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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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es noch mal. Aber ich kam nicht durch. Die Batterie von meinem Handy war so gut wie leer – das verdammte Ding läßt sich nie richtig laden –, also denke ich, ich rufe ihn von ’nem Münzfernsprecher aus an, will aber dafür nicht ins Hotel zurückgehen. Jedenfalls überlege ich mir, wo das nächste Telefon sein mochte. Dann dachte ich, Teufel auch, ich bin doch bloß zehn Minuten von seinem Haus entfernt.«
    »Also bist du hingefahren.«
    »Ich habe in der Einfahrt geparkt. Direkt hinter dem Ford Explorer, den du da siehst.«
    »Das ist der von O’Dell. Da drin hat er mich gestern noch mitgenommen.«
    »Das ist O’Dells Fahrzeug, stimmt. Jedenfalls, noch bevor ich an der Haustür bin, hörte ich ein lautes Geräusch, wie ein Fenster, das zu Bruch geht. Statt zu klopfen gehe ich auf die Seite des Hauses. Ich sehe, wie ein Teleskop aus einem der hinteren Fenster fliegt.«
    »Dann bist du da gewesen, als alles vonstatten ging. Hast du die Polizei gerufen?«
    »Nun, in dem Moment hatte ich mein Handy nicht dabei, falls es das überhaupt noch tat. Als erstes habe ich mich zur hinteren Veranda geschlichen und versucht, nach drinnen zu sehen. Ich sah, wie ein Mann direkt ans Fenster kam. Es sah aus, als hätte er eine Chirurgenmaske an. Und er hatte eine Pistole.«
    »Ja. Die beiden Männer, die unten geblieben sind – als sie warten mußten, ist einer zum hinteren Fenster gegangen und hat rausgeguckt.«
    »Ich habe mich sofort geduckt, damit er mich nicht sieht. Dann bin ich zum Wagen zurück. Als erstes bin ich rückwärts aus der Einfahrt raus und ein kurzes Stück die Straße runter. Ich schaltete das Licht aus. Und habe wieder das Handy probiert. Es tat es nicht, Alex, es tat es einfach nicht. Kennst du diese kleine blöde Verbindungsschnur, die in den Zigarettenanzünder paßt? Womit du Batterien aufladen kannst?«
    »Ja, ich habe so eine.«
    »Ich habe eine Zweitausend-Dollar-Mini-Video-Kamera in meiner Armbanduhr versteckt, aber ich habe nicht das Kabel, um die Telefonbatterien aufzuladen.«
    »Was hast du dann gemacht?«
    »Ich wußte, daß ich dringend an ein Telefon kommen mußte. Aber ich hatte folgende Idee. Ich habe meine Armbanduhr ausgezogen und sie auf das Armaturenbrett gelegt, genau in Richtung Haus. Da stand noch ein Haus die Straße runter – ich dachte mir, ich steige aus und laufe dahin …«
    »Und deine kleine Wunderuhr nimmt derweil alles auf, was in Vargas’ Haus passiert. Zumindest von außen.«
    »Genau. Also ziehe ich die Uhr aus, lege sie aufs Brett, richte sie exakt aus … Und da kommen sie schon raus. Gerade als ich mich anschicke, die Tür aufzumachen.«
    »Die drei Männer?«
    »Die drei Männer, ja. Also habe ich eine Entscheidung zu treffen. Warte ich, bis sie weg sind, und rufe dann die Polizei an? Oder soll ich ihnen folgen?«
    »Oh, Leon, du wirst doch nicht im Ernst …«
    »Im Grunde ein Kinderspiel in dem Moment. Ich wußte, daß ihr die Polizei alarmieren würdet, sobald sie weg waren. Da dachte ich mir, das Beste, was ich im Interesse aller tun konnte, war, hinter ihnen herzufahren.«
    »Okay, dann muß das wohl das Fluchtauto sein, stimmt’s?« Ich wies auf den Wagen links in der Einfahrt, direkt hinter Jakkies Lincoln.
    »Nein, ich glaube, das ist Gill LaMarches Wagen.«
    »Stimmt, das macht Sinn. Er ist nach uns gekommen. Aber wenn das nicht ihr Wagen ist, wo ist er dann?«
    Er drückte wieder auf den Pausenknopf und ließ die Bilder laufen. Mir wurde regelrecht schwindlig bei dem, was ich jetzt zu sehen bekam.
    Bei einer Entfernung von dreißig bis vierzig Metern und Lichtverhältnissen, die alles andere als ideal waren, war es schwer zu erkennen, was da vor sich ging. Aber auch wieder nicht so schwer, daß man keinen allgemeinen Eindruck bekommen hätte. Drei Mann verließen das Haus – vielleicht trugen sie die Masken noch, vielleicht auch nicht. Es spielte keine Rolle, weil man ihre Gesichter ohnehin nicht sah. Alle drei stiegen in den Ford Explorer, die Scheinwerfer wurden angeschaltet, der Wagen setzte rückwärts aus der Einfahrt und fuhr los, die Straße runter.
    »Das ist O’Dells Wagen«, sagte ich. »Was machen die denn jetzt?«
    »Sie fahren weg, Alex. Natürlich habe ich damals nicht gewußt, daß es O’Dells Wagen war. Ich war nur froh, daß ich nicht mehr mit meinem Wagen hinter ihnen parkte.«
    »Das ergibt doch alles keinen Sinn. Haben sie ihn gestohlen?«
    »Hat er vielleicht erwähnt, daß sein Wagen gestohlen worden ist?«
    »Nein, hat er

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