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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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    Sofort riss ich die Waffe hoch und gab einen Schuss in die Luft ab. Der Knall dröhnte wie ein Donnerschlag durch die Gasse und hallte von den Backsteinwänden wider. »Scheiße, verdammt!«, schrie ich. »Jetzt beruhigen wir uns alle wieder, klar?«
    Donal kam mit verschränkten Armen einen Schritt auf uns zu. »Aus dem Weg, Fräulein. Bei dieser Sache geht’s um mehr, als Ihr kleines Köpfchen ahnt. Das ist meine letzte Warnung!«
    »Geh ruhig«, sagte Lucas und grinste dabei Donal mit einem Hannibal-Lecter-Blick an. »Ich kann das allein klären. Ich will es sogar.« Dann fuhr er sich mit seiner rosigen Zunge über die Lippen und fügte hinzu: »Ich habe nämlich immer noch Hunger.«
    »Nein, das werde ich nicht«, antwortete ich und wendete mich wieder Macleod zu. »Ich bin kein Mitglied eines Rudels! Das Abkommen gilt also nicht für mich. Lucas steht unter meinem Schutz. Er ist gekommen, um mir zu helfen, Priscillas Mörder zu finden. Wenn Sie oder Ihre vier Matschbirnen ein Problem damit haben, können Sie mich mal kreuzweise!«
    Donal nickte mit einem verärgerten Lächeln. »Dann soll es wohl so sein, Insoli.« Mit einer geschmeidigen Bewegung, die ich von jemandem seines Alters – egal ob Werwolf oder Mensch – nicht erwartet hätte, packte er meine Schultern, riss meinen Körper in die Höhe und schleuderte mich zur Seite.
    Ich drehte mich ein paarmal in der Luft, sodass alles um mich herum in einer chaotischen Mischung aus neonfarbenen Leuchtreklamen und grinsenden Werwolfvisagen unterging, und prallte schließlich mit dem Kopf gegen die Backsteinwand des El Gato. Sofort platzte meine Lippe auf, und meine Nase begann zu bluten. Zu allem Unglück rutschte bei dieser Aktion auch noch meine Waffe unter einen in der Nähe stehenden Müllcontainer. Für ein paar Augenblicke war ich wie gelähmt. Es war so, als hätte jemand das Licht in meinem Hirn ausgeknipst.
    »Schnappt ihn euch!«, tönte Donal. Sobald die War Wolves Lucas eingekreist hatten, verpasste ihm der größte von ihnen einen Tritt in die Magengegend, sodass er sich vor Schmerzen krümmte. Immer noch am Boden kniend sah ich, wie Donal einen Teleskopschlagstock aus seiner Tasche zog und sich der Gruppe näherte. Wie es aussah, war Macleod fest entschlossen, Lucas und mich zu Brei zu schlagen.
    »Steh endlich auf, Luna!«, brummte ich mir selbst zu und hievte mich auf die Knie. In meinem Mund mischte sich der Geschmack heißen Eisens mit dem meines eigenen Blutes. Zusätzlich fuhr mir der Angstgeruch in die Nase, der aus Lucas’ Poren kroch, während seine Peiniger brutal auf ihn einschlugen. Kaum stand ich wieder, stürmte ich auf Donal los. Er war der schlankste der fünf War Wolves und schien zu sehr damit beschäftigt, Lucas mit seinem Schlagstock zu bearbeiten, als dass er meinen Angriff bemerkt hätte.
    Ohne lang zu überlegen, packte ich Donais struppiges rotes Haar, das ihm hinten bis unter den Kragen reichte. Mit einem kräftigen Ruck zog ich seinen Kopf zurück und stemmte zusätzlich einen Fuß zwischen seine Beine, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Als er wankte, riss ich seinen Kopf wieder nach vorn, sodass er zusammenklappte. Kaum war sein Gesicht tief genug, ließ ich mein Knie hochschnellen und versenkte es in seiner Visage. Mit einem Geräusch, das sich anhörte, als wäre jemand auf eine Tüte Kartoffelchips getreten, wurde seine Nase von meiner Kniescheibe zermalmt. Keuchend ließ er den Schlagstock fallen und fauchte mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Mit bebenden Händen hielt er sich die stark blutende Nase.

Urplötzlich traf mich ein Schlag von hinten in den unteren Teil meines Rückens, sodass ich herumwirbelte und in die Knie ging. Ich schnaufte laut wegen der pulsierenden Schmerzen, die meine linke Seite durchfluteten. »Hau ab!«, schrie der größte von Donais Männern. »Ich will meine Zeit nicht mit dir vertun.«
    Kaum hatte er ausgesprochen, nahm er mit einer federnden Bewegung die typische Kampfsportausgangshaltung ein. Er sah dabei weitaus eleganter und gewandter aus, als ich es mir mit meinen rudimentären Thaiboxkünsten je hätte erträumen können. Aufmerksam beobachtete er mich und wartete dem Anschein nach auf einen meiner markigen Sprüche. Da mir nichts einfallen wollte, sprang ich einfach auf und versuchte, in geduckter Haltung hinter seine Deckung zu kommen.
    Meinen unüberlegten Angriff quittierte er sofort mit einem rechten Haken gegen meinen Unterkiefer und einem

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