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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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natürlicher Auslese. Männer in den Sechzigern, die hier das ganze Jahr lebten, mußten hart wie Granit sein. Waren sie das nicht, starben sie entweder an einem Herzanfall beim Schneeschippen oder gaben einfach auf und zogen nach Florida.
    »Ich freue mich, daß Sie hier reinschauen«, sagte er. Er blickte auf den Polizeibericht in seinem Schoß. »Wie ich von meinen Männern gehört habe, war das eine sehr brenzlige Situation, in der Sie letzte Nacht gewesen sind. Ich bin froh, daß niemand verletzt worden ist.«
    »Danke. Ich auch.«
    »Der Besitzer der Immobilie, Winston Vargas, hat er Sie zum Pokern eingeladen? Gehören Sie zu seinem Freundeskreis?«
    »Ich habe ihn vorher nicht einmal gesehen. Er hat mich auch nicht direkt eingeladen, aber Jackie gehört zu seiner regelmäßigen Runde, und sie brauchten einen sechsten Mann.«
    »Drei Männer sind gegen elf Uhr eingedrungen, steht hier. Alle mit Pistolen. Glocks, laut Ihrer Aussage. Einer davon hat Mr.   Vargas nach oben gebracht, die andern beiden blieben unten bei den anderen fünf Spielern. Es sieht ganz so aus, als hätten Sie uns soviel an Personenbeschreibung geliefert, wie unter den gegebenen Umständen möglich gewesen ist. Wir können von Glück sagen, daß Sie da waren. Ihre Ausbildung als Polizeibeamter kommt uns da sehr zupaß.«
    »Aber ich helfe doch gern, Chief. Sie kennen mich doch.«
    Er steckte das weg, ohne auch nur zu blinzeln. »Gewaltsames Eindringen, bewaffneter Raub, Vandalismus. Klingt, als ob sie sehr cool vorgegangen wären. Sozusagen geschäftsmäßig.«
    »Würde ich auch sagen. Denken Sie schon an bestimmte Verdächtige?«
    »Nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir haben eine Kopie von dem hier heute über die Brücke geschickt, aufgrund Ihrer Einschätzung, daß einer der Täter kanadisch klang.«
    »Wieviel total übrigens?«
    »Wie, total?«
    »Sie wissen doch. Was sie gestohlen haben, was zerstört wurde.«
    »Mr.   Vargas sagte, er hätte knapp unter fünftausend Dollar im Safe deponiert. Sagt, er würde bei der Arbeit immer die Hundert-Dollar-Noten aussortieren. Er hat wohl ein Haushaltwarengeschäft unten in Petoskey. Maßgeschneiderte Einbauküchen, so’n Zeugs. Wenn er in der Kasse einen Hunderter entdeckt, ersetzt er ihn, wie er sagt, durch hundert Dollar aus seinem Portemonnaie, nimmt den Schein und legt ihn in den Safe. Er und seine Frau haben bald den fünften Hochzeitstag; seine zweite Ehe, nehme ich an. Sagt, er will ihr fünftausend Dollar in Hundertern geben und ihr sagen, sie soll sich dafür kaufen, was immer sie will.«
    »Fünftausend Dollar«, sagte ich. »Kein großer Reibach für all die Mühe, die sie sich gegeben haben.«
    »Vollkommen richtig. Der Vandalismus hat ihn erheblich schwerer getroffen. Der ganze Kram, den er gesammelt hat. Und das Teleskop. Nahezu alles haben sie in den Fluß geschmissen. Das macht überhaupt keinen Sinn. Wie denken Sie darüber, Alex? Haben Sie irgendwelche Theorien?«
    »Ob ich Theorien habe? Chief, wenn Sie mir etwas anhängen wollen, würde ich es zu schätzen wissen, wenn Sie direkt zur Sache kämen.«
    »Ich will Ihnen doch nichts anhängen. Warum sollte ich Ihnen was anhängen wollen?«
    »Entweder das, oder Aliens sind in Ihren Körper geschlüpft. Wenn ich in Ihr Haus gehe, finde ich die leeren Körperhülsen im Keller, stimmt’s?«
    »Alex …«
    »Genau, deshalb waren Sie letzte Nacht auch nicht da. Ihr Detective sagte, daß Sie nicht in der Stadt seien. Der Ahnungslose!«
    »Sie wollen wissen, wo ich letzte Nacht gewesen bin, Alex? Ich sage es Ihnen. Ich war auf dem Rückweg von Einkehrtagen auf Mackinac Island. Meine Frau und ich haben gemeinsam daran teilgenommen. Und wollen Sie wissen, warum?«
    »Das ist ja noch schauriger als das mit den Aliens. Das klingt ja langsam so, als sprächen Sie mit mir wie ein menschliches Wesen mit einem anderen. Aber machen Sie nur weiter.«
    »Im Grunde war es eine Reihe von Dingen, die alle zugleich kamen. Als erstes hat mein Arzt mir gesagt, daß ich dabei sei, mich umzubringen. Hohes Cholesterin, hoher Streß, keine körperliche Bewegung. Man könne auf den Herzinfarkt praktisch warten. Als zweites sagt meine Frau mir eines Tages, Roy, sagt sie, wir sind jetzt fast vierzig Jahre verheiratet, und ich habe bis heute nie die Nerven gehabt, dir das zu sagen. Jeden Abend bringst du deinen Beruf mit nach Hause, und ich bin das leid. Entweder hängst du deinen Beruf an den Nagel oder sprichst mit jemandem darüber, wie du ihn besser

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