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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Wein ein und setzte sich in einen der Sessel gegenüber von Lydia. Lange sah sie ihre Freundin an, bevor sie sprach. „Das hat nichts mit Denken zu tun, nur mit Fühlen. Nein, bitte lass mich ausreden. Du willst wissen, warum. Gib mir die Möglichkeit, es zu erklären.“
    Lydia lehnte sich zurück und nickte.
    „Ich habe schon als Teenager Fantasien gehabt, in denen ich gefesselt war und gezüchtigt wurde. Jahrelang habe ich mich dafür geschämt, aber es fehlte mir. Die Träume wurden immer drängender und ausschweifender. Als ich Tom den Vorschlag machte, mal was anderes auszuprobieren, war ich nicht auf seine Herrschsucht und sein Gewaltpotenzial vorbereitet. Er verlor die Kontrolle über sich. Glaub mir, das war das Letzte, was ich wollte. Doch auch nachdem ich vor ihm geflohen bin, hörte mein Verlangen nicht auf. Nächtelang habe ich in deinem Gästebett gelegen und mir ausgemalt, wie es mit Simon sein könnte. Dass er ein erfahrener Master ist, ist ein Segen für mich. Er hat monatelang seine Neigungen vor mir versteckt, hat mich vor sich selbst beschützt und geglaubt, mich zu verlieren, wenn ich erfahre, dass er Sadist ist. Ich erwarte nicht von dir, dass du mich verstehst, Lydia. Ich möchte nur, dass du akzeptierst, dass ich anders bin. In den letzten Tagen hat Simon mir eine Welt der Leidenschaft und Lust gezeigt, die ich mir immer erträumt habe. Er achtet auf mich, hat immer die Kontrolle, und wenn er sieht, dass es mir zu viel wird, bricht er augenblicklich ab. Ich fühle mich sicher bei ihm.“
    „Aber wie kannst du das, nach allem, was du durchgemacht hast, ertragen?“
    Noelle lächelte, als sie an den gestrigen Morgen dachte. „Weißt du, wann ich die Fassung verloren habe? Nicht, als Simon mich mit einer Peitsche geschlagen hat oder mit einer Rute. Meine Vergangenheit brach über mir zusammen, als er mich angeschrien hat. Durch reine Zärtlichkeit hat er mich zurückgeholt. Alles ist eine Mischung aus Zärtlichkeit, Dominanz, Lustschmerz und Hingabe. Ich war noch nie so erfüllt und befriedigt wie in den letzten beiden Tagen.“
    „Ich kann das nicht verstehen. Als Paul mir vorgestern beim Sex auf den Hintern gehauen hat, habe ich ihm eine geklebt. Es hat mich nur wütend gemacht.“
    Noelle lachte. „Er hat dir ein Spanking verpassen wollen?“
    „Ein was?“
    „Mit der bloßen Hand den Hintern versohlen nennt man Spanking.“
    „Hat Simon das auch getan?“
    „Nein. Tom hat mich mit den Händen geschlagen. Das könnte ich noch nicht ertragen. Simon ist ein großartiger Master! Er hat mich in der ersten Nacht mit Früchten, Pralinen und Champagner gefüttert.“
    „Was hat das mit SM zu tun?“
    „Alles! Ich war gefesselt, und meine Augen waren verbunden. Simon wollte mein Vertrauen aufbauen. Das hat er geschafft. Ich vertraue ihm grenzenlos, Lydia.“
    „Das ist ja alles ganz nett, aber warum muss er dich so doll schlagen, dass du nicht mehr auf deinem Hintern sitzen kannst?“
    „Ich habe es ihm als Wiedergutmachung angeboten. Im Eifer des Gefechts habe ich ihn gekratzt. Über seinen Brustwarzen ist er ganz rot, auch heute Morgen noch. Er weiß, was es mir abverlangt hat, ihm das zu erlauben. Ich wollte ihm ein Geschenk machen, so wie er mir unvergessliche Lust geschenkt hat. Ist das falsch?“
    Noelle musste lange auf eine Antwort warten. Lydia tat sich sichtlich schwer damit, ihr zu glauben. „In meinen Augen ist es falsch, einem Menschen so viel Macht zu geben. Aber ich sehe, wie glücklich du bist.“
    Noelle stand auf und setzte sich zu Lydia aufs Sofa. „Ich bin dir dankbar, dass du dich sorgst, aber die Szene im Restaurant war wirklich überzogen.“
    „Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Simon war so selbstgefällig, als ich mit ihm gesprochen habe.“
    Noelle hob abwehrend eine Hand. „Bitte geh in dich und denk darüber nach. Ich glaube nicht, dass Simon so reagiert hat.“
    Lydia bekam einen roten Kopf. „Du hast recht. Er war freundlich und sachlich. Aber der Kerl hat mich mit Tom verglichen. Ich dachte, ich platze vor Wut. Wie kann er das wagen?“
    „Was hat er gesagt?“
    „Dass ich mich informieren soll, bevor ich dich verurteile, und dass Tom das lieber auch getan hätte.“
    „Ich habe Tom mit meinen Wünschen überfordert.“
    „Jetzt nimm ihn nicht noch in Schutz.“
    „Das tue ich nicht. Aber ich versuche, es zu verstehen. Tom war nicht immer so brutal. Die Zusammenhänge zu erkennen, hilft mir, damit zu leben. Ich werde es nie vergessen können,

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