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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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erwacht. Dann ging er auf Abstand, was nur allzu verständlich war, da ich im Begriff war, meine Waffe aus der Schreibtischschublade neben der Eingangstür zu holen. »Luna, was ist geschehen?« Verblüfft sah er auf seine Schulter. »Es tut mir leid, Luna, es tut mir leid …«, stotterte er, aber ich war viel zu wütend, um ihm zuzuhören.
    Hektisch riss ich die Schublade auf, griff mir meine Waffe und schob ein neues Magazin in den Griff.
    »Das ist ganz falsch …« Lucas griff nach dem Türknauf. »Du musst mir glauben, dass es mir leid tut! Ich verschwinde. Ich … äh, wir reden später.« Als ich mich mit der geladenen Waffe umdrehte, schlug schon das Fliegengitter gegen den Türrahmen, und Lucas war fort.
    Ich saß immer noch mit der Pistole in der Hand auf dem Sofa, als Sunny hereinspazierte. Kaum hatte sie mich erblickt, blieb sie stehen und zog die Brauen hoch. »Ist es gerade schlecht?«
    »Nein«, flüsterte ich und steckte die Glock in meinen Hosenbund. »Ich frage mich nur gerade, ob ich wohl je aus den Männern schlau werde. Oder ob ich in meinem Leben noch auf ein Wesen treffe, das weniger gestört ist.«
    »Kaum«, sagte Sunny. »Eigentlich wollte ich fragen, ob du Lust auf einen Mitternachtssnack hast. Rhoda ist nämlich zum Pokern ins Indian Casino gefahren, und Gott weiß, wann sie zurückkommt.«
    »Ich hab’s heute schon mit Abendessen versucht«, brummelte ich. »Hat nicht geklappt. Ein paar chaotische Stunden, kann ich dir sagen: Ich wurde von einem Haufen wütender Werwölfe angegriffen und habe mir wahrscheinlich ein paar Rippen gebrochen, als ich dabei in einer Mülltonne gelandet bin. Dann habe ich mit Lucas rumgemacht und trotzdem noch nicht die leiseste Ahnung, warum die Wendigos Henker spielen.«
    »Warte, warte.« Sunny trat nun ins Zimmer, warf ihre Handtasche auf den Boden und setzte sich mir gegenüber auf einen Schemel. »Spul noch mal zu der vorletzten Sache zurück.«
    »Dass ich mit Lucas rumgemacht habe? Glaub mir, das ist das geringste Übel.«
    »Mit dem Wendigo. Der vielleicht mit den Morden in Verbindung steht und der Todfeind aller Werwölfe ist? Mit dem hast du geknutscht?«
    Ich nahm die Hände vor die Augen und ließ mich auf die Couch fallen. »Dieses Mal habe ich’s echt vermasselt, Sunny.«
    »Ja«, stimmte sie zu, »und jetzt wirst du hoffentlich bald herausfinden, wie das Problem zu lösen ist.«
    »Eventuell, indem ich mir einen falschen Pass besorge und nach Turkmenistan auswandere?«
    »Zuerst könntest du mal deinen Fall abschließen«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das Gespräch mit Lucas hat dir wohl nicht weitergeholfen, was?«
    »Nicht wirklich«, knurrte ich. »Er glaubt nicht an Wendigo-Magie, deswegen muss ich unbedingt den Schamanen finden …« Ich starrte Sunny durch meine gespreizten Finger an. »Ich habe auch schon eine Idee, wie wir den Typen … die Frau … das Ding, oder was auch immer es ist, finden können.«
    Sunny nickte. »Dann los. Mein Auto steht bereit.«
    Nachdem wir unterwegs Laurel Hicks’ Talisman aus Rhodas Haus geholt hatten, fuhren wir direkt zum 24., wo ich mit Bryson reden wollte. Sein Schreibtisch war allerdings leer.
    »Verdammt«, murmelte ich. »Komm, Sunny. Lass uns lieber verschwinden, bevor uns noch jemand anschreit.«
    »Ich fürchte, man wird noch etwas viel Schlimmeres mit uns tun«, antwortete sie und deutete mit ihrem Finger hinter mich. Ich drehte den Kopf und ahnte bereits vorher, wen ich sehen würde. Captain Morgan drängte sich durch das Gewusel der Detectives und Uniformierten und steuerte direkt auf uns zu. Sie hatte ihre Arme über ihrem grünen Jackett mit dem Fananstecker der Nocturne City Boosters verschränkt und sah so schlecht gelaunt aus wie Queen Victoria nach der Lektüre der Klatschpresse. Ich wartete förmlich darauf, dass sie »Wir sind nicht amüsiert!« sagte.
     
    Ich ließ den Talisman in meiner Tasche verschwinden und drehte mich um. »Hallo, Captain Morgan.«
    »Officer Wilder. Ich wünschte, ich könnte sagen, ich sei angenehm überrascht, Sie so kurz nachdem ich Sie rausgeworfen habe wiederzusehen.«
    Ich versuchte zu lächeln, was Morgan nur noch bedrohlicher funkeln ließ. Mit einem Seufzer gab ich das Blickduell verloren. »Ist bei mir ähnlich, Captain.«
    »Ich habe mit der Sache nichts zu tun«, sagte Sunny über meine Schulter hinweg. »Ich bin nur gefahren, weil man Luna zusammengeschlagen hat und sie immer noch ein wenig neben sich steht.«
    »Was für

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