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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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nicht. Und wie ich schon sagte, gestern hatte er ihn, als er mich zur Marina gefahren hat.«
    Auf dem Videoband erschien Leons Wagen jetzt in Bewegung. O’Dells Explorer war etwa hundert Meter vor ihm. Man sah den Lichtkegel der Scheinwerfer, die rotglühenden Rücklichter, das beleuchtete hintere Nummernschild.
    »Moment mal«, sagte ich und starrte auf den Schirm. »Wer sagt denn, daß das überhaupt O’Dells Wagen ist? Weißt du was? Jetzt, wo ich darüber nachdenke, kann ich mich nicht einmal daran erinnern, seinen Wagen in der Einfahrt gesehen zu haben, als wir ankamen.« Ich dachte darüber nach. Ich versetzte mich zurück in Jackies Auto, als wir in die Einfahrt abbogen und ich mich fragte, warum ich ins Haus dieses Fremden ging, um zu pokern. Ich öffne die Beifahrertür und steige aus …
    »Nein, ich bin mir fast sicher«, sagte ich. »O’Dell war schon da, als wir kamen. Aber ich glaube nicht, daß sein Wagen da stand. Das ist überhaupt nicht sein Wagen, den die da fahren, Leon.«
    »Sieh es dir an.«
    Das Bild auf dem Schirm sprang von Lichtraum zu Lichtraum. Immer wenn der Wagen unter einer Straßenlaterne durchfuhr, wurde deutlich, daß Leon immer denselben Wagen verfolgte und das verdammt gut machte.
    »Wohin fahren sie?« fragte ich.
    »Das wirst du sehen. Und zwar bald.«
    Ich sah zu ihm hinüber. Er saß ganz still da und betrachtete mit ausdruckslosem Gesicht das Band.
    »Da wären wir«, sagte er schließlich, als die Bremslichter des Explorers rot aufglühten. Das Fahrzeug fuhr auf einen Parkplatz.
    »Wo ist das?«
    »Sieh genau hin. Erkennst du es nicht?«
    Ich sah hin. Es war ein zweistöckiges Gebäude. In den Fenstern leuchteten Bierreklamen. »Das ist O’Dells Kneipe«, stellte ich fest.
    »Genau. Und hier hatte ich eine weitere Entscheidung zu treffen. Sieh dir an, was passiert.«
    Die Türen auf der Beifahrerseite öffneten sich, und zwei Männer stiegen aus. Ihre Gesichter konnte ich noch immer nicht erkennen, obwohl es so aussah, als hätten sie die Masken abgelegt. Die beiden Männer stiegen in einen Wagen, der unmittelbar neben dem Explorer geparkt war. Bevor sie noch den Motor anlassen konnten, leuchteten die weißen Rückscheinwerfer des Explorer auf, und er setzte zurück.
    »Unsere Männer trennen sich hier«, sagte Leon. »Wem soll ich jetzt folgen?«
    »Dem Explorer.«
    »Das habe ich auch gedacht. Er ist immer noch das Tatfahrzeug. Allerdings habe ich mir sicherheitshalber die Nummer von dem anderen Wagen auch gemerkt.«
    »Und die hast du auch der Polizei gegeben?«
    »Ja. Es war übrigens eine Nummer aus Ontario.«
    »Ich habe gleich gedacht, einer der Männer könnte Kanadier sein. Das überrascht mich also nicht. Ist der Eigentümer schon ermittelt?«
    »Mit Sicherheit. Warum fragst du nicht Maven?«
    »Das mache ich. Wenn wir das nächste Mal zusammen einen saufen gehen, komme ich darauf zu sprechen.«
    »Wie dem auch sei, an dieser Stelle verlieren wir die beiden Männer. Vermutlich sind sie danach schlicht über die Brücke gefahren. Ich setze die Verfolgung des ursprünglichen Fahrers fort. Und ab hier betätige ich auch den Vorlauf. Das Band zeigt einfach nur, wie ich ihn weiter verfolge.« Er drückte den Knopf, und alles begann vorbeizufliegen.
    »Du hast jede Sekunde der Verfolgung aufgenommen?«
    »Ich wollte keine Unterbrechungen auf dem Band. So ist es beweiskräftiger, wenn es soweit ist.«
    Ich sah ihn an. Ich hatte mich so in die Betrachtung des Bandes vertieft, daß ich fast vergessen hatte, worum es ging. Bei dem Wort ›beweiskräftig‹ war alles wieder da.
    »Okay, hier sind wir bei Stop Nummer zwei«, sagte er. »Kannst du erkennen, wo wir sind?«
    Ein großes Gebäude kam ins Bild, mit ganz vielen Lichtern und den charakteristischen dreieckigen Logos an der Fassade. »Das Kewadin Casino.«
    »Ja. Wir werden zu einem Privathaus fahren, bloß zwei Blocks weiter.«
    Man sah eine Straße mit Häusern, und der Explorer fuhr in eine Einfahrt.
    »Ich fahre einige Häuser weiter, so als wollte ich auf der Straße parken. Wie du sehen kannst, steigt der Fahrer aus, um irgend etwas zu erledigen, aber es dauert nicht lange.«
    Es war alles so, wie Leon gesagt hatte. Die Tür ging auf, der Fahrer stieg aus, begab sich zu einer Seite des Hauses, kam dann zum Wagen zurück und setzte aus der Einfahrt heraus.
    »Du hast nie sein Gesicht sehen können?« fragte ich.
    »Kein einziges Mal.«
    »Ich brauche wohl nicht zu fragen, wessen Haus das gerade war.«
    »Gill

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