rudeln anhaftete. Zwar konnte ich die Duftmarken der einzelnen Rudel nicht voneinander unterscheiden, aber eigentlich war das auch egal. In dieser Situation konnte dieser Geruch nur eines bedeuten: Lucas und ich saßen in der Klemme.
    Ich zog einen Zwanziger aus dem Portemonnaie, warf ihn auf den Tisch und öffnete hastig den Verschluss meines Pistolenhalfters. »Komm!«, sagte ich zu Lucas. »Bleib hinter mir.«
    Er glitt so schnell aus der Sitzecke, dass meine Augen seinen Bewegungen kaum folgen konnten. Erst als er hinter mir wieder Gestalt annahm, konnten sie seinen Körper wieder erfassen. »Ist es das, was ich denke?«
    »Ich fürchte ja«, entgegnete ich, stürmte Richtung Eingang und stieß mit meiner freien Hand die Tür des El Gato auf. Obwohl ich wusste, dass gewöhnliche Kugeln nicht viel gegen erfahrene, wütende Werwölfe ausrichten konnten, hatte sich meine andere Hand bereits fest um den Griff meiner Dienstwaffe gelegt. Als die Eingangstür hinter uns zuschlug, verstummten auch die letzten Töne der beschwingten Tex-Mex-Mucke, und wir waren in der dunklen Seitengasse jäh von Stille umgeben.
    Wohl wissend, dass wir das Lokal durch diese Tür verlassen würden, erwarteten uns draußen fünf dunkle Gestalten mit verschränkten Armen. In der Mitte stand Donal, um den herum sich vier muskelbepackte Mitglieder seines Rudels aufgebaut hatten, die allesamt das grünliche Tattoo mit dem keltischen Knoten trugen.
    »Guten Abend allerseits«, sagte ich und versuchte dabei angestrengt, die Anspannung und das ungute Gefühl in meiner Magengegend nicht in meine Stimme kriechen zu lassen. Fünf Werwölfe gegen uns zwei, und das ohne den kleinsten Hinweis auf Vollmond – das war’s. Wir waren so gut wie tot.
    »Das ist dein Ende, du schmieriger Wendigo-Bastard. Wie du sicher weißt, verstößt du nämlich gerade gegen das Abkommen«, brummte Donal finster.
    »Augenblick mal, bitte«, antwortete ich und hob die Hand. »Mir war, als hätten Sie gerade eben in Gegenwart einer Polizeibeamtin jemanden mit dem Tode bedroht. Aber da habe ich mich verhört, oder?«
    Donais Handlanger knurrten mich wütend an, ihr Anführer aber blieb mit versteinerter Miene stehen. »Kommen Sie uns nicht in die Quere, Insoli. Es handelt sich um eine Angelegenheit unseres Rudels. Wenn Sie nicht augenblicklich verschwinden, mache ich Sie fertig.«
    »Jetzt passen Sie mal auf, Macleod!«, antwortete ich, wobei ich ihm fest in die Augen sah. »Mich zu bedrohen ist eine ganz, ganz schlechte Idee. Besonders, nachdem Sie mich beim Essen in meinem zweitliebsten Restaurant gestört haben. Während wir uns hier streiten, wird mein Essen drinnen kalt, und Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sauer mich ein lauwarmer Burrito macht.«
    »Meint die Alte das ernst?«, brummte der größte von Donais Bodyguards zu seinem Boss.
    »Worauf du Gift nehmen kannst, Spatzenhirn!«, gab ich zur Antwort und zog meine Waffe. »Todernst wäre wohl der passende Ausdruck.«
    »Süße, Sie sind in etwas hineingeraten, das Sie nicht mal ansatzweise begreifen können«, rief Donal. »Ich weiß nicht, was dieser Wendigo-Abschaum Ihnen erzählt hat, aber ich garantiere Ihnen, er ist ein Lügner.«
    »Mauthka ye«, giftete ihn Lucas in seiner Sprache an. »Du bist der Abschaum, du flohverseuchter Köter!«
    »Ich kann mir wenigstens zu Hause in meinem eigenen Bett die Flöhe herunterkratzen, während ihr im Dreck campiert und die Knochen abnagen müsst, die wir euch zuwerfen!«, bellte Donal zurück.
    »Ziehen wir ihm die Haut ab«, raunte einer von Donais Begleitern mit einem diabolischen Kichern.
    »Es wird vielleicht keinen Toten geben, aber sehr wohl Genugtuung für das, was du meiner Nichte angetan hast!«, drohte Donal. »Du hast einen schweren Fehler begangen, dich in die Stadt zu wagen, du Wendigo-Feigling.«
    Als der größte der War Wolves sich auf uns zubewegte, stießen

aus seinen Händen lange, blutrote Klauen hervor, deren Anblick mich erschaudern ließ. Er stieß ein dumpfes Brüllen aus und zog die Lippen zurück, um seine gebleckten Zähne zu

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